Work and Travel Australien – Meine ausführliche Reiseroute!

Australia_Karte Hallo, Tina hier. Heute erzähle ich euch über meine aller erste richtige große Auslandsreise vor 4 Jahren. Mein Traum war schon immer ins rote Land der Kängurus zu reisen und nach dem Abitur konnte ich endlich genug Geld zusammen sparen und Mut fassen, die weite Reise anzutreten.

Work and Travel Australien war für mich eine riesen Herausforderung – das erste Mal so weit weg und dann noch ganz alleine.

Aus diesem Grund habe ich damals die Organisation einer Auslandsvermittlung überlassen. Immerhin hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nie in meinem Leben einen Flug gebucht und mit einer Gruppe gemeinsam die lange Reise antreten, gab mir Sicherheit.

Ich war unheimlich aufgeregt – ein Riesenabenteuer stand mir bevor. Kleintinadownunder mit bescheidenen Englisch-Kenntnissen und Null-Plan vom Backpacking.

Doch gleich am Anfang habe ich super nette Leute kennen gelernt. Ein Zwischenstopp in Singapur hat geholfen, künftige Reisepartner zu finden und sich der Reise sicherer zu fühlen.

Erstes Abenteuer: die klassische Backpacker-Route

In Sydney gelandet, hatten wir wenig Zeit den Jetlag zu überwinden. Die ersten Tage wurden wir von unserer Organisation mit Informationen überschwemmt, was anstrengend doch auch sehr praktisch war. So hatten wir in nur wenigen Tagen eine funktionierende SIM Karte, ein Bankkonto, eine australische Steuernummer und viele weitere hilfreiche Tipps in der Tasche.

Gleich zu Beginn hatte ich mich mit einem netten Mädchen aus Deutschland befreundet, mit der ich die erste Route plante. Die ersten zwei Wochen verbrachten wir in Sydney, um uns die Stadt anzuschauen, jede Attraktion mitzunehmen und einfach erst einmal anzukommen. Ein günstiger Sydney Pass verhalf uns bei Attraktionen, wie dem Sydney Tower, dem Sydney Aquarium und WILD LIFE Sydney Zoo zu sparen.

Wir fuhren auch in die Blue Mountains und genossen die Natur. Bondi Beach und Manly Beach standen natürlich auch auf der Agenda, genauso wie einfach nur im Botanical Garden entlang zu spazieren und das Opera House und die Harbour Bridge zu fotografieren.

Nach ausreichender Planung stand die Reiseroute fest: von Cairns sollte es innerhalb 3 Monate wieder zurück nach Sydney, damit wir Weihnachten und Silvester in der fantastischen Hafenstadt verbringen konnten. Und da wir ein ganz besonderes Weihnachtsfest genießen wollten, suchten wir eine Gastfamilie auf, die uns im Dezember beherbergen konnte.

Unser Plan war auf unserer 3 Monatigen Reise Ausschau nach Jobs zu halten, sodass wir unsere Reisekassen wieder auffüllen können.

Die Ostküste ist eine typische Backpacker-Route, die viele Touristen jährlich anlockt. Im Norden muss man die Regenzeit beachten, die von November bis April reicht. Wir flogen also von Sydney nach Cairns und hielten uns über 2 Wochen in der Region auf.

Wir nutzten das erste Mal Couchsurfing und konnten die gesamte Zeit bei einem unglaublich gastfreundlichen Australier wohnen. Wir machten Ausflüge in das Regenwaldgebiet Cape Tribulation und versuchten uns mit dem Schnorcheln und Tauchen im Great Barrier Reef.

Wir waren entschlossen, auf einer Farm zu arbeiten und machten uns auf den Weg Richtung Süden. Wir nutzen für die gesamte Strecke Cairns-Sydney den Greyhound Bus. Als typische Backpacker haben wir während der gesamten Reise darauf geachtet, dass wir auch etliche Nachtfahrten dabei haben, um Hostelkosten zu sparen. Tully hieß das kleine Örtchen, dass für die nächsten 3 Wochen unser Zuhause war.

Denn hier fanden wir Jobs auf einer Bananenplantage. Wir waren dafür verantwortlich, gute Bananen von schlechten Bananen zu trennen und sie nach Größe zu sortieren. Öde Arbeit, gute Bezahlung. An Wochenenden fanden natürlich heitere Backpacker-Partys statt und das ein oder andere Mal haben wir die Umgebung erkundet.

 

 

 

 

Nach drei Wochen ging die Reise gen Süden weiter. Wir stellten sicher, dass wir jegliche Hauptattraktionen mit nahmen. So besuchten wir die Insel Magnetic Island, die wir im Barbie Mobil erkundeten. Wir besuchten das Koala Sanctuary und konnten Schlangen, Echsen und auch Koalas im Arm halten. Außerdem segelten wir 3 Tage entlang der Whitsunday Islands und konnten traumhaftschöne Strände (Whitehaven Beach) genießen und eine bunte Unterwasserwelt beobachten.

Auf Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt, schliefen wir in Zelten und tourten mit Jeeps entlang der Insel. Brisbane nutzen wir für einen kurzen Aufenthalt, sahen und sämtliche Sehenswürdigkeit an und besuchten sogar ein Museum. Auch Surfers Paradise stand auf der Agenda, von wo aus wir die Sonne genossen und am Strand die Kitesurfer beobachteten.

In Byron Bay, ein Hippie-Ort mit traumhaft schönen Stränden und Küstenabschnitten, verweilten wir für einige Tage. Das Hippie-Flair konnten wir voll und ganz aufsaugen: unser Couchsurfer war ungepflegt, kiffte ununterbrochen, aß Pflanzen (auf dem Weg zur Party…) und hatte einen ganz eigenen Klamottenstil. Ja, als Reisender erlebt man so einige verrückte Sachen!

Und so passierte es, dass wir unseren Bus für einen falschen Tag buchten und komplett verpassten. Eigentlich kein Ding, da wir uns ja nur ein Ersatzbusticket hätten kaufen müssen. Doch da wir stets darauf bedacht waren, jeden Cent zu sparen, fiel uns das im Traum nicht ein. Stattdessen setzte unser netter (und verrückter) Couchsurfer am Highway aus, da wir uns in den Kopf setzten, die gesamte Strecke zu trampen. Mit einem Schild mit der Aufschrift „Port Macquarie“ in der Hand, warteten wir auf unsere Mitfahrgelegenheit. 400km standen uns bevor, die wir an einem Tag schaffen wollten!

Alles lief natürlich glatt und wir kamen mit interessanten Erlebnissen in Port Macquarie an. Dort besuchten wir das Koala-Hospital und spürten allmählich, dass unsere lange Reise dem Ende nahte. Der letzte Stopp hieß Newcastle, ein Küstenort nicht weit von Sydney entfernt.

Und nach 3 Monaten on the road kamen wir letztendlich wieder in Sydney an. Hier übernachteten wir zwei Wochen bei einer Gastfamilie, die uns mit einem üppigen Weihnachtsfest überraschte. Weihnachten und Silvester bei 30Grad feiern, ist doch was ganz anderes als im kalten Deutschland!

Bevor sich unsere Wege trennten, fuhren meine Reisepartnerin und ich nach Canberra, der Hauptstadt Australiens. In Canberra besuchten wir Museen und Galerien und übernachteten das letzte Mal gemeinsam bei einem Couchsurfer.

Zweites Abenteuer: allein allein

Schon in der Weihnachtszeit plante ich meine weitere Reise. Ich fand eine Familie in Melbourne, die für zwei Monate eine Live-in Nanny suchte. Das klang perfekt! Über Gumtree fand ich zusätzlich jemanden, der Interesse an einem kurzen Roadtrip von Canberra nach Melbourne hatte. Und so stürzte ich mich in mein zweites Abenteuer!

Die Zeit in Melbourne war eine große Herausforderung. Die Eltern waren von morgens bis abends auf Arbeit und hatten wenig Zeit mit mir zu kommunizieren. Die Kids (2 Jungs, 2 und 4 Jahre alt) waren süß, doch auch ziemlich traurig, dass sie die Eltern so selten sahen. In diesen 2 Monaten verbrachte ich viel Zeit allein und versuchte mich auch schon ein wenig auf meine Rückkehr in Deutschland vorzubereiten. Ich genoss es allein durch Melbourne zu spazieren und mir die coole Stadt anzuschauen.

Als sich auch diese Zeit dem Ende neigte, entschied ich mich nach Perth zu fliegen. Ich kontaktierte einen Couchsurfer und wagte mich das erste Mal ganz allein bei jemanden zu übernachten. Ich spazierte jeden Tag eine Stunde bis zur Innenstadt und traf mich mit verschiedenen Leuten, um meine weitere Reise zu planen.

Letztendlich schloss ich mich zwei Französinnen an, die gesamte Westküste bis nach Darwin zu befahren.

 

 

 

 

 

Drittes Abenteuer: Mit dem pinken Auto durch die Pampa

Wir drei Mädels waren eine gute Kombination! Es hat viel Spaß gemacht, von morgens bis abends Englisch zu reden. Wir fuhren täglich viele viele Stunden mit dem Auto und schliefen nachts am Strand, im Zelt, im Auto und ab und zu auch in einem Hostel. Wir waren alle drei sehr pleite und darauf bedacht, wirklich so wenig Geld wie möglich auszugeben.

Wir besuchten die Nambung Pinnacles, Exmouth und den Karijini-National Park. Wir lernten andere Reisende kennen und kamen nach 2 oder 3 Wochen (ich hatte kein Zeitgefühl mehr…) in Broome an. Von dort ging es dann leider -oder besser gesagt zum Glück- nicht weiter. Die eine (!) Straße, die nach Darwin führt, war wegen Überflutungen gesperrt.

Da der Flug uns zu teuer war, entschlossen wir wieder zurück nach Perth zu fahren. Auf dem Weg hielten wir Ausschau nach Jobmöglichkeiten. In Carnarvon checkten wir für ein paar Tage in ein Hostel ein, da in dieser Region viele Farmen und Mienen liegen.

Und ja…dort fing mein viertes und unverhofftes Abenteuer an. Ich lernte Rob kennen. Rob aus Dresden, aus meiner Heimatstadt- die Welt ist wirklich ein Dorf. Wir hatten ein wundervolles Wochenende zusammen, doch meine Heimreise nahte…

 

 

 

 

 

Viertes Abenteuer: Herz schlägt Verstand

Bis zu meiner Heimreise nach Deutschland hatte ich noch genau einen Monat. Da es schwer war, einen geeigneten Job für diese Zeit zu finden, wollte ich meine Rückreise nach Sydney einschlagen. Rob und ich einigten uns, dass er mich von Perth nach Sydney begleiten würde. Er brach somit seine Farmarbeit ab und stürzte sich mit mir in das neue Abenteuer. Doch schon nach wenigen Tagen entschied ich mich, meinen Flug zu verschieben, um noch länger (3 Monate) in Australien zu beiben.

Wir machten Roberts Jeep übernachtungstauglich und schliefen auf einer einfachen Luftmatratze über unserem gesamten Gepäck. Unsere Reise verlief von Perth über den Nullarbor Plain nach Adelaide. Eine lange gerade Straße, die wenig Abwechslung bringt.

In Adelaide verbrachten wir zwei Wochen bei etlichen Couchsurfen und entschlossen uns spontaner und verrückter Weise, eine weitere Reise in Angriff zu nehmen. Wir beiden wollten unbedingt den Ayers Rock besuchen und planten kurzer Hand unseren Roadtrip von Adelaide über Alice Springs nach Darwin.

Ein französisches Pärchen schloss sich uns an und wir fuhren gemeinsam zwei Wochen durch die Pampa. Es war aufregend Alice Springs, Uluru, die Olgas und den Kings Canyon zu besichtigen.

In Darwin nahm ich mir Zeit, Bewerbungen für deutsche Universitäten abzuschicken. Die Realität holte mich langsam wieder ein – eine Stimme in mir sagte, ich sollte doch mal was Vernünftiges aus meinem Leben machen. Trotzdem blieben mir noch knappe 2 Monate bis zu meinem geplanten Abflug nach Deutschland. Rob und ich suchten nach Jobs.

Mit seinem beruflichen Hintergrund fand er schnell eine passende Jobstelle in Sydney. Also tunten wir den Jeep wieder auf und fuhren vier Tage ununterbrochen von Darwin nach Sydney. Ein sehr ungewöhnlicher Roadtrip!

Auch ich hatte Glück! Die Organisation, mit der ich meinen Australien-Aufenthalt plante, vermittelte mir nach nur einem Tag einen Job. So suchten wir uns eine Wohnung direkt in der hektischen Innenstadt von Sydney und gingen ganz normal von Montag bis Freitag auf Arbeit.

Und so ging mein aufregendes Abenteuer in Australien zu Ende.

 

 

 

 

 

Warst du auch schon mal in Australien? Wenn ja, kamen dir einige Orte bekannt vor? Hattest du eventuell die gleiche Reiseroute und konntest meiner Geschichte mit einem Lächeln folgen? Ich freue mich von dir zu hören!!

Ich freue mich auf deinen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

8 Kommentare