Lange Umsteigezeit beim Fliegen: So kannst du sie sinnvoll überbrücken

Immer wieder aufregend und manchmal auch echt nervenaufreibend: die Suche nach einem Flug, der dich möglichst kostengünstig an dein auserwähltes Ziel bringt. Und es gibt sie tatsächlich, diese echten Schnäppchen, die mit viel Glück auch für den Flughafen und die Destination deiner Wahl gelten. Als ich vor ein paar Jahren nach Malaysia geflogen bin, gehörte ich mal zu den Glückspilzen. Nur 410 Euro hin und zurück und dann auch noch mit Etihad. Genau zu dem Zeitpunkt, als ich den Flug suchte, hatte die Airline gerade dieses Angebot und zwar exakt für meinen Reisezeitraum und nur ab Düsseldorf. Ich konnte es kaum glauben! Da war ich wahrhaftig zur richtigen Zeit am richtigen Ort beziehungsweise wollte zur richtigen Zeit vom richtigen Ort zum richtigen Reiseziel. Daran hätte ich mich echt gewöhnen können, aber die meisten meiner Fernflüge waren keine solchen Schnäppchen. Ich konnte die Kosten zwar immer relativ gering halten, habe dafür aber nicht selten umständliche Verbindungen und lange Wartezeiten beim Umsteigen in Kauf genommen.

 

Am Flughafen die Minuten und Stunden zählen? Schneller vergeht die Wartezeit, wenn du dich sinnvoll beschäftigst!

Wann machen lange Umsteigezeiten Sinn?

Manchmal springt dir bei der Flugsuche ein echtes Schnäppchen entgegen und du bist schon kurz davor, auf Buchen zu klicken – und dann siehst du den Grund für diesen absolut unglaublichen Preis: 10 Stunden Wartezeit am Umsteigeflughafen. Uff. Willst du das wirklich? Tja, die Frage kannst du dir nur selbst beantworten. Du solltest auch genau abwägen, ob es die Preisersparnis wert ist und ob die lange Anreise im Verhältnis zu deinem eigentlichen Aufenthalt steht. Wer einige Wochen oder Monate auf Reisen sein wird, der kann sicher besser damit leben, beim Flug „Zeit zu verlieren“, als jemand, der nur zwei Wochen Urlaub hat. Aber nehmen wir mal an, du entscheidest dich für einen Flug, der suboptimale Umsteigezeiten mit sich bringt. Wie kannst du das Beste aus dieser Zwangspause für dich herausholen? Und zwar ohne zusätzlich für den Zutritt zu einer Lounge oder die Übernachtung in einem Hotel zu bezahlen? Wie kannst du dir als Passagier der Economy Class die Zeit vertreiben, ohne einfach nur herumzusitzen und zu warten? Das Gute ist ja: Im Gegensatz zu einer Flugverspätung, die zu langen Wartezeiten führen kann, weißt du bei deiner Buchung immerhin schon, dass du ein paar Stunden überbrücken musst und kannst dich entsprechend darauf vorbereiten. Dann ist die Warterei auch keine „verlorene Zeit“ mehr, sondern ein Mehrwert.

Informiere dich über dein Reiseziel!

Klar, wahrscheinlich hast du dir im Vorfeld schon Gedanken zu deinem Trip gemacht und dir Blogs und Reiseführer über dein Reiseziel durchgelesen. Falls nicht: The time is now! Ich gehöre zu denen, die ganz gerne noch mit einem gedruckten Reiseführer losziehen. Und auch wenn ich natürlich immer wusste, wo mein Flieger ankommt – mehr als das stand oftmals noch nicht fest. Also habe ich sowohl Flug- als auch Umsteigezeit dafür genutzt, mich mal genauer zu informieren. Vor der Reise war es meist sehr stressig, Sachen packen, Urlaubsübergabe auf der Arbeit, Zwischenmieter suchen, da blieb nicht viel Zeit für die schönen Dinge des Lebens. Also: gemütlichen Platz am Flughafen suchen, Beine hochlegen und eintauchen in deine Destination. Vielleicht stößt du beim ungestörten Lesen noch auf die eine oder andere Region, die eben nicht zu den Top 10 des Landes gehört, oder findest einen nützlichen Hinweis, den du beim Lesen zwischendurch bisher immer übersehen hast. Für all das brauchst du natürlich nicht zwangsläufig ein Buch, geht natürlich auch mit einem E-Book oder – wenn es am Aiport gratis WLAN gibt – mit dem Rechner oder Smartphone.

Vorteil gedrucktes Buch: Jeder andere kann sehen, wohin dich deine Reise führen wird. Wenn du sowieso schon an deinem Gate sitzt, kommst du vielleicht ins Gespräch mit jemandem, der auf denselben Flieger wartet oder schon mal an deinem Reiseziel war und ein paar Tipps auf Lager hat.

 

Du musst ein paar Stunden überbrücken? Dann ist jetzt die Zeit gekommen, um mal in Ruhe ein paar Podcasts zu hören.

Einfach mal ungestört lesen, hören und gucken!

Sei doch mal ehrlich, wie oft schaffst du es zu Hause wirklich, mal am Stück ein paar Stunden zu lesen? Auf deinem E-Reader befinden sich hunderte von E-Books, in deinem Regal stapeln sich die Bücher … jetzt ist ihre Zeit gekommen! Wenn du ein „richtiges“, also ein gedrucktes Buch mitnimmst, sollte es am besten eins sein, von dem du dich nach dem Durchlesen leicht trennen kannst, damit du keinen unnötigen Ballast mit dir rumschleppen musst. Wenn du es später am Flughafen liegen lässt, freut sich bestimmt auch noch ein anderer drüber. Wer lieber zuhört oder zuschaut – auch die Liste an inspirierenden, unterhaltsamen und kurzweiligen Podcasts und Filmen ist lang. Heutzutage reist du ja wahrscheinlich sowieso zumindest mit deinem Smartphone und kannst dir schon vor deinem Abflug dein ganz persönliches Unterhaltungsprogramm draufspielen. Tipps zu Büchern und Filmen findest du hier. Wenn eine Geschichte meine Reisestimmung noch verstärkt und mir vielleicht sogar den einen oder anderen Gedankenanstoß beschert, bekomme ich die letzten Stunden meiner Wartezeit ganz locker rum. Die folgenden Podcasts kann ich dir ebenfalls nur wärmstens empfehlen:

Das Wheel of Life: Dein Leben aus der Vogelperspektive

Sobald du auf eine Reise gehst, verlässt du deinen Alltag und deine Routine. Vielleicht ist das ja auch einer der Gründe, warum du gern unterwegs bist, weil du einfach mal eine Pause von deinem Umfeld brauchst, den bestehenden Strukturen entkommen möchtest und dich sowieso schon länger fragst, warum du on the road immer so viel glücklicher bist als in deiner gewohnten Umgebung zu Hause. Wenn du sowieso gerade Zeit hast, weil du auf den nächsten Flieger warten musst, beschäftige dich doch mal ein bisschen genauer mit deinem Leben: Was ist dir eigentlich wichtig? Was hast du bisher erreicht und bedeutet es dir etwas? Was wünschst du dir eigentlich und was tust du dafür, dass deine Träume in Erfüllung gehen? Das „Wheel of Life“ ist eine tolle Methode, dein Leben mal aus der Vogelperspektive zu betrachten, zu erkennen, welche Lebensbereiche dir am wichtigsten sind, und persönliche Ziele zu definieren, an denen du dann gezielt arbeiten kannst. Du brauchst nur ein Blatt Papier und einen Stift – die solltest du, wenn du sie nicht selbst dabei hast, auch an jedem Flughafen auftreiben können. Eine genaue Anleitung, wie du dein ganz eigenes Wheel of Life erstellst, findest du hier.

 

Schau nicht nur von oben auf die Wartehalle im Flughafen, sondern betrachte auch mal dein Leben aus der Vogelperspektive!

Geschichten erfinden, Denksport, Bewegung …

Beobachtest du gern Leute? Dann wird dir die Warterei am Flughafen ganz bestimmt nicht langweilig. Hier laufen so viele unterschiedliche Menschen rum. Ich frage mich oft: Kommen die grad aus dem Urlaub? Wo waren die wohl? Haben sie die Reise noch vor sich? Wo könnte es für die wohl hingehen? Ich persönlich mache außerdem total gern Kreuzworträtsel und habe immer ein Heft dabei. Während ich zu Hause meist nur dazu komme, wenn ich mal mit der Bahn fahre, freue ich mich am Flughafen immer darauf, mich stundenlang in ein Rätsel vertiefen zu können. Die Zeit vergeht dabei wie im Fluge! Was ich auch immer tue, wenn ich lange warten muss: Ich laufe einmal den kompletten Transitbereich ab, schon allein, um in Bewegung zu bleiben, aber auch, um mir einen Überblick zu verschaffen. Was gibt es alles zu essen, kann ich irgendwo mein Wasser auffüllen, wo sind die bequemsten Sitze, falls ich noch ein Nickerchen einschieben möchte, etc.

Ob du die lange Umsteigezeit als nervig empfindest, liegt letztendlich an dir. Besser ist es, du nimmst sie als gegeben hin und freust dich darüber. Denn Zeit zu haben ist für viele ein echter Luxus. Normalerweise musst du dir Zeit nehmen, hier hast du sie einfach. Also mach das Beste draus!

Was machst du am liebsten, wenn es am Flughafen mal etwas länger dauert?

 

Ulrike hat rund 15 Jahre Reiseerfahrungen, viele schöne Erinnerungen und immer neue Ideen im Gepäck. Nachdem ihr der Jakobsweg 2016 eine neue Richtung gewiesen hat, arbeitet sie seit Anfang 2017 als freiberufliche Redakteurin – hauptsächlich von Deutschland aus, aber immer auf der Suche nach interessanten Reisezielen und neuen Herausforderungen. Mehr unter www.ulrikekraenz.de.

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