Mekong Delta in Vietnam: Was du auf gar keinen Fall verpassen darfst…

Melanie Ein Gastartikel von Melanie Schillinger

„Wann immer es möglich ist, ist Melanie unterwegs.
Auf ihrem Blog Good morning world sammelt sie ihre Reiseeindrücke, berichtet über die ganz besonderen Gänsehauterlebnisse auf Reisen, schreibt über ihre Lieblingsmomente und was ihr wo am besten auf ihren Streetfood-Touren geschmeckt hat.“

Warst du schon mal bei den schwimmenden Märkten im Mekong Delta?

Wenn ja, dann kennst du bestimmt das frühe Aufstehen nur zu gut, oder? Hundemüde bin ich noch! Wirklich… Gerade mal 6 Uhr morgens haben wir und die Sonne ist auch noch nicht ganz aufgegangen. Die tagsüber so leuchtend grüne und üppige Landschaft am mächtigen Mekong dämmert noch im Halbschlaf. Und auch der Fluss selbst fließt nur träge vor sich hin. Ganz so, als würde auch er noch schlafen.

Alles ist still, bis auf die Händler des schwimmenden Marktes in der Nähe von Chau Doc – einer kleinen, quirligen Stadt nahe der Grenze zu Kambodscha. Die emsigen Männer und Frauen sind schon seit einer gefühlten Ewigkeit mehr als hellwach und auf den Beinen – oder besser gesagt auf den Booten. Wild durcheinander rufend und gestikulierend versuchen sie ihre Waren möglichst schnell und gewinnbringend zu verkaufen um anschließend den restlichen Tag im Kreise ihrer Familien verbringen zu können.

Vietnam Mekong Delta

Ich stehe gerade noch recht verschlafen auf dem Oberdeck des kleinen, schnuckeligen Hausbootes mit dem süßen Namen „Gecko eyes“, dass schon seit knapp 3 Tagen mein schwimmendes Zuhause hier ist und beobachte total fasziniert das kunterbunte Treiben auf den schlammig braunen Fluten des Mekong, der Lebensader des Deltas.

Ein bisschen kühl ist es noch an diesem Morgen. Doch gerade als ich überlege mir einen Pullover zu holen, kommt auch schon ein kleines Boot und bringt mich mitten rein in das wuselige Geschehen.

Dort im Getümmel angekommen, komme ich aus dem Staunen gar nicht mehr heraus! Die meisten Boote sind so dermaßen mit reifen Früchten oder allerlei verschiedenem Gemüse überladen, dass ich mich wundere wie das überhaupt alles halten kann und warum nicht die Hälfte der Fracht einfach ins Wasser fällt… Wobei, vielleicht tut sie das ja auch aber keiner interessiert sich dafür?

Andere Schiffe haben hunderte Kokosnüsse oder säckeweise Reis im Frachtraum oder verkaufen Diesel und Benzin in alten, verkratzten Glasflaschen. So funktionieren die Tankstellen hier… Es gibt fast nichts, was du hier nicht käuflich erwerben könntest. Jedes Boot hat übrigens ein Belegexemplar seiner Ware oben an einem langen Stab befestigt, so kannst du schon von weitem erkennen wer welche Ware verkauft.

Noch eine Gemeinsamkeit aller Schiffe hier ist die bunte Bemalung vorne am Bug. Es sind immer ein paar Augen, die mich mal grimmig, mal freundlich oder irgendwie auch belustigt anblitzen. Die Augen des Mekong… Sie sollen die Insassen der Boote vor Geistern und dem bösen Blick schützen.

Am liebsten mag ich ja die kleinen Boote der oft uralten Frauen, an denen ich die ganz frisch zubereitete und noch dampfende Phó kaufen kann. Die typisch vietnamesische Nudelsuppe gibt es hier ziemlich pikant gewürzt mit saftigem Rindfleisch und viel Gemüse drin. Außerdem verkaufen manche Boote kleine süße Kokoskekse mit Bananen. Einfach perfekt für ein erstes Frühstück oder als Proviant für später…

Für mich sieht dieses ganze Gewusel ja eigentlich nur nach Chaos aus. Ich glaube aber, dass da schon irgendwie ein geniales System dahintersteckt. Anders kann ich mir nicht erklären, warum es nie zu einem Zusammenstoß oder anderen Zwischenfällen kommt. Für das europäische Auge ist diese vermeintliche Ordnung aber absolut nicht erkennbar! Nach etwa zwei Stunden auf dem floating market besuche ich noch eine kleine Chiliplantage, die sich ganz in der Nähe befindet.

Dort sind eine Handvoll Frauen den ganzen Tag damit beschäftigt, die reifen roten Schoten von den unzähligen Sträuchern zu pflücken. Ich würde dir aber dringend davon abraten hier eine rohe Schote zu probieren, auch wenn die Frauen das wohl gerne hätten. Die sind super scharf und du wirst den restlichen Tag nicht mehr viel schmecken! Ich muss schon sagen, so ein Chilifeld ist ein wirklich schönes Fotomotiv!

Später am Vormittag und wieder zurück auf dem Boot genieße ich noch ein richtig leckeres und stärkendes Frühstück. Morgen geht es für mich wieder weiter, über die Grenze und nach Kambodscha. Daran denke ich mit einem weinenden und einem lachenden Auge wenn ich ehrlich bin, denn die Tage auf dem Mekong und vor allem der Besuch der schwimmenden Märkte waren schon ein sehr besonderes Erlebnis für mich!

Hilfreiche Tipps

Das riesige und absolut faszinierende Mekong Delta kannst du auf ganz unterschiedliche Arten erkunden und entdecken. Vom einfachen Tagesausflug ab und bis Saigon (Ho Chi Minh City) über mehrtägige Fahrradtouren bis hin zu spannenden Bootstouren mit mehreren Übernachtungen an Bord ist fast alles möglich.Von Tagesausflügen würde ich dir allerdings wirklich abraten, denn das ist einfach viel zu wenig Zeit für diese vielseitige und tolle Gegend.

Schon der Transfer hin und zurück kostet dich je circa 2 StundenWenn du also genügend Zeit hast, dann bleibe mindestens für 2 Nächte im Delta und tauche richtig in das Leben der Einwohner vor Ort ein. Ich habe mich für ein kleines Hausboot mit Platz für 2 Gäste entschieden.

Hier konnte ich mein Programm ganz individuell zusammenstellen und auch mal etwas außergewöhnlichere Programmpunkte wie ein spontanes Bad im Mekong oder einen Kochkurs an Bord mit vorherigem Einkauf auf einem lokalen Markt einbauen.An Bord der Boote gibt es meist auch Fahrräder für schöne und relaxte Touren in weitestgehend untouristischen Gegenden. Ich habe zum Beispiel die kleine Insel Cu lao gieng mit dem Rad erkundet und war die Attraktion des Tages bei den Einwohnern!

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Die Temperaturen im Mekong Delta bewegen sich das ganze Jahr über zwischen 25 und 32 Grad. Auch während der Regenzeit von etwa Mai bis Oktober ist ein Besuch des Deltas kein Problem. Im schlimmsten Fall regnet es einmal pro Tag kurz und heftig.

Meine Tour war übrigens im Juni und es war fast komplett trocken. Dafür ist die ganze Landschaft herrlich grün und es sind noch nicht so viele Touristen vor Ort wie während der Hauptsaison. Allein diese Tatsache ist eine Reise während der Nebensaison wert. Vietnam_Mekong_Delta-43

In der Regel starten die meisten Touren ins Delta von Saigon aus. Falls du wie ich nach deinem Aufenthalt in Vietnam noch nach Kambodscha weiterreisen möchtest, bietet sich eine mehrtägige Tour mit einem Hausboot geradezu an. Über den Mekong fährst du bis nach Chau Doc (hier findest du auch den von mir beschriebenen schwimmenden Markt) und übernachtest dort einmal.

Am nächsten Morgen nimmst du dann die Schnellfähre nach Phnom Penh. Einschließlich der Formalitäten beim Grenzübertritt hat bei mir alles perfekt geklappt und ich würde diese Tour immer wieder wählen. Einzig die Fährfahrt von Chau Doc nach Phnom Penh ist mit gut 6 Stunden wirklich lang und anstrengend.

Noch mehr Inspiration, nützliche Tipps und einen ausführlichen Beitrag zur Bootstour mit der Gecko eyes im Mekong Delta findest du auf ihrer Seite www.goodmorningworld.de.

Warst du auch schon mal auf einer Bootstour im Mekongdelta unterwegs? Kennst du die schwimmenden Märkte bereits? Was hast du für Erfahrungen gemacht?

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