Warum ich keine Sonnenbrille mehr trage – und Sungazing mache

Kennst du schon meinen Artikel „Warum ich keine Sonnencreme mehr benutze”? Neben der „normalen“ Sonnencreme habe ich übrigens auch aufgehört, Sonnenbrillen zu tragen. Klingt erstmal crazy, oder? Das dachte ich am Anfang auch!! Mittlerweile finde ich es aber sogar komisch, andere mit Sonnenbrille zu sehen. Und das kommt so:

Ich habe mich mit dem Thema auseinandergesetzt, woher wir unsere Energie bekommen. Und zwar ziehen wir unsere Energie aus vier Quellen. Die meisten denken vor allem an die eine Energiequelle: Essen. Das ist natürlich wahr, denn die richtige Ernährung versorgt uns mit wichtigen Stoffen, die wir zum Leben brauchen. Aber das ist nicht die einzige Energiequelle – und vor allem auch nicht unbedingt die wichtigste. Die drei weiteren sind

  • eine richtige Atmung (Sauerstoff)
  • Liebe bzw. Wärme
  • … und Sonnenlicht!

Sonnenlicht ist sogar eine wirklich wichtige Quelle. Und hier kommen die Sonnenbrillen ins Spiel – und der Grund, warum ich nun keine mehr trage. Aber von vorn:

Sonnenbrillen sollen dich vor UV-Strahlung und dem Blauanteil des Lichts schützen. UV-Licht ist schlecht für die Augen, denn es kann zu Grauem Star oder sogar zu Erblindung führen. Das blaue Licht hingegen kann die Makula kaputtmachen – das ist der Punkt im Auge, der am schärfsten sehen kann. Wenn du eine Sonnenbrille kaufst, solltest du also darauf achten, dass sie möglichst viel von dieser schädlichen Strahlen abhält – oder nicht? Warum jetzt also keine Sonnenbrille? Das ist doch unlogisch, oder?

Ist es nicht. Ich erkläre dir warum. Und keine Sorge, ich versuche dich nicht davon zu überzeugen, keine Sonnenbrille mehr zu tragen. Alles, was ich tue, ist dir zu erzählen, warum ich es nicht mehr mache. Sei also einfach neugierig und offen für neue Konzepte in deinem Kopf.

Was Sonnenbrillen können

Wenn es blendet, hilft eine Sonnenbrille, das ist klar. Du kannst bei Gegenlicht besser sehen oder am Strand ein Buch lesen, auch wenn die Seiten reflektieren. Sonnenbrillen schützen deine Augen, die sehr empfindlich sind. Am Anfang ist es mir ohne Sonnenbrille auch echt schwergefallen, aber mittlerweile blendet es mich überhaupt nicht mehr. Ich gucke aber ja auch tagsüber nicht direkt in die Sonne. Aber wenn du ständig eine Sonnenbrille trägst, hat das wieder auch Auswirkungen auf deine Gesundheit …

Was Sonnenbrillen nicht können

Wir brauchen Sonnenlicht – denn dadurch produziert unser Körper das Glückshormon Serotonin. Das macht uns wach, gesund und fröhlich. Fehlt uns Serotonin, werden wir müde und antriebslos.

Wenn Sonnenlicht nicht mehr direkt an deine Augen kommt, dann hat das Auswirkungen auf deine Zirbeldrüse. Die Zirbeldrüse ist eine Drüse im Gehirn, die beispielsweise unseren Tag-Nacht-Rhythmus regelt und Melatonin produziert – das Hormon, das dafür sorgt, dass wir einschlafen. Und diese Zirbeldrüse wird durch unseren Sehnerv stimuliert. Empfangen die Augen also Licht, geben sie das Signal an die Zirbeldrüse weiter – und die arbeitet dann je nach Information, wie sie soll.

In der Nacht wandelt die Zirbeldrüse das Serotonin also in Melatonin um – das sogenannte „Schlafhormon“. Wir brauchen also Serotonin nicht nur, um uns richtig glücklich zu fühlen, wir brauchen es auch, um gut schlafen zu können. Fehlt Serotonin, sind Schlaf- oder Konzentrationsstörungen nicht fern.

Außerdem kommuniziert die Zirbeldrüse direkt mit dem Hypothalamus – und das ist eine wichtige Zentrale für unseren ganzen Hormonhaushalt.

Was passiert also, wenn wir ständig und immer eine Sonnenbrille tragen? Ganz einfach: Wenig Lichtsignale gelangen zur Zirbeldrüse. Und das stört alle oben genannten Abläufe und unser Hormonsystem. Obwohl unsere Augen nur zwei Prozent unserer Körperoberfläche ausmachen, ist die Aufnahme von Sonne und Licht über die Augen enorm wichtig. Über die Augen gelangt das Licht – und damit viele wichtige Impulse für unsere Organe – in unseren Körper. Du kannst dir vorstellen, dass es weniger gut ist, wenn deine Augen immerzu im Schatten liegen, oder?

Sind Sonnenbrillen dann nicht eher schädlich?

Ich finde: ja. Und überleg mal: Gibt es irgendein Lebewesen – außer uns Menschen – das eine Sonnenbrille trägt? Von „natürlich“ kann also schon mal keine Rede sein. Und was tausende von Jahren von alleine funktioniert hat, warum sollte das jetzt nur noch mit Sonnenbrille gehen? Generell bin ich der Meinung, dass wir Menschen uns einfach viel zu sehr von der Natur entfernt haben – sei es in der Ernährung, Gesundheit oder sonstigem Lebensstil.

Sonnenbrillen absorbieren je nach Modell ca. vier Fünftel vom sichtbaren Licht – lassen also im Durchschnitt nur 20 Prozent durch. Hast du immer eine Sonnenbrille auf der Nase, werden deine Augen außerdem empfindlich – denn sie müssen ja nichts mehr selber tun und kommen „aus der Übung“. Sobald du die Sonnenbrille dann abnimmst, bist du geblendet – obwohl es vielleicht gar nicht so hell ist. Einfach Gewöhnungssache.

Meine Lösung

Es gibt Situationen, in denen Sonnenbrillen helfen: Bei angegriffenen Augen durch Krankheiten – also, wenn die Augen besonders geschützt werden müssen. Oder wenn du auf hohe schneebedeckte Berge kletterst und die Sonneneinstrahlung einfach überdurchschnittlich hoch wird. Ähnlich ist es auf dem Wasser beim Kitesurfen zum Beispiel.

Ansonsten verzichte ich wirklich komplett auf Sonnenbrillen und fühle mich echt gut damit. (Das ist ja die Hauptsache: wieder mehr auf unsere Intuition und eigenes Gefühl hören lernen.) Unsere Augen sind in der Lage, sich an Lichtverhältnisse anzupassen. Sie haben sich über ewige Zeiten entwickelt und kamen immer gut ohne Sonnenbrille aus. Die Pupille reagiert von alleine.

Und nicht nur die Pupillenbewegung schützt das Auge auf natürliche Weise vor UV-Strahlung – auch ist die Netzhaut voller Antioxidantien, die freie Radikale neutralisieren. Freie Radikale zerstören Zellen und entstehen zum Beispiel durch Sonneneinstrahlung. Die Antioxidantien, die in unseren Augen sind, wirken dagegen – auf ganz natürliche Weise.

Wenn du deinen Augen auf ebenso natürliche Weise „helfen“ willst, ohne dich durch dunkle Gläser vom Sonnenlicht abzuschirmen, dann kannst du an deiner Ernährung schrauben. Wenn du zum Beispiel mehr Antioxidantien aufnimmst (etwa durch Carotinoide aus Obst und Gemüse), dann haben deine Augen auch mehr Schutz. Ausserdem solltest du natürlich tagsüber nicht direkt in die Sonne schauen.

Ein Carotinoid, das auch für den Augenschutz total gut ist, heißt „Astaxanthin“. Ich habe dir bereits im Artikel „Warum ich keine Sonnencreme mehr benutze“ davon berichtet. Es ist ein Stoff, der in roten Algen vorkommt und sie schützt, wenn sie der Sonne ausgesetzt sind (zum Beispiel, wenn sie da liegen, wo im Sommer ein Gewässer ausgetrocknet ist). Das Astaxanthin schützt die Algen so lange vor der UV-Strahlung, bis irgendwann wieder Regen kommt.

Das Astaxanthin gibt es in Tablettenform zum Einnehmen. Es lagert sich in den Hautzellen ein und hilft auf natürliche Weise, die UV-Strahlung teilweise abzublocken. Seit Anfang des Jahres nehme ich täglich zwei Kapseln davon.

Also: Zwei Kapseln Asaxanthin und ansonsten verlasse ich mich auf meine Augen – die können sich nämlich sehr gut selber den Lichtverhältnissen anpassen und ultraviolettes Licht ausfiltern.

Am allerbesten finde ich, dass ich mich nicht dauernd um eine neue Sonnenbrille kümmern muss, wenn ich mal wieder eine verloren hab. Das geht schnell – oder wie es bei dir?

Schon mal von Sungazing gehört?

Jetzt, wo ich dir so viel darüber erzählt habe, warum ich keine Sonnenbrille mehr trage, fällt mir auch das Thema Sungazing ein. Hast du davon schon mal gehört?

Ich beschäftige mich gerade sehr viel mit Gesundheit und richtiger Lebensweise, weil ich davon überzeugt bin, dass viele Sachen in unserer Lebensweise verloren gegangen sind – ganz besonders unsere Verbindung mit der Natur. Wir nutzen chemische Kosmetika, vergiften uns mit schlechtem Essen und falschen Lebensgewohnheiten – dabei ist so viel alte Weisheit da, die aber durch die ganze Konsumwelt völlig untergegangen ist. Viele Menschen leben in Stress, sind krank, haben keine Energie usw. Deshalb bin ich auf der Suche nach Methoden, die Balance im Leben zurückzufinden. Und auf dieser Suche bin ich auf die uralte Methode des Sungazing gestoßen.

„Sungazing“ heißt übersetzt so viel wie „in die Sonne starren“. Und darum geht es auch. Wie ich oben geschrieben habe, ist die Aufnahme von Sonnenlicht über die Augen gesundheitlich sehr wichtig. Mit Sungazing kannst du deine Zirbeldrüse noch besser stimulieren – und dadurch, dass sie aktiver wird, hilft dir Sungazing dabei, dich körperlich besser zu fühlen. Auch deine Stimmung wird sich im wahrsten Sinne des Wortes aufhellen.

Also: Beim „Sonnengucken“ schaust du jeden Tag für eine bestimmte Zeit direkt in die Sonne. Nach einiger Zeit sollen dadurch körperliche Beschwerden verschwinden und du wirst ausgeglichener, weil dein Stresslevel sinkt.

Sungazing gibt es übrigens schon ziemlich lange, bereits im Altertum praktizierte man das in die Sonne gucken! Bei uns wurde Sungazing vor allem durch einen Mann wieder bekannt: Hira Ratan Manek, kurz HRM. HRM ist ein Inder, der sich seit 1992 intensiv mit dem Thema und den Überlieferungen dazu beschäftigt – beispielsweise aus dem alten Ägypten, Indien und Griechenland. Spannend, oder?

Doch Stopp: Du sollst jetzt natürlich nicht einfach mittags in die pralle Sonne gucken – das ist natürlich nicht besonders gesund für die Augen (Strahlung!). Sungazing funktioniert ein bisschen anders.

So geht Sungazing

Mit Sungazing kannst du Sonnenenergie über deine Augen aufnehmen und dein Gehirn mit Energie versorgen. Bevor du das testest, solltest du das Ganze aber gut vorbereiten. Deshalb heißt es zuerst: ab zum Augenarzt. Sungazing solltest du nämlich nur ausprobieren, wenn deine Augen komplett gesund sind!

Dann geht es darum, dass du nur zu absolut sicheren Zeiten in die Sonne schaust – und erst mal auch nur ganz, ganz kurz. Die Dauer kannst du dann nach und nach steigern.

Sunganzing – Schritt für Schritt

Nachdem du beim Augenarzt abgecheckt hast, ob deine Augen bereit für’s Sungazing sind, kann es losgehen:

1. Die richtige Tageszeit
Die sichere Zeit für Sungazing ist innerhalb der ersten Stunde nachdem die Sonne aufgegangen ist – bzw. die letzte Stunde vor Sonnenuntergang. Bei jeder anderen Zeit ist die Strahlung zu stark und kann deine Augen schädigen. Wichtig: Überprüfe den UV-Index – dieser sollte bei Null liegen.

Beim Sungazing blickst du also einmal am Tag in die aufgehende oder die untergehende Sonne – und nur dann wenn es sicher ist. Denn dann können die Augen keinen Schaden nehmen. Das ist wissenschaftlich belegt, da zu diesen Zeiten keine UV- oder Infrarotstrahlen auf deine Netzhaut kommen können.

Tipp: Wann die Sonne auf- bzw. untergeht, checke ich über die Wetter-App vom iPhone. Wie der UV-Index ist, kannst du mit der App „UV Index Widget“ (Apple App Store // Google Store) herausfinden.

2. Die richtige Dauer
Sungazing beginnst du ganz, ganz langsam. Starte mit zehn Sekunden. Pro Tag schaust du dann jeweils weitere zehn Sekunden länger in die Sonne. Sind Wolken da? Mach es trotzdem. Wichtig: Du darfst dabei keine Sonnenbrille auf haben, kein Fernglas benutzen und auch nicht vor einer Scheibe stehen.

Tipp: Mach immer nur das, was dir gut tut. Wenn zehn Sekunden zu lang sind, dann höre vorher auf oder steigere die Zeit nicht so schnell. Wenn Sungazing gar nichts für dich ist, dann ist das eben so. Du solltest dich niemals zu etwas zwingen und nur das machen, wobei du dich wohlfühlst.

3. Danach: Die Augen beruhigen
Nachdem du in die Sonne geschaut hast, folgt etwas, dass „Palmieren“ genannt wird. Das geht so: Reibe deine Handflächen aneinander, bis sie ein bisschen warm sind. Dann lege die Handflächen auf deine geschlossenen Augen, damit sie sich beruhigen können. Du wirst es noch einige Zeit flackern sehen. Wenn das aufhört, kannst du die Hände wieder runternehmen.

Sungazing ist Trainingssache

Das Sungazing steigerst du nach und nach. Je nach Trainingsstufe sollen sich dabei dann einige coole Effekte einstellen:

Zuerst, also wenn du zwischen zehn Sekunden und 15 Minuten Sungazing schaffst, wird sich das Ganze beruhigend auf dich auswirken. Dein Stresslevel senkt sich und du kannst Stress generell besser abbauen. Bei 15 bis 30 Minuten Sungazing sollen sich körperliche Beschwerden bessern. Deine Vitamin-D-Aufnahme ist dann nämlich deutlich gesteigert und das wirkt sich enorm auf deine Gesundheit aus.

Bei regelmäßigem Sungazing zwischen 30 und 44 Minuten werden deine körperlichen Beschwerden noch weiter zurückgehen. Deine Verspannungen können sich mehr und mehr lösen.

Klingt gut, oder? Wenn du möchtest, probiere es einfach mal aus. Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen.

Wie ist es sonst bei dir? Trägst du regelmäßig Sonnenbrille – und hast du schon mal von Sungazing gehört oder es ausprobiert?Ich freue mich auf deine Kommentare!

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