Wanderreiten Mongolei: Tipps zur Planung!

Wanderreiten Mongolei: Tipps zur Planung!

Reisen & Reiten

Wer gerne reitet oder früher geritten ist, für den ist es ein Highlight: Einmal im Leben für mehrere Tage im Takt des Hufschlags reisen, sich tragen lassen und den Zauber des Augenblicks genießen.

Wie wäre es einmal durch Irland zu reiten, Texas, die südamerikanischen Anden oder durch die Mongolei? Die Mongolei ist mit ihrer kleinen, zotteligen Pferderasse eine heisse Adresse für Wanderreiten.

Pferd kaufen

Wer mutig ist kann sich ein Pferd kaufen (ca. 250 EUR) und mit entsprechender Ausrüstung, Karte und Kompass allein losziehen. Oftmals kann man mit dem Verkäufer einen Deal aushandeln für welchen garantierten Preis er das Pferd zurückkauft.

Die andere Möglichkeit ist, man mietet ein Pferd (5 bis 10 EUR pro Tag) und direkt einen Guide dazu (bis zu 20 EUR pro Tag). Die Anlaufstellen für seriöse Viehzüchter in den einzelnen Regionen wo man ein Pferd mietet oder kauft findet man im Lonely Planet Reiseführer Mongolia.

Touren

Ich habe zusammen mit einer Freundin eine organisierte Tour bei Stepperiders gebucht obwohl es ja doch schön gewesen wäre einmal im Leben ein Pferd zu besitzen. Die Reittour war aber nur ein Baustein unseres individuell zusammengestellten Trips. Wir sind von Peking mit dem Zug in die Mongolei gefahren und im Anschluss an den Reittrip noch in die Wüste Gobi.

Das sind die Fragen die uns vor dem Trip beschäftigt haben:

Welche Reitausrüstung braucht man?

Atmungsaktive Trekkingschuhe oder Reiterschuhe aus Leder, Chaps (die kann man je nach Tourveranstalter vor Ort leihen), 2 Reithosen, Helm, Handschuhe und ein langes Reiterregencape. Ich hatte für meine nicht wasserdichten Trekkingschuhe noch einen Regenschutz (im Sportgeschäft nach Schutz für Fahrradfahrer fragen)

Wie lange hält man es auf einem Pferd aus?

Es gibt viele Touren die 10-12 Tage gehen. Wer ein Pferd kauft ist sogar länger unterwegs. Wir haben jedoch jemanden getroffen der irgendwann neben seinem Pferd hergelaufen ist weil er nicht mehr sitzen konnte. Eigentlich reichen schon 5-7 Tage aus. Manchmal übernachtet man auch 2 Tage im gleichen Camp. Wenn man wirklich nicht mehr kann könnte man dann zum Beispiel nur morgens mitreiten und nachmittags ausruhen.

Gibt es einen besonderen Reitstil?

Der Reitstil geht Richtung Western

In welcher Währung zahlt man?

In Landeswährung. Dollar schaden auch nicht. Unbedingt 2 Kreditkarten mitnehmen da die ATMs nicht immer Geld ausspucken wollen.

Bringt man Gastgeschenke mit?

Wenn man eine mongolische Jurte betritt bringt man normalerweise ein kleines Gastgeschenk mit. Möglichst leicht: Aufkleber für Kinder, eine kleine Dose mit Berlin drauf etc.

Gibt man dem Team Trinkgeld?

Ja, je nach Position wie Cook oder Guide gibt man einen angemessenen Betrag.

Sprechen die Guides Englisch?

Teilweise. Das Englisch ist aber eher schlecht. Es gibt sogar welche die deutsch sprechen und im worst case eben nur monglisch.

An welche besonderen Ausrüstungsgegenstände sollte man sonst noch denken?

Einen ordentlichen Schlafsack, nachts kann es um die 0 Grad werden, Isomatte, wer es mag Trockenschampoo, Feuchttücher, Daypack zum Reiten, ILON Protect und Hirschtalksalbe (für langes Sitzen auf dem Sattel 🙂 man kann sich auch noch eine gepolsterte Fahrradhose für unter die Reithose besorgen, Funktionsshirts, eine Hipback-Gürtel mit einer Trinkflasche ist auch sehr nützlich.

Ist es gefährlich?

Reiten bedeutet natürlich immer ein kleines Risiko, was auch erfahrene Reiter nicht vollständig ausschließen können. Für die mongolischen Pferde gelten bestimmte Verhaltensweisen die man sich vorher noch einmal in Ruhe anhören sollte. In der Nähe von Jurten sollte man auf die Jurtenhunde aufpassen. Wer alleine unterwegs ist sollte aufpassen dass sein Pferd nachts nicht abhaut. Man sollte auf jeden Fall vorher lernen wie die Mongolen den Tieren nachts eine Fußfessel anlegen. Den Diebstahl von Pferden kann man in der Mongolei auch nicht ganz ausschließen. Achtung im russischen Grenzgebiet. Für Alleinreiter bietet sich eine Route in einem Flusstal im Changai an. Hier gibt es Wasser, einige Jurten und Siedlungen und offene Steppe im Tal.

Wie wird das Gepäck transportiert?

Kommt auf den Veranstalter an. Wenn man Glück hat in einem Geländewagen wenn nicht dann auf einem Packpferd. Dann muss man in der Regel alle seine Sachen in seinen kleinen Daypack packen und möglichst ein Regencape dafür mitbringen.

Wo übernachtet man?

In der Regel in Zelten, bei hochpreisigen Tourveranstaltern auch mal in einer Jurte.

Welches Gebiet ist am besten?

Am besten ein Gebiet wählen wo es auch landschaftlich abwechslungsreich zum Beispiel große Flusstäler der Gebirge. In der Umgebung von Ulaanbaatar sieht man tagelang die gleiche Landschaft. Sehr gut geeignet sind zum Beispiel Touren im Changai, dem Tarwagatai, um den Khuvsgul See oder im Orchon – Selenge Bergland oder der Khorgo Nationalpark. In der Wüste Gobi sollte man besser ein Kamel nehmen.

Länger nicht geritten?

Ihr findet hier nicht nur deutsche Reiterhöfe für ein verlängertes Wochenende zur Auffrischung sondern noch weitere Inspiration für Wanderreiten weltweit.

Mein nächster Trip? Mit Cowboyhut durch Texas! Meine Freundin und Reisepartnerin Nic meint auch Andalusien oder die Rockies könnten ihren Reiz haben.

Du willst lieber mit dem Auto durch die Wüste? Oder wie wäre es mit dem Kamel durch die Wüste?

 

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