Ich war schon einige Male in Da Nang. Anfangs eher zufällig hier gestrandet, später bewusst zurückgekehrt. Warum? Weil die Stadt mir gezeigt hat, dass es jenseits von Coworking und Coconut Coffee noch eine andere Seite gibt – eine, die nicht sofort ins Auge springt, aber hängen bleibt.
Da Nang ist viel mehr als nur Beachlife und Bubble Coffee. Wer bereit ist, die bekannten Pfade zu verlassen, entdeckt eine Stadt voller kleiner Oasen, lokaler Lieblingsorte und naturnaher Ruhepole. Hier kommen meine handverlesenen Tipps für alle, die tiefer eintauchen wollen.
Lokale Küche abseits von Instagram
Wer in Da Nang richtig essen will, sollte sich von Google-Bewertungen nicht blenden lassen. Stattdessen: dorthin, wo auch die Locals sitzen.
Banh Xeo Ba Duong versteckt sich in einer kleinen Gasse (K27/2 Tran Binh Trong) und serviert knusprige Reismehl-Pfannkuchen mit frischen Kräutern und Fischsauce. Kein Deko-Teller, dafür echtes Soulfood.
Ein weiteres Must-Try: Mi Quang Ba Mua (235 Nguyen Tri Phuong). Hier dreht sich alles um das typisch zentralvietnamesische Nudelgericht Mi Quang. Herzhaft, würzig, gelblich gefärbt und je nach Gusto mit Shrimps, Schwein oder Tofu serviert.
Cafés mit Charakter & Fokus
Für alle, die gerne mit Blick ins Grün oder in entspannter Atmosphäre arbeiten:
The Hideout ist ein unscheinbares Kleinod in einer ruhigen Seitenstraße. Kaum Durchgangsverkehr, liebevoll dekoriert, guter Kaffee und stabiles WLAN.
Oder etwas stylischer: 43 Factory Coffee Roaster. Lichtdurchflutet, minimalistisch und mit richtig gutem Kaffee. Der perfekte Spot für fokussierte Vormittage.
Alternative Co-Working-Spots
Die klassischen Spaces wie Enouvo und The Hub sind beliebt – und voll. Wer es ruhiger mag, sollte sich Toong (Quang Trung Street) anschauen: urbaner Look, vietnamesisches Publikum, keine lauten Calls.
Noch versteckter: Green Co-Working Space. Ein Ort für konzentrierte Arbeit ohne den typischen „Scene-Faktor“. Fast mehr Studio als Space.
Nach Feierabend: Natur, Nachtmarkt, Nebenbucht
Wenn die Sonne tiefer steht, zieht es viele an den Hauptstrand. Wer es intimer möchte, sollte Tien Sa Beach ansteuern. Eine kleine Bucht nördlich der Stadt, umgeben von Wald und mit weichem Sand. Ideal zum Runterkommen.
Oder einfach eintauchen ins abendliche Da Nang auf dem Son Tra Night Market. Weniger touristisch als andere Märkte, dafür mit richtig gutem Streetfood und echtem Vietnam-Feeling.
Natur & Aussicht – ohne Menschenmassen
Ein absoluter Favorit: Bai Da Den, auch bekannt als Black Rock Beach. Eine einsame Bucht unterhalb des Son-Tra-Gebirges. Nur per Roller oder zu Fuß erreichbar, was für Ruhe sorgt.
Und wer hoch hinaus will: Ban Co Peak. Ein Aussichtspunkt mit Schachbrett-Statue und atemberaubendem Blick über die Küstenlinie. Am besten zum Sonnenaufgang oder kurz vor Sonnenuntergang.
Etwas Abenteuer schadet nie
Da Nang liegt perfekt für Tagestrips. Der Hai Van Pass ist ein Klassiker: mit dem Motorbike über Serpentinen, durch Wolken, vorbei an endlosen Panoramen. Früh losfahren, um dem Verkehr zuvorzukommen.
Oder für die Mutigen: der Secret Trail am Monkey Mountain. Wild, grün, teilweise unerschlossen. Wer Glück hat, begegnet unterwegs echten Affen – mit Abstand genießen!
Diese Tipps sind keine Liste fürs schnelle Abhaken, sondern Einladung zum Erkunden. Auch wenn du glaubst, Da Nang schon zu kennen – es lohnt sich, noch einmal genauer hinzusehen. Die Stadt verändert sich, aber sie bewahrt ihren Kern. Und genau darin liegt ihr Reiz.