Playa del Carmen – oder einfach nur „Playa“ – ist das Herzstück der Riviera Maya. Hier trifft karibische Gelassenheit auf eine internationale Community aus Backpackern, digitalen Nomaden und Langzeitreisenden. Wer nach einem Ort sucht, an dem man tagsüber unter Palmen arbeiten, abends Streetfood schlemmen und am Wochenende Cenoten oder Maya-Ruinen entdecken kann, ist hier goldrichtig. Gleichzeitig sollte man wissen: Playa ist längst kein Geheimtipp mehr, sondern ein Hotspot. Zwischen Hostels, Rooftop-Bars und All-Inclusive-Hotels findet jeder sein Plätzchen – wenn man weiß, wo man suchen muss.
Beste Reisezeit & Klima
Die klassische Trockenzeit von November bis April bringt viel Sonne und perfekte Strandtage – allerdings auch volle Strände und höhere Preise. Wer es entspannter mag, reist in der Regenzeit (Mai bis Oktober): Es regnet meist nur kurz und die Unterkünfte sind günstiger. Offiziell gilt der Zeitraum von 1. Juni bis 30. November als Hurrikansaison, mit den meisten Stürmen im Spätsommer. Ein weiterer Faktor: das Sargassum-Seegras, das besonders im Frühling und Sommer an die Küste gespült wird und Strände unattraktiv machen kann. Ein kurzer Online-Check vor der Reise lohnt sich.
Anreise & Transport
Vom Flughafen Cancún erreicht man Playa am einfachsten mit dem ADO-Bus (ca. 1 Stunde, 210–240 MXN). Vor Ort kommt man zu Fuß oder mit dem Fahrrad gut zurecht. Wer Ausflüge machen will, nimmt die Colectivos – günstige Sammeltaxis, die Playa mit Tulum, Akumal und Cancún verbinden (ca. 50–60 MXN pro Strecke). Auch die Fähre nach Cozumel fährt regelmäßig, ein Oneway-Ticket kostet ab etwa 320 MXN. Ridesharing-Apps wie Uber oder DiDi sind offiziell erlaubt, in der Praxis aber unzuverlässig und teils konfliktträchtig – besser auf Bus, Colectivos oder offizielle Taxis mit Preisabsprache setzen. Der neue Tren Maya ist zwar gestartet, hat aber noch wenige Abfahrten und ist für Reisende aktuell nicht die praktischste Wahl.
Unterkunftstipps
Für Backpacker und Nomaden gibt es jede Menge Optionen:
- Hostels: Selina Playa (mit Coworking und Community), Hostel 3B (Party-Atmosphäre) oder Sayab Hostel (günstig und zentral).
- Apartments: Über Airbnb oder lokale Vermieter schon ab 500–800 € pro Monat zu haben – ideal für längere Aufenthalte.
- Co-Living: Outsite Playa bietet Unterkunft mit Arbeitsplätzen und einer Nomaden-Community.
Essen & Trinken
Die kulinarische Szene reicht von Straßenständen bis Fine Dining:
- Streetfood: Klassiker wie El Fogón oder Don Sirloin gehören auf jede Liste.
- Veggie/Vegan: Adressen wie Clorofila oder Bio & Natural sind feste Größen.
- Nomaden-Cafés: Ah Cacao (Kaffee + WiFi) oder Choux Choux Café sind beliebte Workspots.
- Einmal gönnen: Das Ha’ im Hotel Xcaret – seit 2024 mit Michelin-Stern – ist ein Erlebnis.
- Selbstversorgung: Große Supermärkte (Mega, Walmart) und lokale Märkte halten Preise im Rahmen.
Arbeiten unterwegs
Playa del Carmen ist einer der DN-Hotspots Mexikos. Coworking Spaces wie Nest (zentral, schnelles Internet), The Work Loft oder Selina Cowork bieten Tagespässe ab ca. 400–500 MXN. Auch viele Apartments haben stabile 50–100 Mbps, für Zoom-Calls reicht das locker. Dazu kommt: Es gibt eine lebendige Nomaden-Community mit Meetups, Events und Networking.
Highlights, Aktivitäten & Sehenswürdigkeiten
Playa del Carmen ist mehr als nur Strand und Party. Rund um die Stadt wartet eine Fülle an Natur, Kultur und Abenteuern:
Strände
- Playacar Beach: weitläufig, feinsandig und ruhiger als der zentrale Strandabschnitt. Perfekt für lange Spaziergänge oder zum Arbeiten mit Blick aufs Meer.
- Punta Esmeralda: kostenloser Strand nördlich des Zentrums, beliebt bei Einheimischen, mit kleinem Süßwasserpool direkt am Meer.
- Mamitas Beach: zentral, lebendig, viele Beach Clubs – wer Party am Strand sucht, ist hier richtig.
Cenotes & Naturpools
Die Kalksteinformationen der Region bilden Hunderte von Cenoten – unterirdische Süßwasserlöcher:
- Cenote Azul & Cristalino: offen und sonnenverwöhnt, ideal zum Schwimmen.
- Dos Ojos: riesiges Höhlensystem, das Taucher und Schnorchler anzieht.
- Gran Cenote (bei Tulum): kristallklar, beliebt, aber eindrucksvoll.
Tagesausflüge & Kultur
- Tulum: die Ruinen am Meer sind eine der schönsten Maya-Stätten Mexikos und nur eine Stunde entfernt.
- Cobá: etwas weniger touristisch, mitten im Dschungel, mit der Möglichkeit, Pyramiden zu besteigen.
- Chichén Itzá: Weltwunder und UNESCO-Welterbe – weiter entfernt, aber als Tagesausflug möglich.
Abenteuer & Outdoor
- Río Secreto: ein beeindruckender unterirdischer Fluss mit Tropfsteinhöhlen – geführte Touren sind ein Highlight.
- Xcaret & Xplor Parks: Themen- und Abenteuerparks mit Zip-Lining, Höhlenflüssen und Shows. Touristischer, aber abwechslungsreich.
- Holbox: die Insel ist für ihr laid-back Feeling, Golfcarts und traumhafte Sonnenuntergänge bekannt. Ideal für ein Wochenende.
Inseln & Meer
- Cozumel: 45 Minuten mit der Fähre, weltberühmt für seine Riffe und eines der besten Tauchgebiete der Karibik.
- Akumal: beliebt fürs Schnorcheln mit Schildkröten. Wichtig: Nur in markierten Bereichen schwimmen, Abstand halten und keine Tiere anfassen.
Insider-Erlebnisse
- Fahrradtouren durch die Stadt und zu weniger bekannten Stränden.
- Street-Art-Spaziergänge: Playa hat eine wachsende Szene mit bunten Murals.
- Yoga am Strand oder in kleinen Studios, oft direkt bei Hostels oder Cafés.
- Lokale Food-Touren, um Tacos, Tamales und Marquesitas zu probieren.
Nachtleben & Szene
Playa ist bekannt für lange Nächte:
- Coco Bongo: eine Mischung aus Club und Show, die man einmal erlebt haben sollte.
- Rooftop-Bars: bieten Pools, Happy Hours und Ausblick auf das Meer.
- Backpacker-Spots: Hostelpartys oder Strandbars für die lockere Variante.
Kosten & Budget
- Hostelbett: 12–20 €
- Apartment: 500–800 € pro Monat
- Streetfood: 2–3 € pro Mahlzeit
- Bier im Laden: ab 1 €
- Colectivo-Fahrt: ca. 50–60 MXN
Playa muss kein teures Pflaster sein – wenn man sich abseits der Resorts hält, kommt man mit kleinem Budget gut durch.
Praktische Tipps
- Sicherheit: Offiziell gilt für Quintana Roo „erhöhte Vorsicht“. In Touristengebieten ist es meist ruhig, aber nachts besser große Straßen nehmen und keine Wertsachen unbeaufsichtigt lassen.
- Timeshare-Fallen: Sehr verbreitet. Wichtig: Nach mexikanischem Recht besteht ein 5-tägiges Rücktrittsrecht.
- Gesundheit: Leitungswasser nicht trinken! Dengue– und Zika-Mücken gibt es, also Insektenschutzmittel einpacken.
- Geld: Viele ATMs verlangen hohe Gebühren – am besten mit kostenloser Reisekreditkarte abheben.
- Sprache: Englisch funktioniert, etwas Spanisch macht den Alltag einfacher.
- SIM & Internet: eSIMs, z. B. Airalo, Saily oder Pangia Pass.
- Visum: Für viele Staatsangehörige gilt eine Aufenthaltsdauer von bis zu 180 Tagen.
👉 Playa del Carmen ist ein Ort, an dem sich Backpacker und digitale Nomaden schnell zuhause fühlen. Ob beim Taco-Stand um die Ecke, im Coworking-Space mit Gleichgesinnten oder beim Wochenendtrip nach Tulum – hier gibt es alles, was man für einen inspirierenden Mix aus Arbeiten und Reisen braucht.