Es ist soweit: Du hast dich entschieden, deinen Backpack zu packen und in die Welt hinauszuziehen. Allein die Vorstellung bringt dir ein breites Lächeln ins Gesicht – und wenn du daran denkst, was du jetzt alles vorbereiten musst, kribbelt es schon in den Fingern. Du könntest in die Luft springen vor Freude, bald wird dir Reiseluft um die Nase wehen – und dann kommen deine Eltern ins Spiel.
Was ist denn jetzt mit deinem Job? Du musst doch erst mal anständig verdienen! Wovon willst du eigentlich leben – und was, wenn etwas passiert? Wer hilft dir dann? Und wenn du krank wirst? Das Leben ist nicht jeden Tag Urlaub! Du musst auch mal Verantwortung übernehmen. Du weißt doch gar nicht, was da alles auf dich zukommt, hast keine Erfahrungen. Und uns lässt du jetzt einfach hinter dir?
Glaub mir, wenn du dich mit dieser Art Fragen und Behauptungen auseinandersetzen musstet, geht es dir wie den meisten. Viele stoßen bei großen Reiseplänen – die womöglich auch eine sehr lange Zeit von zuhause wegführen – erst mal auf Gegenwind. Sowohl Familie als auch Freunde können versuchen, dich auf diese Weise auszubremsen. Das machen sie nicht aus böser Absicht, es stecken oft einfach nur Sorgen dahinter. Am besten ist eigentlich du hast den Flug schon gebucht bevor der Gegenwind kommt.
Typische negative Reaktionen auf Reisepläne
Die häufigsten negativen Reaktionen, wenn du mit deinen Reiseplänen um die Ecke kommst, sind spontan. Dein Gegenüber bekommt erst mal einen „Schreck“ und die Alarmglocken schrillen. Sie haben Angst um dich, vielleicht Angst um die Freundschaft und dann kommt es zu diesen ersten Reaktionen:
- Eltern glauben nicht daran, dass es klappt. Du wirst irgendwo auf der Straße landen, im schlimmsten Fall du überfallen oder sehr krank.
- Eltern und Freunde vermuten, dass du vor irgendetwas wegläufst. Vielleicht vor Verantwortung? Dem Erwachsensein? Einem geregelten Leben?
- Freunde denken, dass du sie einfach „zurücklässt“ – glauben, dass die Freundschaft kaputtgehen könnte. Wenn du nicht da bist, verpasst du ja alles, wie soll das gehen, so kommt es doch immer. Oder? Aber ist echte Freundschaft wirklich nur an physische Präsenz gebunden?
Was passiert mit dir, wenn das passiert?
Es ist total normal, wenn dich diese Reaktionen erst mal mega enttäuschen. Natürlich wünschst du dir, dass Familie und Freunde sich genauso freuen wie du. Ist doch klar! Deshalb kann dich das Ganze erstmal runterziehen. Vielleicht verunsichert es dich auch – denn bestimmt hast du insgeheim auch schon daran gedacht, dass „etwas“ passieren könnte? Große Reisen sind Riesenschritte aus deiner Komfortzone – NATÜRLICH verunsichert das. Jeder hat etwas Angst, wenn er vor Unbekanntem steht. Und gerade deshalb ist die Unterstützung durch Familie und Freunde so wichtig. Du läufst einen Marathon besser, wenn du angefeuert wirst!
Vielleicht denkst du, dass du jetzt lieber die Erwartungen der anderen erfüllen sollst. Denkst, dass sie vielleicht doch recht haben? Oder es regt sich Trotz in dir, der im schlimmsten Fall zu Streit oder Zerwürfnissen führt?
Ich sage dir: Bleib erst mal ganz ruhig, hör dir alles an – und dann machst du Folgendes:
Was kannst du tun, wenn Familie und Freunde deine Reisepläne kritisieren?
Bei Angst & Sorgen
Wie ich eben schon geschrieben habe: Die Gründe für negative Reaktionen sind meist Angst und Verunsicherung. Deine Eltern machen sich Sorgen um dich und deine Freunde haben Angst, dass sie dich nicht mehr sehen oder ihr euch voneinander entfernt.
Der beste Tipp dagegen ist: reden! Lass sie einfach alle ihre Argumente vorbringen, alle Sorgen loswerden. Sei geduldig. Antworte auf alle Fragen, gib zu, wenn du etwas selber noch nicht so genau weißt. Biete an, es zusammen herauszufinden. Zeig deinen Eltern und Freunden Beispiele – Blogs, Filme, Fotos. Oft sind es die eigenen Ängste, die andere auf dich projizieren. Würden sie sich selbst trauen eine lange Reise zu machen?
Natürlich kann es vorkommen, dass du unterwegs Hilfe brauchst, weil dir das Geld ausgeht oder weil du deine Papiere verlierst – oder was auch immer. Sprich mit deiner Familie und deinen Vertrauten darüber, dass dir das bewusst ist. Es ist wichtig, dass du im Notfall auf sie zählen kannst. Wenn du Dinge, die Angst machen, schon vorher an- und besprichst, sind alle beruhigter – weil sie im Zweifel wissen, was zu tun ist. Das nimmt der ganzen Angelegenheit den möglichen Schrecken.
Und hier noch das Killer-Argument: Frage deine Eltern und Freunde ob sie sich wünschen das du glücklich bist? Bestimmt, oder? Sag ihnen dass es dich unendlich glücklich macht auf Reisen zu gehen.
Und wenn Neid dahintersteckt?
Unschön, aber kommt leider auch oft vor: Freunde versuchen, dir deine Träume mies zu machen, weil sie neidisch sind. Vielleicht ist ihnen das nicht mal so richtig bewusst. Aber wenn Neid ein Motivator ist, dann hast du eigentlich nur die Wahl zwischen diesen Gegenreaktionen:
- Versuche ein klärendes Gespräch
Erkläre deine Beweggründe und versuche deinem Gegenüber klarzumachen, dass er oder sie auch jederzeit reisen kann, wenn er oder sie das wirklich möchte. - Ignoriere das einfach
Hilft keine Aussprache, nimm einfach hin, dass du es nicht jedem recht machen kannst. Bleibt die Missgunst bestehen, solltest du dich unbedingt distanzieren. Es sind deine Träume, denen du folgst. Lass sie dir nicht kaputtmachen. Menschen die dich runterziehen haben in deinem Leben einfach nichts verloren! Das ist in dem Moment hart aber du wirst schnell merken dass es die richtige Entscheidung ist sich von solchen Menschen zu trennen.
Aber bei allem: Es geht um dich!
Die Sache ist die: Es gibt kein Richtig oder Falsch. Wenn dein Lebensentwurf momentan das Reisen vorsieht, dann ist das gut so. Wenn jemand anders sich lieber ein Haus baut, dann ist das auch gut so. Wenn deine Eltern und Freunde eine andere Vorstellung von deinem Leben haben, dann ist das auch nicht so schlimm. Du redest sie ihnen ja auch nicht aus oder? Übernimm Verantwortung und steh zu deiner Entscheidung.
Mach einen festen Skype-Termin aus, damit deine Eltern beruhigt sind, solange du unterwegs bist. Schicke Fotos, Postkarten – lasse Freunde und Familie an deiner Reise teilhaben. Selbst wenn es nicht sofort passiert: Sie werden bemerken, wie glücklich du bist. Und dann sind sie am Ende doch ganz schön stolz auf dich. Wirst du sehen.
Geht oder ging es dir ähnlich? Was hast du unternommen?
Ich freue mich auf deine Erfahrungen in den Kommentaren!
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