Studieren und gleichzeitig Reisen – Raus aus dem Hörsaal, rein ins Abenteuer

„Du kannst nicht ewig Reisen“, „Mach doch erstmal was Vernünftiges“, „Verpass den Absprung nicht“ – typische Sprüche, die bestimmt jeder Vollzeitreisende schon mal gehört hat. Vielleicht ist auch ein bisschen was dran an den Ratschlägen, aber wann bleibt Zeit für die Abenteuer? Wann ist die beste Zeit, um seine Träume zu verwirklichen? Ist es denn wirklich nötig im tristen Hörsaal zu versauern, wenn einen eigentlich die Ferne ruft? Nein! Ist es nicht. Denn Studium und Reiselust schließen sich schon lange nicht mehr aus. Wie du den Hörsaal auf jeden beliebigen Ort der Welt verlagerst und selbst zum „Bachelor in Paradise“ wirst, erfährst du in diesem Artikel.

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Ortsunabhängig auch beim Studium

Gerade für Weltenbummler ist die Vorstellung, sich für mehrere Jahre am selben Ort aufhalten zu müssen, erstmal abschreckend. Gerade, da man weiß, dass die meisten Studenten eher knapp bei Kasse sind und sich nicht mal eben spontan einen Flug nach Hawaii buchen können, wenn ihnen danach ist. Kein Wunder, wenn man sich alleine die Mietkosten in den Universitätsstädten anschaut (für eine Monatsmiete kommt man ja locker nach Bangkok und wieder zurück!).

Wer aber aufs Reisen nicht verzichten kann und trotzdem studieren möchte, der sollte über ein Fernstudium nachdenken. Bestimmt bist du auch schon mal auf eine Broschüre einer solchen Fernuniversität gestoßen. Und wahrscheinlich hat dir der Atem gestockt, als du die Gebühren der Onlinekurse gesehen hast. Aber nicht jede Fernuni bietet Kurse zu solch überteuerten Preisen an.

Die Fernuni Hagen zum Beispiel ist die einzige staatliche Fernuniversität Deutschlands und mit knapp 77.000 Studenten auch die größte.

Die Gebühren für ein gesamtes Bachelorprogramm beträgt hier zwischen 1.600 und 2.400 Euro. Für ein Masterprogramm sind es 1.000 bis 1.200 Euro.

Alle Kurse finden Online statt. Es gibt nur zwei Präsenzveranstaltungen, die du während deines Studiums besuchen musst. Das bedeutet: Dem Reisen steht nichts mehr im Weg.

Fun Fact: Eine berühmte Studentin der Fernuni Hagen ist Malaika Mihambo, Weltmeisterin im Weitsprung. Wie auch immer deine Träume aussehen mögen. Ein Fernstudium gibt dir die Freiheit, sie umzusetzen.

Fernstudium

Aber sei dir bewusst, dass ein solches Studium auch so seine Nachteile hat. Du musst sehr viel Selbstdisziplin besitzen, um dich jeden Tag acht Stunden lang vor den Laptop zu setzten und deine Aufgaben zu erledigen. Außerdem hast du keine Kommilitonen mit denen du dich regelmäßig austauschen oder Lerngruppen bilden kannst. So viele Vorteile diese Form des Studiums auch hat – es hat auch seine Tücken.

Hier findest du den Link zu Internetseite der Fernuniversität Hagen: https://www.fernuni-hagen.de/

Wie finanzieren?

Ein Studium ist teuer! Sei es als Vollzeiteisender oder im Präsenzstudium. Was die Studiengebühren betrifft, nehmen sich Fern- und Präsenzstudium nicht viel. Der einzige Unterschied macht die Wohnsituation. Bei einem Präsenzstudium fallen die Flugkosten weg. Bei einem „Reisestudium“ die Kosten einer festen Wohnung.

Nehmen wir mal an, du studierst in Köln. Der Mietspiegel lag Ende 2019 bei etwa 12,39 Euro pro Quadratmeter. Ein kleines WG-Zimmer bekommst du schon ab 400 Euro im Monat. Hochgerechnet auf ein Semester sind wir bei 2.400 Euro. Ein stolzer Preis und dabei sind noch nicht einmal alle Lebenshaltungskosten einberechnet.

Nun kommen wir zum Fernstudium. Sagen wir du studierst an einer Fernuniversität und möchtest für ein Semester auf Bali leben. Günstige Flüge beginnen bei 600 Euro. Eine Langzeitunterkunft kostet in der Regel zwischen 100 und 200 Euro. Damit sind wir für Flug und Unterkunft bei 1.200 bis 1.800 Euro pro Semester. Die Lebenshaltungskosten im Allgemeinen sind auf Bali deutlich günstiger als in Deutschland.

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Du siehst: Je nach Reiseziel liegen die Ausgaben relativ nah beieinander.

Grundsätzlich sollte sich jeder, der während des Studiums reisen möchte, über günstige Übernachtungsmöglichkeiten informieren. Airbnb ist hier eine der beliebtesten Seiten.

Durch Bafög kann die Finanzierung deutlich erleichtert werden. Wenn du dir nicht sicher bist, ob du einen Anspruch auf Bafög hast, dann mach dich auf der Internetseite deinestudienfinanzierung.de schlau und lass berechnen, wie viel Geld dir pro Monat zusteht.

Aber wie jeder andere Student kann auch ein Fernstudent auf Reisen einen Nebenjob annehmen, um sich sein Studium zu finanzieren. Wenn du dich jetzt fragst: „Wie soll ist denn bitte einen festen Job haben, wenn ich auf Reisen bin?“, dann schau dir meinen Artikel zu Thema „Virtuelle Assistenz“ an. Ein toller Job, der es dir ermöglicht, Online und damit ortsunabhängig zu arbeiten.

Hier findest du den Link zur Internetseite deinestudiumfinanzierung.de: https://www.deinestudienfinanzierung.de

Hier findest du den Link zum Artikel „Virtueller Assistent/ Virtuelle Assistentin werden

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Vollzeitstudium an einer Uni im Ausland

Wenn ein Fernstudium nicht das Richtige für dich ist: Wie wäre es mit einem Studium an einer Universität im Ausland. Ein Auslandssemester ist natürlich immer eine Möglichkeit und wird an vielen Unis unterstützt oder sogar vorausgesetzt.

Solltest du aber ein gesamtes Bachelorprogramm im Ausland absolvieren wollen, dann ist eine gute Planung alles.

Informiere dich frühzeitig über die Studiengebühren der jeweiligen Uni. In einigen Länder können diese sehr hoch ausfallen und sind kaum zu stemmen. Sei dir darüber im Klaren und informiere dich über Finanzierungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel Auslands-Bafög oder ein Stipendium.

Finde heraus, welche Zulassungsvoraussetzungen die jeweilige Uni hat. In Großbritannien und Amerika ist es üblich, ein Lebenslauf und ein Motivationsschreiben zu den Bewerbungsunterlagen zu legen. Sprachnachweise, wie zum Beispiel der Toefl-Test, werden in der Regel gefordert. Plane genügend Zeit ein, um alle Prüfungen zu absolvieren.

Oft musst du eine englische Übersetzung deines Abschlusszeugnisses anfertigen lassen. Dafür gibt es zertifizierte Übersetzter, die Dokumente beglaubigen dürfen.

Auch die Bewerbungsfristen können mit unter anders ausfallen als in Deutschland. In manchen Ländern wird ein Studienjahr nicht in Semester, sondern Trimester eingeteilt. Damit finden auch die Bewerbungsphasen in unterschiedlichen Zeiträumen statt.

Online findest du Agenturen, die dich bei der Vorbereitung deines Auslandsstudiums unterstützen. College-Contact ist eine Vermittlungsbörse, die dir von der Suche der richtigen Uni, über die Bewerbung bis hin zur Finanzierung zur Seite steht und alle Fragen beantwortet. Du bekommst einen persönlichen Berater an die Hand, der dir hilft und den Kontakt zur jeweiligen Uni herstellt. Und das Beste: Die Beratung ist für dich völlig kostenlos. Denn College-Contact wird von den Universitäten bezahlt, an die sie die Studenten vermitteln.

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Auch, wenn du nicht direkt eine Bewerbung losschicken möchtest, lohnt es sich, auf der Internetseite vorbeizuschauen. Denn hier findest du Erfahrungsberichte, eine Liste von Universitäten auf der ganzen Welt, Informationen über Lebenshaltungskosten in den verschiedenen Ländern und Infos über Finanzierungsmöglichkeiten.

Hier findest du den Link zu Internetseite von College-Contact: https://www.college-contact.com/

Auch für Reiselustige gibt es Wege, ein Studium möglich zu machen. Lass dich nicht von deinen Freunden abschrecken, die sich immer wieder über ihre Mitstudenten und die lästigen Morgenvorlesungen beschweren. Es kann auch ganz anders aussehen. Du musst nur wissen wie – dann steht deinem Traumstudium gar nichts im Weg. Du kannst es dir so gestalten, dass es für dich perfekt ist. Vorteile hat diese Art des Studiums allemal. Nicht nur für alte Reisehasen, sondern auch für jeden, der mal etwas ganz Neues erleben möchte. Raus aus der Komfortzone, und los geht’s. Ich persönlich möchte meinen Enkelkindern nicht erzählen, wie ich mich vor vierzig Jahren aus dem Bett gequält habe, um die langweilige Statistik-Vorlesung zu besuchen. Sondern, wie ich mir meinen Laptop geschnappt, den Mount Everest hochgestiefelt bin und auf der Spitze meine Semesterarbeit geschrieben habe. Die werden vielleicht staunen!

Zur Autorin: Ann-Katrin Schäfer arbeitet seit knapp zwei Jahren auf einem Kreuzfahrtschiff und hat dadurch schon das ein oder andere Land gesehen. Auf Travelicia berichtet Sie regelmäßig über Ihre Erlebnisse.

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