Heute ist einer dieser seltenen Regentage im Juli auf Bali. Ich sitze auf meiner Terrasse in Canggu, eine Tasse Kaffee dampft neben mir, und der tropische Regen prasselt rhythmisch auf das Blechdach. Eigentlich ist Juli Trockenzeit – aber Bali hält sich nicht immer an Regeln. Genau dieser Moment bringt mich dazu, diesen Artikel zu schreiben: einen persönlichen Ratgeber zur Regenzeit auf Bali.

Heute früh war ich noch beim Yoga, nichtsahnend – ich hatte meinen Poncho zu Hause gelassen, weil Regen für heute eigentlich nicht auf dem Radar stand. Doch während der Stunde brach der Regen plötzlich los – stark, warm und tropisch. Danach saß ich erstmal fest. Effektiv habe ich dann fast drei Stunden in diesem Studio verbracht. Kein Problem. Ich habe das Beste draus gemacht: nette Leute kennengelernt, nach dem Yoga noch gequatscht, ein paar Snacks geteilt. Und jetzt, mit nassen Haaren und einem vollen Herzen, schreibe ich diese Zeilen.

Denn auch wenn die meisten Reisenden die Regenzeit meiden, gibt es viele Gründe, warum sie nicht nur machbar, sondern sogar besonders schön sein kann. Ich habe inzwischen mehrere Regenzeiten hier erlebt – und teile in diesem Artikel meine Erfahrungen, Tipps und ganz persönliche Eindrücke. Was erwartet dich wirklich in der Regenzeit? Wie schlimm ist der Regen? Was kann man machen, wenn es tagelang schüttet – und worauf sollte man vorbereitet sein?

Wann ist Regenzeit auf Bali?

Offiziell beginnt die Regenzeit im November und endet im März. In manchen Jahren verschiebt sich der Beginn etwas, oder sie zieht sich in den April hinein. Typisch sind kurze, aber heftige Regenschauer – oft am Nachmittag oder Abend. Zwischendurch scheint immer wieder die Sonne. Dauerregen ist eher die Ausnahme, aber möglich.

Besonders nass wird es oft im Januar und Februar. Trotzdem: Auch in dieser Zeit gibt es viele Tage, an denen der Himmel klar ist und du problemlos Strand, Tempel oder Reisterrassen genießen kannst.

Was macht man bei Regen auf Bali? Meine Tipps

Gerade bei anhaltendem Regen ist es gut, ein paar Ideen zu haben, wie man sich die Zeit vertreiben kann. Hier meine persönlichen Lieblingsbeschäftigungen:

  • Cafés & Co-Working Spaces entdecken: Canggu, Ubud oder Uluwatu bieten gemütliche Orte mit gutem Kaffee, WLAN und entspanntem Ambiente. Perfekt, um zu schreiben, zu lesen oder neue Leute kennenzulernen.
  • Yoga, Spa & Wellness: Ein Besuch im Spa oder eine Yoga-Session im Regen hat etwas Meditatives. Viele Studios sind halb offen und der Regen im Hintergrund verstärkt das Erlebnis.
  • Kochkurse & Kultur: Balinesisch kochen lernen, Batik-Workshops oder Tanzvorführungen – viele Aktivitäten sind wetterunabhängig.
  • Kino & Community Events: In Orten wie Ubud oder Canggu gibt es kleine Kinos, kreative Events und Meet-ups – perfekt für soziale Regentage.

Mehr Ideen findest du hier: Die besten Aktivitäten in Canggu

Packliste für die Regenzeit – das solltest du einpacken

Neben dem Regenponcho gibt es ein paar Dinge, die sich in der Regenzeit bewährt haben:

Unsere umfangreiche Packliste für Reisende findest du hier.

Bali Belly & Gesundheit in der Regenzeit

Die feuchte Wärme kann das Risiko für Magen-Darm-Probleme leicht erhöhen. Straßenstände können hygienisch weniger zuverlässig sein, wenn das Wasser auf den Garküchen steht oder das Besteck nicht gut gespült wurde. Aber keine Panik – mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen bleibst du gesund:

  • Trink nur gefiltertes Wasser oder aus verschlossenen Flaschen.
  • Iss warm und frisch zubereitet – kein rohes Fleisch oder Fisch vom Warung um die Ecke.
  • Achte auf Hygiene bei Unterkünften und Gabel & Co.

Hier findest du einen eigenen Ratgeber: Bali Belly vermeiden: Tipps bei Lebensmittelvergiftung

Wie ist das Leben auf Bali in der Regenzeit wirklich?

Wenn du länger bleibst oder sogar arbeitest, wirst du merken: Die Regenzeit verändert das Leben hier kaum. Die balinesische Gelassenheit überträgt sich. Der Verkehr wird langsamer, viele ziehen sich in Cafés oder ihre Villen zurück, der Alltag wird entschleunigt.

Und manchmal – ja, manchmal macht Regen auf Bali sogar glücklich. Das satte Grün in Ubud, die mystische Stimmung beim Klang des Monsuns, das Geräusch der Frösche in der Nacht.

Auch für digitale Nomaden bleibt Bali attraktiv: Mit dem neuen digitalen Nomadenvisum für Indonesien kannst du länger bleiben – auch über mehrere Regenzeiten hinweg.

Nachteile – und wie du damit umgehst

Ein Punkt, der für ganz Südostasien gilt – nicht nur für Bali: Ein Regenponcho gehört unbedingt ins Gepäck! Es muss kein stylisches Modell sein, aber er sollte lang genug sein, um beim Rollerfahren auch deine Beine zu schützen. Gerade in der Regenzeit kann ein Schauer schnell und heftig kommen, oft völlig überraschend. Ein guter Regenponcho schützt dich besser als ein Regenschirm, ist leichter zu verstauen und bewährt sich jeden Tag aufs Neue – egal ob du gerade einkaufen fährst, im Dschungel unterwegs bist oder auf dem Weg ins Café bist.

Mein Tipp: In Bali gibt es in jeder Ecke Ponchos für wenige Euro – aber wenn du Platz im Rucksack hast, nimm direkt von zu Hause ein robustes Modell mit, das nicht sofort reißt. Bonuspunkte, wenn er reflektierende Streifen für die Sicherheit im Straßenverkehr hat.

Natürlich gibt es auch Herausforderungen:

  • Rollerfahren bei Regen: Rutschig und unübersichtlich – fahr langsam und besorg dir einen guten Regenponcho.
  • Stromausfälle & Internetprobleme: Kommen gelegentlich vor. Gute Unterkünfte haben Notstrom und Backup-Wi-Fi.
  • Stehendes Wasser & Mücken: Achte auf Insektenschutzmittel, vor allem abends.
  • Licht & Stimmung: In der Regenzeit ist es oft wolkig und wird früher dunkel. Manche empfinden das als drückend – andere finden es gemütlich. Kerzen, gute Musik oder ein Lieblingsbuch helfen, es sich zuhause schön zu machen.

Arbeiten & unterwegs sein – trotz Regen

Für digitale Nomaden oder Langzeitreisende ist es wichtig zu wissen:

  • Die meisten Coworking Spaces wie BWork, Tropical Nomad oder Outpost sind auch bei Regen top – mit Notstrom und starkem WLAN.
  • Fahrdienste wie Grab oder Gojek sind auch bei Regen verfügbar – manchmal dauert es nur etwas länger.
  • Bei Starkregen können manche Straßen überschwemmt sein, etwa in Canggu rund um den Shortcut – plane ggf. kleine Umwege ein.

Fazit: Lohnt sich Bali in der Regenzeit?

Für mich: Ja, absolut. Du erlebst eine andere Seite von Bali – grüner, ruhiger, echter. Wenn du weißt, worauf du dich einlässt, kann die Regenzeit sogar zur schönsten Reisezeit werden.

Und auch wenn es sich manchmal anders anfühlt: Die Sonne kommt immer wieder zurück.

Wenn du noch unsicher bist, ob sich eine Reise generell lohnt, schau mal hier rein: Lohnt sich Bali noch?