
Ben in Nicaragua
Heute gibt es tolle Tipps von Ben zu einem weniger populären Ziel für Backpacker: Nicaragua! Ben habe ich im Creative Loft in Berlin kennengelernt.
Er ist frei lernender Student, Blogger und Coach. Auf OneDayProfits bloggt er über alles, was mit dem Thema Gründung zu tun hat. Mit ChallengeYourself hat er seinen eigenen Personal Development Workshop ins Leben gerufen. Und in der Blogging University bringt er anderen bei ein erfolgreiches Blog aufzubauen. Auf seinem eigenen Blog schreibt er über Bildungsthemen und darüber, warum er selbstständig schneller lernt als an einer Elite-Uni.
Ben hat 10 Monate in Nicaragua verbracht. Nach diesem Artikel steht Nicaragua habe ich selbst total Bock auf Nicaragua bekommen. Corn Islands? Muss ich hin!
Von Ben Paul
Nicaragua ist ein Land wie aus einem Märchen – ein wunderschönes Land, sowohl von seiner Natur als auch von seinen Menschen. Zudem ist Nicaragua noch ein sehr jungfräuliches Reiseland; der Tourismus ist hier in viele Ecken des Landes kaum oder noch gar nicht vorgedrungen.

Playa Maderas
Genau das ist es auch, was mich so fasziniert hat an diesem Land. Es ist nicht nur die unglaubliche Vielfalt, die die Natur Nicaraguas bietet: Von Vulkanen über Süßwasserseen, Insel-Gruppen, Naturschutzreservoirs bis zu Canyons. Und auch wäre es zu kurz gegriffen nur die vielen fantastischen Surf-Spots wie die Playa Maderas oder Tola hervorzuheben. Oder weiße Sandstrände, Hängematten und frische Kokosnüsse unter Palmen auf der Karibikseite. Was mich wirklich am meisten fasziniert hat an Nicaragua sind seine Menschen – die Gastfreundschaft, die Herzlichkeit und die Offenheit mit der mir die Nicas begegnet sind.

Strand an der Karbikseite
Das liegt sicherlich auch daran, dass Nicaragua an vielen Ecken noch nicht sehr touristisch ist. Mich reizen diese Ecken umso mehr. Die Menschen dort sind neugierig. Neugierig warum ich so aussehe wie ich aussehe. Und neugierig warum ich mich ausgerechnet in ihr Dorf oder ihre Stadt verirrt habe.
Wenn Du abenteuerlustig bist, ein vielseitiges und wunderschönes Land bereisen möchtest, dann ist Nicaragua auch etwas für Dich. Insgesamt habe ich gute zehn Monate in Nicaragua verbracht. Hier eine kleine Auswahl meiner Lieblingsorte:
Die Pazifikküste
San Juan del Sur – Surfen, Party und chillen

San Juan Sonnenuntergang
San Juan del Sur ist einer der bekanntesten Orte Nicaraguas. Hier treffen sich Surfer und Backpacker aus der ganzen Welt, um in den Restaurants und Bars am Strand bei einem kühlen Drink den Sonnenuntergang zu genießen und danach wilde Partynächte zu verbringen.
Mein Lieblingssurfspot in der Nähe von San Juan ist die Playa de Maderas. Es gibt hier aber rund um San Juan auch noch andere gute Surfspots.
Tola
Aus der ganzen Welt reisen Surfbegeisterte an, um in Tola zu surfen. Einer der aufstrebendsten Spots in ganz Mittelamerika.
Leon

Kathedrale in Leon
Leon ist die stolze Kolonialstadt im Norden des Landes. Die alte und mächtige Kathedrale ist definitiv einen Besuch wert. Ebenso der Vulkan Cerro Negro, den man gut von Leon aus erreichen kann. Auf diesem mit feiner Asche bedeckten Vulkan werfen sich abenteuerlustige auf Boards den Hang hinunter – ob im Sitzen oder im Stehen, Sandboarding ein Riesen-Spaß und sorgt definitiv für einen Adrenalin-kick.
An den zwei wunderschönen Stränden Poneloya und Las Peñitas, die etwa 45 Minuten von Leon entfernt liegen, kann man super entspannen. Hier gibt es nette Restaurants und Bars direkt am Strand sowie einige kleinere Surfschulen, wo man Surfbretter ausleihen kann.
Das Landesinnere
Isla de Ometepe – eine Insel wie aus dem Märchen
Nachdem man vom Festland abgelegt hat und mit der kleinen Fähre der Isla de Ometepe immer näher kommt, sieht die Insel aus wie „eine Insel mit zwei Bergen“ aus dem Jim Knopf Song. Es gibt Gerüchte, nach denen die Insel wohl sogar die Inspiration für die Jim Knopf Geschichte gewesen sein soll.

Vulkan Isla de Ometepe
Die Insel besteht aus zwei Vulkanen und ist die größte Insel weltweit in einem Süßwassersee. Auf der Insel leben ca. 30.000 Menschen. Die größten Dörfer sind Moyogalpa und Altagracia.
Wer die Stadt Moyogalpa besucht sollte definitiv einen „homemade chocolate cake“ im Hotel Americano probieren und einen Plausch mit den Eigentümern wagen. Als Hostel kann ich „El Indio Viejo“ empfehlen.
In der Nähe von Moyogalpa gibt es einen wunderschönen Ort für Sonnenuntergänge: Die „Punta Jesus Maria“. Einfach im Hostel ein Fahrrad ausleihen und in der Abenddämmerung hinfahren – einer meiner schönsten Sonnenuntergänge überhaupt.

Sonnenuntergan Punta Jesus Maria
Motorradbegeisterte können sich in Moyogalpa eine Cross-Maschine oder ein Quad ausleihen und damit über die Insel cruisen. Definitiv empfehlenswert, um nicht von den eher unregelmäßig verkehrenden Bussen abhängig zu sein. Außerdem ist es schlichtweg ein Riesenspaß die Insel mit dem Motorrad zu entdecken.
Wer einen der Vulkane erklimmen möchte, der kann sich vor Ort über die verschiedenen Touren erkundigen. Eine schöne Tour auf den kleineren der beiden Vulkane bekommt ihr auf der Finca Magdalena.
Weitere Highlights der Insel sind für mich der Wasserfall in San Ramón und die Hacienda Merida.

Wasserfall San Ramon
Granada
Neben Leon die zweitgrößte kolonialzeitliche Stadt Nicaraguas. Wer in Granada ein paar Tage bleibt, der kann sich Zigarren selbst rollen, eine Kutschfahrt durch die Stadt machen oder eine Bootstour um die Isletas machen.
Managua
Managua ist die schmutzige, gefährliche und nicht sehr schöne Hauptstadt Nicaraguas. Hierhin verirren sich nur wenige Backpacker, weil es hier auch nicht sehr viel zu sehen gibt. Wer sich doch mal nach Managua verirrt sollte stets auf der Hut sein – während man sich in den anderen Städten wirklich weitgehend unbesorgt auch zu später Stunde bewegen kann, hat Managua nicht den besten Ruf.
Der hohe Norden
Canyon de Somoto
Eines meiner absoluten persönlichen Highlights Nicaraguas. Als meine Familie mich in Nicaragua besuchte, machten wir einen Ausflug zum Canyon de Somoto. Der Canyon ist einfach nur malerisch. Mit einem Guide geht es teilweise wandernd, teilweise schwimmend zwischen 250 m hohen Felswänden hindurch. Immer wieder müssen schwierigere Passagen überwunden werden. Die Tour ist machbar und auch für Familien durchaus zu empfehlen. An einem Punkt wagte ich einen Sprung aus 20 m in den Canyon. Adrenalin pur, kann ich Dir sagen. Und Lippenbändchen adé – ich kam etwas falsch auf das Wasser auf und hatte danach ein schönes Loch unter der Oberlippe. Zur Beruhigung: Es gibt auch die Möglichkeit aus 5 oder 10 m zu springen. Und mein Lippenbändchen ist auch wieder heil.
Estelí
Estelí ist die größte Stadt im hohen Norden. Von hieraus kann man super Naturreservoire erreichen oder Wanderungen unternehmen.
Die Karibik
Die Karibikseite unterscheidet sich stark von der Pazifikseite und dem Rest des Landes. Hier fühlt man sich wirklich wie in einem anderen Land. Das liegt nicht nur daran, dass die Menschen hier teilweise anders aussehen, sondern vor allem an der Sprache oder dem Sprachenmix, der hier gesprochen wird. Auf den ersten Blick wirkt es wie ein sonderbares Englisch, das die Menschen an der Atlantikküste sprechen. Die Menschen sprechen hier meist Creol – ein Sprachenmix, der aus mehreren Sprachen entstanden ist. Meist kommt man an der Atlantikküste mit Englisch ganz gut durch. Ab und zu verstehen die Menschen jedoch auch Spanisch.
Little corn Island – ein Traum unter Palmen

Little Corn Island
Little Corn Island ist eine kleine Insel, die in der Karibik liegt. Sie liegt direkt neben Big Corn Island, ihrer größeren Schwester. Beide Inseln haben ihren Reiz – ich persönlich habe mehr Zeit auf Little Corn verbracht – und mich verliebt.
Auf Little Corn Island werden Träume wahr. Auf der kleinen Insel gibt es rundherum weiße Sandstrände. Die Insel ist so klein, dass man sie gut zu Fuß umrunden kann. Mein persönlicher Geheimtipp sind die Strände im Norden. Hier könnt ihr oft quasi alleine auf Palmen klettern, Muscheln sammeln und in kristallklarem Wasser planschen.
Im Hostel Ensueños könnt ihr kleine wunderschön gestaltete Hütten mieten, in Hängematten abhängen, beim Schnorcheln Rochen und Korallen entdecken sowie aus frischen Kokusnüssen schlürfen.

Sunset Little Corn Islands
Auf der Insel kannst Du außerdem auch tauchen sowie abends in den kleinen Bars gemütlich etwas trinken und den Abend bei Backpacker-Gesprächen ausklingen lassen.
Spanisch lernen in Nicaragua
Wer Spanisch lernen möchte kann dies in allen größeren Städten wie Granada, Leon oder auch Esteli tun. Auch in San Juan del Sur gibt es mittlerweile mehrere Spanisch-Schulen, sodass Du Spanisch lernen mit Surfen verbinden könnt.

Wasserfall in der Nähe vom Bergdorf
Ich persönlich habe in einem Bergdorf mitten in den Bergen im Norden über Estelí Spanisch gelernt. In El Lagartillo lebst Du in einer Community, die bis vor zwei Jahren noch komplett ohne fließendes Wasser und Elektrizität gelebt hat. Die 24 Familien hier versorgen sich komplett selbst und leben vor allem vom Anbau von Bohnen und Yuca. Wenn Du hier Spanisch lernst, wirst Du in Einzel-Sessions von einem Dorfbewohner unterrichtet. Für mich persönlich waren die drei Wochen, die ich in Lagartillo verbracht habe, eine großartige Erfahrung. Ich habe viel mehr als nur Spanisch-Kenntnisse mitgenommen, und auch Tortilla machen und reiten gelernt. Zudem habe ich viel über die Geschichte des Dorfes und die Dorfbewohner erfahren.
Zum Abschluss möchte ich Dir gerne noch drei typisch nicaraguanische Wörter mitgeben:
- Tuani bedeutet so viel wie „cool“ und wird vor allem von jungen Menschen oft benutzt.
- Fritanga sind Straßenstände, die vor allem abends sehr leckeres Essen verkaufen.
- Und deacachimba ist „geil“ oder „sehr cool“ – der Superlativ unter den Nicañol-Wörtern. Aufpassen jedoch im Beisein von älteren Menschen, in deren Ohren dieses Wort sehr vulgär klingt.

La Casita del arbol
Ich habe mich in Nicaragua verliebt in meiner Zeit in der ich dort war und werde bald dorthin zurückkehren. Vielleicht hast Du ja jetzt auch Lust bekommen? Am besten bevor die ersten großen Touristenmassen in ein paar Jahren kommen 😉
Das hier ist übrigens das Freiwilligenprojekt „La casita del arbol“, in dem ich 8 Monate gearbeitet habe.
Nicaragua es tuani!
In diesem Sinne,
Travel responsibly
Dein Ben
Wenn Dich Mittelamerika interessiert hast Du sicher auch Lust meinen Bericht über Costa Rica zu lesen.
Hallo und danke, für deinen tollen Post. Ich plane zurzeit eine Reise mit meiner Schwester und Nicaragua hat gute Chancen, als Land dafür auserkoren zu werden. Nun wird das allerdings Mitte Mai bis Ende Juni sein – würdest du uns trotz Regenzeit empfehlen, dorthin zu reisen? Viele Grüße, Frederike
Hi Ben, wir sind zwar erst seit 2 Jahren mit unseren Rucksäcken unterwegs und sozusagen noch immer Frischlinge. .. aber wohin auch immer es uns verschlagen hat, ein Muss auf unserer To do Liste ist immer ein Besuch eines Waisenhauses und eines Krankenhauses. Kannst du uns diesbezüglich Kontakte/ Adressen geben? Das werte Internet ist ja sehr sparsam mit Infos. … Wichtig wäre uns noch wie wir schnellstmöglich hin kommen, da wir nicht unnötig lange wegen der Sicherheit in Managua bleiben wollen. Anfang April düsen wir auch schon los. Lg Kerstin und Christoph
Hallo Ben,
ich habe deinen Bericht gelesen auf der Suche, zu erfahren, ob es möglich ist, in Nicaragua Fahrräder ( Moutinbikes) auszuleihen. Wir wollen per Rad das Land erkunden. Im Lonly Planet steht leider auch nichts konkretes drin. Wir werden in Managua landen und wollen dann gleich aufs Rad. Kannst du uns einen Tipp geben?
Grüße Steffen und Simone
schau mal hier : http://labicicletahostal.com/mountain-biking-managua/
Hallo Ben,
mit Interesse habe ich deinen Blog gelesen. Wir reisen am 31.12.16 nach Nicaragua. Es heiratet meine Cousine in Little Corn einen Einheimischen namens Abna. Sie haben dort bereits eine Bar mit Essen und ein Hostel errichtet. Am 07.01.17 werden wir die Hochzeit mitfeiern und freuen uns schon sehr darauf. Da wir aber auch vom Land was sehen wollen haben wir deine Adressen von Omotepe uns notiert und werden sie besuchen. Vielen Dank
Berti und Berni
Hey,
wir sind ab September 2 monate in Mittelamerika unterwegs und deine tippst werden uns bestimmt toll weiterhelfen!! bin schon so gespannt auf dieses wundervolle land.
toller Artikel ! !
Hi Feli, hi Ben,
ich würde gerne wissen, wie Ben es geschafft hat 10 Monate dort zu bleiben. Das Visum von 90 Tagen kann man ja nur max. um 90 Tage verlängern.
Danke schon mal! 🙂
Liebe Grüße
Mareike
Hey du,
also du kannst ja alle 90 Tage ausreisen und wieder einreisen, das haben einige gemacht so weit ich mich erinnere.
Ich habe weil ich ja einen Freiwilligendienst gemacht habe, ein Visum bekommen für die Zeit dort. Dafür musste ich zur deutschen Botschaft nach Managua das dort beantragen.
Alles Liebe,
Ben
Schade,dass in dem Artikel auch nicht mehr als in ein einem pauschal Reiseführer steht… Kutschfahrt durch Granada?! Ich mag diesen Blog sehr gerne, aber dieser Artikel gefällt mir leider nicht so gut. Ich hätte mich gefreut, noch ein paar Tips abseits der total ausgetretenen Pfade zu ergattern.
Vielleicht hat ja von den Leser*innen noch jemand etwas in petto?
Liebe Grüße!
Alles klar Dankeschön! 🙂
Also wäre es auf keinem Fall zu empfehlen im deutschen Sommer zu reisen?
Hey Valentin,
genau, würd ich eher vermeiden wenn dann bis Juni…
LG Feli
Hey,
könnt ihr mir sagen welche Jahreszeit die beste Jahreszeit ist?
Danke schonmal im vorraus!
LG
Valentin
Hey Valentin,
Nicaragua ist im deutschen Winter gut. D.h. November bis April. Schlechteste Zeit ist Juli, August, September.
LG Feli
Hey,
das hört sich echt super an, Little Corn Island. Kannst du mir vielleicht weiter helfen? Wie bist du dort am besten hin und wieder weg gekommen?
lieben Gruß
Julian
Hey Julian,
am besten Flugzeug. Boot geht auch kann aber bischen ungemütlich werden.
LG aus Bangkok,
Feli
bin grad in deinen blog gestolpert und kann dir nur recht geben. ich war 6 wochen in nicaragua und hab mich in das land verliebt. die leute, die natur, die gegensätze von der karibik und der pazifikseite. leon, las penitas, ometepe und die corn islands habens mir so ruchtig angetan!
Hallo Feli, hallo Ben,
das sind ja wirklich atemberaubende Bilder !
Nun ist Nicaragua auch ein „außergewöhnliches“ Reiseland, welches bestimmt nicht auf vielen Bucketlisten zu finden ist !
Der Bericht macht aber echt Lust drauf, dort auch einmal seine Auszeit zu verbringen !
Viele Grüße
Bibo & Tanja