Venezuela
2.800 km lang ist die Grenze Venezuelas an der karibischen Küste, die eine natürliche Grenze darstellt. Auf dem Land grenzt der südamerikanische Staat an Guyana, Brasilien und Kolumbien. Venezuela stand lange im Schatten des großen Nachbarn Brasilien und war unter Backpackern eine Art Geheimtipp. Das ist heute anders. Immer mehr Backpacker entdecken die Schönheit des Landes, packen den Rucksack und fliegen in den Norden Südamerikas.
Venezuela- eine Reise zwischen gestern und heute
Was macht Venezuela so schön und so einzigartig? Es sind vor allem die immer wieder beeindruckenden Landschaften und die unterschiedlichen Klimazonen. Doch auch die zahlreichen Routen und Wanderwege, die durch das Land führen, gehören dazu. Sie machen es möglich, Venezuela in all seinen Facetten immer wieder neu zu entdecken. Das ist vor allem beim Venezuela-Backpacking möglich.
Inhaltsverzeichnis
- Einreise
- Flüge
- Highlights und die schönsten Routen für Backpacker
- Weitere Sehenswürdigkeiten
- Transport innerhalb des Landes
- Übernachtung
- Geld & Tagesbudget
- Typische Küche: Das musst du probieren!
- Nützliche Phrasen
- Zeitverschiebung
- Ländervorwahl
- Mobilfunk und Internet
- Sprache
- Währung
- Beste Reisezeit
- Impfungen
- Sicherheit
Allgemeine Informationen | |
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Hauptstadt | Caracas |
Staatsform | Bundesrepublik |
Staatsoberhaupt | Präsident Nicolás Maduro |
Bevölkerung | ca. 32 Millionen |
Fläche | 912.050 km² |
Visum | bis 90 Tage kein |
Empfohlenes Reisebudget | 35€ pro Person pro Tag |
Währung | Bolívar soberano (VES) |
Einreise und Visum Zum Inhaltsverzeichnis
Du darfst nach Venezuela einreisen, wenn dein Reisepass noch mindestens sechs Monate gültig ist. Für die Einreise benötigst du kein Visum, außer, wenn du mit einem Segelschiff unterwegs bist. Im Flugzeug bekommst du eine Touristenkarte, die 90 Tage lang gültig ist. So lange darfst du dich also im Land aufhalten.
Venezuela verlangt eine Ausreisesteuer, die allerdings schon im Preis des Flugtickets inbegriffen ist. In seltenen Fällen musst du eine Nachzahlung leisten. Das kann vorkommen, wenn sich die Preise zwischen der Buchung und der Ausreise geändert haben.
FlügeZum Inhaltsverzeichnis
Um günstige Flüge zu finden, empfehle ich dir die Flugsuchmaschine Skyscanner. Nach Caracas und wieder an deinen Abflughafen zurück kannst du ab etwa 530 € fliegen. Mit einem Flug von Deutschland nach Caracas ist meist ein Zwischenstopp verbunden.
Highlights und die schönsten Routen für BackpackerZum Inhaltsverzeichnis
Die schönsten Routen Venezuela
Durch die Anden, entlang der Karibikküste oder doch lieber durch den Regenwald am Orinoko? Backpacker haben die berühmte Qual der Wahl, wenn es um die schönsten Routen durch Venezuela geht. Die karibische Küste ist immer ein guter Ausgangspunkt für Rundreisen durch Venezuela. Doch die Küste kann auch am Ende einer Reise stehen. Dort kannst du dich nämlich von den Strapazen erholen und ein bisschen relaxen.
Von der Karibik aus kann es zum Beispiel zum Orinokodelta gehen, aber auch nach Gran Sabana oder Canaima. Ebenso kannst du in die weiten Ebenen im Norden, die sogenannten Llanos, reisen, die der Orinoko durchfließt. Der Canaima Nationalpark ist ein wahres Naturwunder und zeigt eindrucksvoll die „wilde“ Natur des Landes. Der höchste frei fallende Wasserfall der Welt, Santo Angel, ist ein Highlight im Park, das du dir unbedingt ansehen solltest. International ist er besser unter dem Namen Angel Falls bekannt.
Gran Sabana ist ein auf 1.000 m Höhe liegendes Plateau. Wenn du auf diesem Plateau stehst, dann blickst du auf eine atemberaubende Landschaft. Sie macht den Eindruck, als hätte sich hier seit Millionen von Jahren nichts geändert.
Wunderschön ist auch die Strecke von Choroní nach Merida hoch oben in den Anden. Auch wenn die Strecke anspruchsvoll und nicht immer einfach zu bewältigen ist, es lohnt sich, auf diesem Weg zu wandern. Du lernst dabei nämlich die vielen unterschiedlichen Seiten Venezuelas kennen.
Caracas
Caracas ist das Herz Venezuelas und eine Stadt, die ebenso abwechslungsreich ist, wie das Land selbst. Du kannst in Caracas das Erbe der spanischen Kolonialmacht bewundern. Ebenso kannst du den Tag mit einem Shoppingbummel verbringen oder die Nacht zum Tag machen.
La Plaza Bolivar ist der Mittelpunkt der Stadt und der beste Ausgangspunkt, um die Millionenstadt zu erkunden. Christoph Columbus „entdeckte“ Caracas 1498 und es waren die Spanier, die der Stadt ihr typisches Aussehen verliehen haben. Fast überall kannst du die prachtvollen Kolonialbauten bewundern. Wenn es Abend wird, dann solltest du in die Teleferico steigen, die Seilbahn zum El Avila, dem Hausberg Caracas. Von dort aus kannst du einen fantastischen Blick auf die Stadt und das Meer werfen.
Las Mercedes heißt das Ausgeh- und Szeneviertel von Caracas mit Bars und angesagten Clubs. Wenn es um gutes Essen geht, dann ist das Viertel La Castellana eine sehr gute Adresse. Dort reihen sich nämlich die kleinen urigen Bistros und Restaurants wie Perlen auf einer Kette.
Um eine konkrete Route zu planen, die zu dir passt, holst du dir am besten einen Reiseführer für Backpacker. Lonely Planet Venezuela ist hier empfehlenswert.
Weitere SehenswürdigkeitenZum Inhaltsverzeichnis
Ein zu Venezuela gehörender Archipel im Karibischen Meer ist Los Roques. Er ist nördlich von Caracas gelegen – die Hauptinsel heißt Gran Roque. Sie verfügt sogar über einen Flughafen. Los Roques ist ideal zum Tauchen. Auch Kitesurfer finden hier ihr Paradies. Übrigens ist der Archipel ein Nationalpark, nämlich der Parque Nacional Archipiélago de Los Roques. Die weißen Strände und das türkisblaue Meer sind einfach wunderschön.
Ciudad Bolívar im Bundesstaat Bolívar hat eine wunderschöne Altstadt. Schon allein ihretwegen lohnt sich ein Besuch. Du findest dort viele Gebäude, die aus der Kolonialzeit stammen. Wenn du dich für Kunst interessierst, solltest du das Jesús Soto Museum of Modern Art nicht verpassen. Es sind sowohl Werke von internationalen Künstlern als auch venezolanischen Künstlern ausgestellt.
Von Ciudad Bolívar kommst du Orinoco-Delta, die Heimat der Warao. Du kannst dort eine Bootsfahrt machen und die Flora und Fauna bewundern. Auch eine Wanderung ist eine gute Idee – ein Guide ist dafür empfehlenswert.
Ebenfalls sehenswert ist der Nationalpark Morrocoy, der sich an der Westküste befindet. Am besten buchst du eine geführte Tour. Im Nationalpark sind nämlich Tauchen und Schwimmen an manchen Stellen verboten. Ein Guide kann dir genau sagen, wo das erlaubt ist. Durch das klare Wasser hast du beim Tauchen einen unglaublichen Blick auf die Unterwasserwelt mit ihren Korallen und bunten Fischen. Auch Schildkröten gibt es zu sehen.
Mérida liegt im Westen Venezuelas und ist bei Backpackern sehr beliebt. Kirchenliebhaber sollten sich unbedingt die Kathedrale ansehen und die Kirche Iglesia del Carmen ansehen. Doch auch die Markthalle und den Botanischen Garten solltest du nicht verpassen. Das Highlight ist allerdings die so genannte Meridabahn, eine Seilbahn, die dich zur Bergstation auf den Pico Espejo bringt. Die atemberaubende Aussicht aus 4.765 m kann man sich kaum vorstellen.
Mögliche Routen für Backpacker
Selbstverständlich gibt es beim Venezuela-Backpacking viele Routen, die du wählen kannst. Die hier genannte soll lediglich ein Vorschlag und eine Inspiration für deine Planung sein.
Ein Flug nach Caracas ist immer eine gute Idee. Von dort kannst du entweder in den Osten oder in den Westen weiterreisen. Eine Möglichkeit wäre es dann, über Valencia und Barquisimeto nach Mérida zu reisen. Anschließend könntest du noch San Cristobal besuchen.
Alternativ kannst du von Caracas nach Los Roques reisen und die Isla Margarita besuchen. Danach geht es noch nach Guyana City und Ciudad Bolivar. Du könntest auch beide Routen aneinanderhängen, wenn du genügend Zeit mitbringst.
Transport innerhalb des LandesZum Inhaltsverzeichnis
Verkehrstechnisch ist Venezuela sehr gut ausgebaut. Inlandsflüge sind günstig, leider sind die Maschinen nicht mehr allzu neu, Angst solltest du daher nicht haben. Das trifft besonders auf den Flughafen von Merida zu. Dort ist die Landebahn nämlich eine schiefe Ebene. Der Pilot muss also sein ganzes Können aufbieten, um relativ sanft landen zu können.
Busse sind ein beliebtes Verkehrsmittel. Du hast die Wahl, ob du mit einem teuren Luxusbus mit allem Komfort oder lieber mit einem Kleinbus fährst. In dem kannst du einen Platz kaufen. Sammeltaxis sind eine ebenfalls günstige Alternative. Die Taxis nehmen maximal fünf Personen mit. Nirgendwo kommst du mit den Einheimischen so schnell ins Gespräch wie in diesen Taxis.
Taxis und Busse sind im ganzen Land unterwegs. Du musst dich nur an einen der Haltepunkte stellen und warten, bis die Fahrer das Ziel ihrer Fahrt ausrufen. Ist das Richtige für dich dabei, dann musst du nur noch bezahlen und einsteigen.
Übernachtung Zum Inhaltsverzeichnis
Günstige Unterkünfte für Backpacker findest Du bei Hostelbookers, Hostelworld oder Agoda.
Eine tolle Alternative zu Hotels und Guesthouses sind Airbnb-Zimmer. Hier kannst du entweder ein Zimmer oder sogar eine ganze Unterkunft mieten. Das coole daran ist, dass du so gleich Kontakte zu Locals knüpfst und meist nicht in den typischen Touristenhochburgen unterkommst.
Beim Venezuela-Backpacking kannst du günstige Unterkünfte als Digitaler Nomad leicht finden. Es gibt einige Hostels und private Unterkünfte zur Auswahl.
Wenn du in Caracas bist, steht dir etwa das Mariani International Tower zur Wahl. Dort kostet ein eigenes Zimmer 32 €. Im privat geführten Caracas Center Room bezahlst du 13 € für ein großes Einzelzimmer. 17 € kostet ein Zimmer im Hotel Gabial, 25 € im Hotel Lider. Ein Einzelzimmer im Hotel Gran Galaxie bekommst du für 25 €, eines im Hotel El Arroyo für 27 €.
Im Hotel Posada Doña Rosa in Maracay kannst du für 55 € übernachten.
Es steht dir beispielsweise auch das Hotel Posada Sebastian in Valencia für 24 € zur Verfügung.
Eine Nacht im Crowne Plaza – Maruma Hotel & Casino kostet 59 €.
In El Roque sind Zimmer mit Preisen ab 100 € schon wesentlich teurer.
Ein ganzes, von einem privaten Gastgeber geführtes Haus, gibt es in Mérida für 16 € pro Person und Nacht. Du findest es, wenn du nach Casas Vacacionales La Cima suchst. Das La casa de Josefa ist ebenfalls privat geführt und kostet 10 € die Nacht.
Du kannst hier viele Beispiele für Preise in unterschiedlichen Unterkünften Venezuelas sehen. Es ist also von günstig bis teurer alles dabei. Je nachdem, wie hoch deine Ansprüche sind, findest du sicher etwas Passendes.
Geld & TagesbudgetZum Inhaltsverzeichnis
Venezuela ist ein recht preiswertes Reiseland, und mit 25 € bis 35 € am Tag kannst du ganz gut leben. Das Teuerste an der Reise ist meist der Flug dorthin. Ein einfaches Zimmer in einem Hostel kostet zwischen 10 € und 15 €. Wenn du mehr Komfort wie zum Beispiel ein eigenes Bad haben möchtest, dann bist du mit 20 € dabei.
Ein gutes Essen ist für 3 € zu haben und ein Platz im Kleinbus kostet rund 5 €.
Geldautomaten findest du in den großen Städten und in den Touristenregionen.
Als Kreditkarte auf Reisen ist die kostenlose DKB-Karte die beste Wahl.
Bei Abhebungen fallen im Ausland weltweit keine Gebühren an. Falls Banken vor Ort eine Gebühr einziehen, kann man sich diese ebenfalls kostenlos von der DKB zurückerstatten lassen.
Typische Küche: Das musst du probieren!Zum Inhaltsverzeichnis
Die venezolanische Küche ist wirklich sehr abwechslungsreich. Sehr beliebt ist etwa Pabellón aus schwarzen Bohnen, Reis, Kochbananen und gezupftem Fleisch. Selbstverständlich dürfen Empanadas, in unterschiedlichsten Varianten gefüllte Teigtaschen, nicht fehlen. Gängige Füllungen sind etwa Huhn oder Schinken und Käse.
Arepas, aus Mais hergestellte Fladen, können ebenso mit nahezu allem gefüllt werden. Auch gefülltes Huhn, Gallina rellena, wird gerne gegessen. Außerdem erfreut sich Bollos pelones, Maisknödel, die mit Fleisch gefüllt werden, großer Beliebtheit.
Dulce de lece, eine aus Milch, Zucker und Vanille hergestellte Karamellcreme ist in Venezuela nicht mehr wegzudenken. Bienmesabe, bestehend aus Biskuits, Eiern, Mandeln, Zitrone und Zucker, ist ebenfalls ein beliebtes Dessert. Arepas gibt es übrigens auch in der süßen Variante.
Fruchtshakes oder Fruchtsäfte werden in Venezuela sehr gerne getrunken. Kaffee ist ebenso beliebt. Nicht zuletzt zählt auch Bier – besonders die Marke Polar – zu den liebsten Getränken der Venezolaner. Doch auch bei den stärkeren Getränken gibt es eine Vorliebe: Rum, nämlich beispielsweise Diplomático oder Santa Teresa.
Nützliche Phrasen Zum Inhaltsverzeichnis
Spanische Grundkenntnisse sind also von Vorteil. Deshalb kannst du hier einige Wörter bzw. Phrasen nachlesen.
Hallo! ¡Hola!
Guten Tag! ¡Buenos días!
Tschüss! ¡Adiós!
Auf Wiedersehen! ¡Hasta la vista!
ja sí
nein no
Danke! ¡Gracias!
Hilfe! Ayuda!
Ich heiße… Me llamo…
Was kostet…? ¿Cúanto cuesta…?
Zahlen, bitte! La cuenta, por favor!