Du hast vor, Deine Sprachkenntnisse zu vertiefen oder sogar eine neue Fremdsprache im Rahmen eines Auslandsaufenthaltes zu erlernen, dann nutze die vielseitigen Möglichkeiten, die Dir ein Bildungsurlaub bietet.
Anspruch
Dein Anspruch darauf ergibt sich aus den jeweiligen Gesetzen der einzelnen Länder. Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen und Thüringen bilden dabei eine Ausnahme. Wenn du hier arbeitest, kannst du deinen Chef dennoch um eine Genehmigung in Form von Sonderurlaub bitten. Bildungsurlaub gilt als Weiterbildung und ist daher förderungswürdig. Dein Arbeitgeber stellt dich während dieser Zeit nicht nur frei, sondern zahlt währenddessen auch deinen Lohn oder dein Gehalt weiter. An die Zustimmung des Unternehmens ist lediglich eine richtige Vorgehensweise gekoppelt.
Grundsätzlich kannst du abhängig vom Bundesland in jedem bzw. jedem zweiten Jahr Bildungsurlaub beantragen, solltest jedoch schon mindestens sechs Monate in der jeweiligen Firma beschäftigt sein.
Bildungsurlaub beantragen
5 Steps
Schritt 1: Auswahl der Maßnahme
Du wählst ein anerkanntes Seminar oder eine Veranstaltung aus; in deinem Fall also den gewünschten Sprachkurs in einem Land.
Schritt 2: Gespräch mit Arbeitgeber oder Chef
Schritt 3: Anmeldung
Nach der erfolgreichen Anmeldung erhältst du alle Unterlagen, mit denen du deinen Antrag auf Bildungsurlaub beim Arbeitgeber schriftlich stellen kannst.
Schritt 4: Schriftlicher Antrag beim Arbeitgeber
Füge diesem auch die Bestätigung und den Ablaufplan der Maßnahme hinzu. Ein Zeitraum von mindestens sechs Wochen, besser sogar zehn Wochen, sollten zwischen dem Beginn des Kurses und deinem Antrag liegen. Damit räumst du dem Unternehmen eine ausreichende Frist zur Prüfung und Bearbeitung ein.
Generell muss dir dein Arbeitgeber eine bezahlte Freistellung genehmigen. Es gibt nur wenige Gründe, die zu einer Ablehnung führen können. Dazu zählen beispielsweise dringende betriebliche Erfordernisse, etwa die Einhaltung fester Termine von nachweislichen Aufträgen oder der vorrangige Urlaubsanspruch von Kollegen. Versagt dein Chef dir den Bildungsurlaub, muss dies immer in schriftlicher Form erfolgen. Dann ist es ratsam, das gemeinsame Gespräch, in dem auch Alternativen geklärt werden können, mit ihm zu suchen.
Schritt 5: Reise planen
Bei einer erfolgten Genehmigung heißt es dann nur noch: die Vorfreude genießen und den lang ersehnten Sprachkurs mit der richtigen Reiseplanung vorzubereiten.
Tipp
Du kannst sogar Bildungsurlaub von zwei Jahren zusammenlegen. Wenn du dann noch normalen Urlaub dranhängst kannst du dir eine kleine Auszeit für Deinen Backpacking Trip schaffen. Es muss auch nicht unbedingt ein Sprachkurs sein es gibt auch Angebote wie Yoga oder ich habe sogar mal ein Angebot mit Pferden gesehen das anerkannt wurde.
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Bildquellenangabe Jürgen Acker / pixelio.de
Die von dir beschriebenen Möglichkeiten, sind natürlich der Idealzustand. Die Realität ist leider oft anders. Ich selbst nutze jedes Jahr mindestens zwei Wochen von meinem Urlaub für einen Intensivsprachkurs. Vom Arbeitgeber werde ich in diesem Fall nicht unterstützt, ganz im Gegenteil, dieser sieht das mit gemischten Gefühlen. Ähnlich ist dies auch bei vielen meiner Mitschüler und Personen im Freundeskreis, die ähnliche Weiterbildungsmöglichkeiten nutzen. Warum ist der Arbeitgeber davon nicht begeistert? Zum einen erhöhen Mitarbeiter die sich weiterbilden, ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Aufgrund vom Fachkräftemangel ist ein Ersatz für diesen Mitarbeiter nur schwer zu finden. Auch mein Chef hat Bedenken, dass ich mir mit dem erlangten Wissen eine neue Arbeitsstelle suchen könnte. Solltet ihr euren Urlaub für Weiterbildungen nutzen, dann erzählt in der Arbeitsstelle bitte nicht, in welchem Umfang diese Maßnahme stattfindet. Wenn der Unterricht beispielsweise den halben Tag dauert und dann noch Hausaufgaben anstehen, sieht das der Arbeitgeber äußerst ungern, denn Freizeit und Urlaub sollen der Erholung dienen. Es kann dann durchaus vorkommen, dass der für diese Bildungsmaßnahme eingereichte Urlaub nicht genehmigt wird, sobald der Arbeitgeber erfährt, was ihr vor habt. Sonderurlaub wäre natürlich eine gute Sache, doch in vielen Unternehmen ist die Personaldecke derart dünn, dass dies ganz einfach nicht möglich ist.