Backpacking auf Nummer Sicher! – 10 bewährte Tipps

Reisen … das bedeutet, andere Länder zu entdecken und bisher fremde Kulturen kennenzulernen. Da kann es nicht schaden, wenn du dich vorab ein wenig über die Gepflogenheiten informierst und dich vor Ort entsprechend anpasst, damit du weder negativ auffällst noch dich unnötig in Gefahr begibst. Denn bei aller Abenteuerlust sollte die eigene Sicherheit nicht vergessen werden. Und die erhöhst du, wenn du zum einen verantwortungsbewusst reist und zum anderen ein paar allgemeine Tipps beachtest. Die geben dir zwar auch nicht die Garantie, dass immer und überall alles zu Einhundertprozent gut geht, aber sie können dir helfen, dich wohler zu fühlen und brenzlige Situationen zu vermeiden. Und ich bin mir ganz sicher – und weiß es ja auch aus Erfahrung – dass Abenteuer erleben, sein eigenes Ding machen, weniger bekannte Pfade betreten und mit Einheimischen in Kontakt treten auch auf Nummer Sicher geht!

Gesunder Menschenverstand statt Leichtsinn

Auf meinen Reisen in den letzten 15 Jahren, die mich durchaus auch in Länder geführt haben, die in Sachen Reisesicherheit nicht gerade die Nase vorn haben, habe ich in erster Linie auf meinen gesunden Menschenverstand vertraut. Dabei habe ich im Laufe der Zeit natürlich immer dazugelernt und mich mit jedem Trip sicherer und selbstbewusster bewegt. Als allein reisende Frau ist das wichtig, denn es wird definitiv Situationen geben, in denen du die einzige weibliche Person inmitten von Männern sein wirst. Und in vielen Ländern ist es eben nicht „normal“, als Frau allein etwas zu unternehmen. Aber auch wenn du in einer Gruppe unterwegs bist, zu zweit oder in männlicher Begleitung reist, heißt es nicht, dass dir nie etwas passieren kann und du deshalb leichtsinnig werden solltest. Ein paar einfache Verhaltenstipps will ich dir heute mit auf den Weg geben. Da ich selbst eine Frau bin, sind die meisten von ihnen vor allem für die Mädels unter uns!

Ach ja: Praktische Tipps, wie du auf dein Geld aufpasst und deine Ausweisdokumente archivierst, habe ich in diesem Beitrag mal außen vor gelassen, denn das ist ja schon wieder ein ganz eigenes Thema.

1. Deine Kleidung

Es ist eigentlich selbstverständlich, dass du dich in vielen Ländern nicht freizügig oder extra körperbetont kleidest. Selbst wenn es superheiß ist. Das bleibt es so oder so, egal ob du kurz oder lang trägst. In Asien gibt es so viele schöne und günstige fluffige und luftige Hosen, Hemden und Kleider, in denen du auch bei Hitze gut zurechtkommen wirst. Außerdem schützen sie vor Sonnenbrand. Und, was ich immer als besonders angenehm empfunden habe: In einer Menschenmenge, in der Körperkontakt mit Fremden nicht zu vermeiden war, gab es immerhin noch eine dünne Schicht Stoff zwischen mir und den anderen.

Verkegrsmitteln in Asia

Keine Berührungsängste haben: In den asiatischen Verkehrmitteln kann es schon mal voll werden.

2. Die Übernachtung

In, sagen wir mal Orten, in denen eine Extraportion Obacht empfohlen wird, am besten darauf achten, dass deine Unterkunft nicht total ab vom Schuss ist. Gut ist beispielsweise, wenn es direkt daneben oder gegenüber oder sogar im Hostel selbst eine Möglichkeit gibt, zu Abend zu essen, dann brauchst du im Dunkeln nicht allein los, weit laufen oder ein Taxi nehmen. Wenn du außerdem in einem Schlafsaal übernachtest, kannst du dich auch direkt anderen Reisenden anschließen.

3. Die Sonnenbrille

Ein Tipp, den ich nicht beherzige, der aber für viele mit Sicherheit hilfreich ist. Trägst du eine Sonnenbrille, sieht nicht direkt jeder, dass du vielleicht einem Blick nicht standhältst, peinlich berührt wegschaust oder zurückstarrst. Sie gibt dir das Gefühl, dass dein Gegenüber nicht in dich hineingucken kann. Und du kannst dich, je nachdem wie verspiegelt die Gläser sind, in aller Seelenruhe umschauen und Leute beobachten, ohne dass es groß auffällt.

4. Öffentliche Verkehrsmittel

Busse, Bahnen, Tuk Tuks … oft fahren sie erst los, wenn sie richtig voll sind. Und damit ist nicht gemeint, dass alle Sitzplätze belegt sind. In dem Gedränge werden dir manche Menschen näher kommen, als dir lieb ist. Gegen ein unangenehmes Haut-an-Haut-Erlebnis helfen, wie vorhin bereits erwähnt, lange Klamotten. Wenn du rechtzeitig im Verkehrsmittel deiner Wahl bist, am besten neben andere weibliche Personen setzen. In manchen Ländern gibt es auch extra Abteile oder Sitzplätze für Frauen.

Wenn du irgendwo warten musst und nicht allein rumstehen willst, geselle dich am besten zu den einheimischen Frauen.

5. Irgendwo warten

Bus- oder Eisenbahnhöfe sind nur selten schöne Orte und ziehen oftmals zwielichtige Gestalten an, das ist ja selbst in Deutschland so. Außerdem trägst du sehr wahrscheinlich gerade dein gesamtes Hab und Gut mit dir rum, wenn du an die nächste Destination reist. Also hier besonders aufpassen! Am besten gesellst du dich direkt in die Nähe einer anderen Gruppe von Reisenden. Wenn keine weiteren Traveller außer mir vor Ort waren, habe ich mich meist zu den einheimischen Frauen gestellt, um nicht allein irgendwo rumzustehen und noch mehr aufzufallen.

6. Am Strand

In vielen Ländern legen sich die einheimischen Frauen nicht im Bikini an den Strand. Wenn du es tust, musst du mit unangenehmen Blicken vieler Männer rechnen. Also: An Strandabschnitten, an denen nur Locals sind, direkt nach dem Schwimmen etwas überziehen. Auch an einsamen Strandabschnitten am besten nur ins Wasser gehen, wenn du in Begleitung bist. Denn noch während du dich in die Wellen stürzt, könnte sich das halbe Dorf am Strand versammelt haben, da es sich rumgesprochen hat „Weiße, nackte Frau im Wasser!“ In Touristengegenden ist alles ein wenig entspannter.

7. Der Beziehungsstatus

Fragt dich jemand nach deinem Beziehungsstatus, sag auf jeden Fall, dass du vergeben, verlobt oder sogar verheiratet bist. Ein falscher Ring kann der ganzen Geschichte mehr Nachdruck verleihen. Sicherlich kannst du in tiefgründigen Gesprächen mit Einheimischen jemanden gut kennenlernen und dann auch mit der Wahrheit rausrücken. Aber bei Small-Talk tu dir selbst einen Gefallen und erfinde im Zweifelsfall einen Partner. Eine alleinreisende Frau ist für viele Locals schon seltsam genug, ist sie zudem noch unverheiratet, könnte das die ein oder andere Phantasie freisetzen. Am häufigsten wurde ich bisher übrigens auf den Philippinen nach meinem Ehemann gefragt. Der war je nach meiner Lust und Laune in der Heimat, um zu arbeiten und auf die Kinder aufzupassen, oder lag krank in „unserem“ Hotelzimmer.

30 Sekunden nachdem ich ins Wasser gegangen war, sah der ursprünglich menschenleere Strand in Indien so aus.

8. Gespräche mit Einheimischen

Manche Einheimischen werden ein Gespräch mit dir anfangen oder dir ihre Begleitung und Touristenführer-Dienste aufdrängen wollen. Willst du das nicht, sag klar und deutlich „Nein“, geh weiter und ignoriere die Person. Das ist zwar nicht höflich, aber damit musst du umzugehen lernen. Lässt du dich auf ein Gespräch ein, deutet das dein Gegenüber nicht selten als Interesse deinerseits. Und einen hartnäckigen Verehrer wieder loszuwerden, kann ziemlich anstrengend sein.

9. Gut informiert sein

Wenn du irgendwo einen Stopp machst, informiere dich über den Ort und die Umgebung. Oftmals können dir auch die Mitarbeiter im Hostel Auskunft geben, ob es eventuell eine Ecke gibt, die du besser meiden solltest – und natürlich, was du auf keinen Fall verpassen solltest. Tausche dich außerdem mit anderen Reisenden aus, denn persönliche Empfehlungen für Hostels, Touren oder Orte sind Gold wert. Vor allem wenn sie aus erster Hand kommen und noch ganz frisch sind.

10. Höre auf deinen Bauch und dein Herz

Du kennst dich am besten. Wenn etwas tief in dir drinnen sagt „Mach das nicht!“ oder „Diese Person ist mir unsympathisch!“, dann höre auf dein Bauchgefühl und zwinge dich nicht zum Gegenteil! Du musst nicht jede verrückte Aktion mitmachen, nicht jedem einsamen Trampelpfad folgen, nicht alles am Straßenrand ausprobieren und auch nicht mit allen Locals ein Wort wechseln. Auf deiner Reise „musst“ du lediglich das machen, wobei du dich wohlfühlst!

Soviel zu meinen Grundregeln! 😉

Auf welche Verhaltensweisen setzt du, um sicher zu reisen?

 

Ulrike hat rund 15 Jahre Reiseerfahrungen, viele schöne Erinnerungen und immer neue Ideen im Gepäck. Nachdem ihr der Jakobsweg 2016 eine neue Richtung gewiesen hat, arbeitet sie seit Anfang 2017 als freiberufliche Redakteurin – hauptsächlich von Deutschland aus, aber immer auf der Suche nach interessanten Reisezielen und neuen Herausforderungen. Mehr unter www.ulrikekraenz.de.

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