Borneo- die südostasiatische Insel
Träumst du von Regenwäldern, endlosen Stränden und einer ausgiebigen Entdeckungstour durch Flora und Fauna? Auf Borneo könntest du finden, wonach du suchst. Die vielfältige und wunderschöne Natur ist atemberaubend.
Aus diesem Grund habe ich für dich alles Wichtige über meine neuntägige Reise auf die Insel zusammengefasst. Möglicherweise können dir die folgenden Zeilen ja auch als Inspiration für deine eigene Planung dienen. Ich selbst habe mir auch Tipps bei anderen geholt.
Einige allgemeine Informationen über Borneo vorab
Borneo ist zwischen Malaysia, Indonesien und Brunei aufgeteilt – die Insel gehört demnach drei Staaten an. Jeder dieser Teile ist nochmals in einzelne Provinzen gegliedert. Die größte Stadt, welche im malaysischen Teil und im Bundesstaat Sarawak liegt, ist Kuching.
Wenn du denkst, dass die Aufteilung an sich schon außergewöhnlich ist, kann ich dir sagen: es geht noch kurioser. Die Lage der Insel ist sehr besonders – sie befindet sich nämlich auf dem Äquator. Das Klima ist tropisch und die Luftfeuchtigkeit ist mit über 80 % sehr hoch.
Borneo – beste Reisezeit
Wir haben es bewusst vermieden, unsere Reise im Winter anzutreten, denn im Dezember und Januar gibt es die meisten Regenfälle. Die Temperaturen sind jedoch ganzjährig sehr warm. Man könnte sie auch als angenehm bezeichnen, doch nicht jeder Mensch kommt gut mit der hohen Luftfeuchtigkeit zurecht.
Möchtest du ganz sichergehen, nicht viel Regen zu erleben, solltest du nicht in den genannten Monaten reisen. Das Thermometer schwankt das ganze Jahr über so gut wie gar nicht. Wir hatten tagsüber meist um die 30 °C, in der Nacht etwa 20 °C. Die einzigen Situationen, in denen es kälter werden kann, sind Bergtouren.
Transport nach Kuching (Malaysia)
Mein Freund und ich stiegen Mitte Juni in Berlin in den Flieger. Es ging für uns mit zwei Zwischenlandungen nach Kuching im Bundesstaat Sarawak. Wir waren sowohl auf der Hinreise als auch auf der Heimreise zwischen 18 und 20 Stunden unterwegs.
Zwischendurch war das verständlicherweise sehr mühsam, wir kamen jedoch insgesamt gut zurecht. Für beide Flüge bezahlte jeder von uns 770 €. Wir fanden, das ging in Ordnung, denn da gibt es wesentlich teurere Ziele. Wir haben uns während unserer Reise eigentlich nur im malaysischen Teil Borneos aufgehalten.
Sicherheit
Im Normalfall sind die touristisch frequentierten Orte sicher. Vorsicht ist geboten, wenn du mit Wertgegenständen oder Bargeld unterwegs bist. Taschendiebstähle können also vorkommen, du kannst aber dazu beitragen, sie zu verhindern.
Falls du in deiner Unterkunft einen Safe zur Verfügung hast, solltest du diesen nutzen. Generell gilt: überall, wo du auf der Welt hinkommst, kann ein gewisses Maß an Vorsicht nicht schaden. Dies ist jedoch nicht wirklich etwas Neues.
Transportmöglichkeiten auf Borneo
Du hast die Optionen, mit dem Bus oder einem Taxi zu reisen. Bei letzterem sollten die Preise unbedingt vor der Fahrt ausgehandelt werden. Ansonsten kann es vorkommen, dass die Fahrer plötzlich mehr Geld haben möchten, als vereinbart.
Weiters empfiehlt es sich, ein Auto zu mieten, um ganz und gar flexibel zu sein. Eine weitere Möglichkeit ist es, entweder innerhalb Borneos zu fliegen oder die einzige Zugverbindung der Insel zu nutzen. Diese geht allerdings nur von Kota Kinabalu bis Tenom in der Provinz Sabah, Malaysia.
Beginn unserer Reise
Nach der Landung in Kuching kamen wir in unser Hostel, die Check In Lodge. Dort übernachteten wir für unglaubliche 6 € pro Person – das Frühstück war inklusive. Nach der ersten Nacht auf Borneo brauchten wir erstmal einen Tag zum Ankommen und blieben in der Stadt.
Zuerst wollten wir uns die nämlich etwas ansehen. Als Katzenliebhaber mussten wir uns unbedingt das Katzenmuseum ansehen. Tags darauf machten wir einen ganztägigen Ausflug zum Bako Nationalpark. Da dieser nur mit dem Boot erreichbar ist, fuhren wir auch damit hin.
Entdeckungsreise im Nationalpark
Im Park angekommen, entschieden wir uns für eine von vielen möglichen Wanderrouten: den Lintang Trail. Es handelt sich dabei um einen Rundweg, der 5,8 km lang ist. Wir waren rund vier Stunden unterwegs, da wir ganz viele Fotos geschossen haben.
Als wir dann Nasenaffen sahen, konnten wir unser Glück kaum fassen. Die Tiere sind auf Borneo heimisch und leben ausschließlich dort. Außerdem haben wir Schlangen und viele Vögel gesehen. Es herrschte eine unglaubliche Atmosphäre und wir fühlten uns frei und unbeschwert.
Kota Kinabalu
Nach einer dritten Nacht in Kuching waren wir noch voller atemberaubender Erinnerungen an den Nationalpark im Bundesstaat Sabah. Es ging für uns mit dem Flugzeug zu einem Preis von umgerechnet 30 € nach Kota Kinabalu.
Wir entschieden uns für dieses Transportmittel, da es die schnellste Möglichkeit war, von A nach B zu kommen. Bei unserer Routenwahl ließen wir uns übrigens sehr stark von dem Reisebericht eines Bekannten inspirieren. An unserem Ziel wollten wir als erstes etwas Sightseeing machen.
Sabah-Museum
Dafür eignete sich das Sabah-Museum perfekt. Das Gelände beinhaltet nämlich mehrere Bereiche wie einen botanischen Garten. Diesen fanden wir wirklich toll, da wir uns sofort in den Urwald versetzt gefühlt haben.
Das Freilichtmuseum und der Zoo machen das Angebot komplett. Auf den 17 ha des Parks könnte man noch viel mehr Zeit verbringen, doch wir wollten auch noch Anderes sehen. Trotzdem waren wir an zwei Tagen dort.
Unterkunft in Kota Kinabalu
Für die zwei Nächte im O’Pine Rooms & Hostel haben wir 6 € pro Person und Nacht bezahlt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis fanden wir unglaublich. Es war sogar das Frühstück mitinbegriffen. Wir können das Hostel also problemlos weiterempfehlen – man fühlt sich dort wie zu Hause.
Ab auf den Mount Kinabalu
Ein Highlight unserer Reise war die Wanderung auf den 4.095 m hohen Mount Kinabalu mit einem Guide. Unser Wunsch war es, über Nacht zu bleiben. Da das Campen auf dem Berg nicht gestattet ist, hatten wir im Vorhinein schon unsere Unterkunft reserviert.
Wir schliefen im Panalaban Hostel, das erst kurz zuvor eröffnet hatte. Während der Wanderung wurde uns erst richtig bewusst, was diese Höhe für Auswirkungen haben kann. Auf jeden Fall ist bei so einer Bergtour zu bedenken, dass es weiter oben kühler wird. Mit einer atemberaubenden Aussicht wurden wir aber für alle Strapazen entschädigt.
Sandakan in Sabah
Nach unserer anstrengenden Tour machten wir uns auf den Weg nach Sandakan, der zweitgrößten Stadt des Bundesstaates Sabah. Die verbleibenden Tage nutzten wir dazu, uns die Stadt und das Sepilok Rehabilitation Centre anzusehen.
So besuchten wir das Sandakan Heritage Museum, wo man einiges zur Geschichte bewundern kann. Außerdem sahen wir uns die St. Michael’s and All Angels Church, eine anglikanische Kirche, an. Beide Programmpunkte haben uns sehr gut gefallen.
Unterkunft in Sandaken
Für 8 € pro Nacht und Person haben wir im Sandakan Backpackers Hostel übernachtet. Wie in den meisten anderen Unterkünften, die es auf Borneo gibt, war auch hier das Frühstück inkludiert.
Mit ein bisschen Recherche findest du ganz einfach günstige Unterkünfte für dich im Internet. In den allermeisten Fällen musst du keine Vorauskasse leisten und hast somit auch kein Risiko.
Sepilok Rehabilitation Centre
Mit dem Bus Nummer 14 ging es schließlich noch zu einem Rehabilitationszentrum für Orang-Utans. Es war überhaupt kein Problem, sich im öffentlichen Verkehr zurechtzufinden. Bei diesem Ort handelt es sich um ein Zentrum, welches Menschenaffen pflegt.
Es existiert bereits seit 1964 und hat den Schutz von Wildtieren zum Ziel. Es werden etwa Jungtiere, welche der Waldrodung oder der illegalen Jagd zum Opfer gefallen sind, aufgenommen. Diese Affen werden trainiert, damit sie so schnell als möglich wieder freigelassen werden können.
Heimreise
Von Sandaken ging es wieder zurück nach Kota Kinabalu, da dies die günstigste Variante war. In unserer letzten Nacht schliefen wir sehr unruhig, da wir sehr viele Eindrücke zu verarbeiten hatten. Das ist jedoch alles andere als negativ gemeint.
Schlussendlich traten wir unseren Rückflug nach Berlin an – die Heimreise verlief glücklicherweise ohne Zwischenfälle. Erschöpft, aber happy kamen wir zu Hause an.
Egal, ob man als Backpacker, digitaler Nomade oder Familie reisen möchte – Deutschland bleibt ein ideales Ziel für mich.
Insidertipps für Borneo
Unsere Zeit auf der Insel Borneo war unglaublich. Für Naturliebhaber ist sie mit ihren zahlreichen Nationalparks ein perfektes Reiseziel. Die Unterkünfte und die Flüge fanden wir auf dieser Reise preislich sehr moderat. Solltest du vorhaben, Bergtouren zu machen und den Mount Kinabalu zu besteigen, erkundigst du dich am besten im Voraus.
Es ist nämlich ratsam, schon früher einen Guide zu buchen. Da das Campen verboten ist, ist es auch notwendig, früh genug in einer Unterkunft zu reservieren. Wir haben etwa die Erfahrung gemacht, dass die wenigen Hostels auf dem Berg oft schon für längere Zeit ausgebucht sind.
Fazit
Wir würden jederzeit wieder auf die Insel zurückkommen. Wenn möglich, würden wir dann aber vermutlich länger bleiben und die Reise mit einem Besuch in Malaysia verbinden. Hast auch du vor, mit deinem Rucksack nach Borneo zu reisen, solltest du dich gründlich darauf vorbereiten.
Möchtest du Nasenaffen sehen, hast du im Bako Nationalpark die Chance darauf. Es war überwältigend, sie in freier – somit auch in ihrem natürlichen Umfeld – sehen zu können. Insgesamt können wir also nur eine große Empfehlung aussprechen. Wären wir übrigens länger geblieben, hätten wir bestimmt auch die indonesische Seite und Brunei bereist.
Auf den Geschmack gekommen?
Ziehst du es nun in Erwägung, nach Borneo zu reisen? Es ist eine Insel, die grenzenlos ist und voller Überraschungen steckt. Ich bin mir sicher, du wirst es nicht bereuen, wenn auch du einen Trip dorthin buchst. Es kann auf keinen Fall schaden, genügend Zeit einzuplanen.
Viel Spaß auf deiner nächsten Reise!
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Zur Autorin: Toni arbeitet seit einigen Jahren ortsunabhängig und ist als digitale Nomadin an den schönsten und aufregendsten Orten der Welt unterwegs. Nach ihrem Studium und einer längeren Berufstätigkeit entdeckte Sie das reisen für sich. Seitdem hat Toni Ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. „Es gefällt mir, individuell und nachhaltig zu reisen, dabei Abenteuer zu erleben und vor allem auch sportlichen Aktivitäten nachzugehen!“
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