Malta – ein kleiner Inselstaat im Herzen des Mittelmeers, bekannt für sein mildes Klima, seine historische Kulisse und seine weltoffene Atmosphäre. Immer mehr Menschen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zieht es hierher, sei es für einen neuen Lebensabschnitt, den Ruhestand oder den beruflichen Neuanfang. Doch wie ist es wirklich, nach Malta auszuwandern? Dieser Ratgeber beleuchtet Chancen und Stolpersteine, ergänzt durch praktische Hinweise.

Leben zwischen Sonne und Meer

Wer nach Malta kommt, merkt schnell: Das Leben hier läuft langsamer. Mehr als 300 Sonnentage im Jahr, kleine Fischerorte, die sich zwischen Kalksteinfelsen schmiegen, und eine entspannte Mittelmeermentalität prägen den Alltag. Englisch ist neben Maltesisch Amtssprache und wird überall gesprochen – ein entscheidender Vorteil für Auswanderer. Das erleichtert Behördengänge genauso wie den Plausch im Café oder das Einleben im neuen Job.

Die Mitgliedschaft in der EU bringt zusätzliche Sicherheit: Für EU-Bürger ist der Umzug vergleichsweise unkompliziert. Man reist mit dem Ausweis ein, registriert sich nach drei Monaten bei den Behörden und genießt Freizügigkeit in allen Bereichen – vom Arbeitsmarkt bis zur Gesundheitsversorgung.

Zwischen Vorteilen und Hürden

Der Charme Maltas liegt im mediterranen Alltag: kurze Wege, warme Abende am Meer, ein internationales Umfeld. Doch nicht alles ist idyllisch. Wohnraum ist knapp und teuer, gerade in Ballungsräumen wie Valletta, Sliema oder St. Julian’s. Importkosten schlagen sich auf die Preise nieder, und die Sommer sind heiß und feucht. Wer eine Abwechslung wie große Wälder oder alpine Landschaften sucht, wird auf Malta nicht fündig.

Trotzdem überwiegt für viele das Positive: eine stabile Infrastruktur, ein sicheres Umfeld, eine lebendige Expat-Community und steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten wie die Remittance Basis, die gerade für Unternehmer oder Investoren interessant sind.

Arbeiten auf Malta

Der Arbeitsmarkt ist klein, bietet aber in bestimmten Branchen hervorragende Perspektiven. Besonders in der iGaming-Industrie – einer der wichtigsten Säulen der maltesischen Wirtschaft – werden ständig Fachkräfte gesucht. Die Malta Gaming Authority hat die Insel zu einem Hotspot für internationale Anbieter gemacht. Softwareentwickler, Marketing-Profis, Kundenbetreuer und Compliance-Spezialisten sind hier gefragt. Wer Deutsch oder eine andere Muttersprache neben Englisch beherrscht, ist für viele Unternehmen besonders interessant.

Auch im Finanz- und Unternehmenssektor gibt es Chancen. Malta hat sich als Standort für Fondsverwaltung, Steuer- und Unternehmensberatung sowie Banking etabliert. Fachkräfte mit Erfahrung in Accounting, Audit und Compliance finden hier ein spannendes Betätigungsfeld. Daneben bleibt der Tourismus ein sicherer Arbeitgeber – wenn auch oft saisonal geprägt.

Gesundheit und Krankenversicherung

Das maltesische Gesundheitssystem ist solide aufgestellt und für EU-Bürger über die europäische Krankenversicherungskarte zugänglich. Viele Auswanderer entscheiden sich jedoch für eine private Krankenversicherung, um Wartezeiten zu vermeiden und die bestmögliche Versorgung zu erhalten.

Für Expats empfiehlt sich oft eine internationale Krankenversicherung. Anbieter wie Genki oder Foyer Global Health sind auf die Bedürfnisse von Menschen spezialisiert, die längerfristig im Ausland leben oder regelmäßig zwischen Ländern pendeln. Sie bieten weltweit gültigen Schutz – auch außerhalb Maltas –, was besonders für digitale Nomaden oder Vielreisende wichtig ist. Lokale Policen hingegen sind günstiger, decken aber häufig nur Malta und die unmittelbare Umgebung ab.

Gerade für Familien und langfristige Auswanderer lohnt sich die genaue Prüfung der Optionen, denn die Gesundheitsversorgung ist ein zentraler Faktor für die Lebensqualität im neuen Land.

Alltag und Integration

Das Leben auf Malta ist geprägt von Gegensätzen: alte Festungsstädte neben modernen Bürokomplexen, mediterrane Gemütlichkeit neben internationalem Business. Wer hierherzieht, sollte Englisch sicher beherrschen; Grundkenntnisse im Maltesischen öffnen zusätzlich Türen, sind aber nicht zwingend.

Die Freizeitmöglichkeiten sind vielfältig: Segeln, Tauchen, kulturelle Festivals oder Ausflüge nach Gozo sorgen für Abwechslung. Gleichzeitig sind die Inseln überschaubar – wer das Abenteuer in der Ferne sucht, ist auf den internationalen Flughafen in Luqa angewiesen, der Malta hervorragend mit Europa, dem Nahen Osten und Nordafrika verbindet.

Fazit

Malta bietet vieles, was Auswanderer suchen: Sonne, Meer, eine internationale Sprache und Chancen in spezialisierten Branchen. Die steuerlichen Rahmenbedingungen sind attraktiv, die Infrastruktur solide und das Lebensgefühl unvergleichlich mediterran. Doch die Kehrseite – hohe Lebenshaltungskosten, knapper Wohnraum und die Sommerhitze – sollte man nicht unterschätzen.

Entscheidend ist eine realistische Vorbereitung: rechtzeitig eine passende Unterkunft finden, den Aufenthaltsstatus klären, sich über den Arbeitsmarkt informieren und eine zuverlässige Krankenversicherung abschließen. Wer diese Punkte berücksichtigt, hat gute Chancen, Malta nicht nur als Urlaubsziel, sondern als echtes Zuhause zu erleben.