
Malta, der kleine Inselstaat im Herzen des Mittelmeers, ist weit mehr als ein Urlaubsziel. Für digitale Nomaden und Backpacker bietet die Inselgruppe – bestehend aus Malta, Gozo und Comino – eine spannende Mischung aus Geschichte, Sonne und internationaler Community. Englisch als Amtssprache, eine solide Infrastruktur und ein reger Austausch mit Europa machen Malta attraktiv für Reisende, die hier nicht nur Sonne tanken, sondern auch leben und arbeiten wollen. Doch das Leben auf Malta hat seinen Preis: Im Vergleich zu Asien oder Lateinamerika ist das Land kein Low-Budget-Paradies. In diesem Guide findest du alles, was du für deinen Aufenthalt als Backpacker oder digitaler Nomade wissen musst.
Einreise & Aufenthalt
Für EU-Bürger ist die Einreise unkompliziert: Mit Personalausweis oder Reisepass kannst du nach Malta reisen und dich bis zu 90 Tage ohne weitere Formalitäten aufhalten. Wer länger bleiben möchte – etwa als Nomade – muss sich bei Identity Malta registrieren. Nicht-EU-Bürger brauchen je nach Herkunft ein Visum oder können spezielle Residence-Programme nutzen. Backpacker, die durch Europa reisen, nutzen Malta oft als Abstecher ins Mittelmeer.
Arbeiten & Internet
Malta ist überraschend digital: Glasfaser, 5G und flächendeckendes WLAN sind Standard. Gerade für Nomaden ist das ein entscheidender Vorteil. In den Städten Valletta, Sliema und St. Julian’s findest du zahlreiche Co-Working-Spaces, moderne Cafés mit schnellem Internet und eine aktive Community. Meetups, Tech-Talks und Networking-Events gehören zum Alltag. Als Freelancer oder Remote Worker bist du hier gut aufgehoben. Wer in Malta vor Ort arbeiten möchte, findet die größten Chancen im Tourismus, in der iGaming-Branche und im Finanzsektor.
Wohnen & Unterkünfte
Die Wohnungssuche ist eine der größten Herausforderungen. Malta ist klein, und die Nachfrage nach Wohnraum hoch. Für Backpacker gibt es günstige Hostels – oft in St. Julian’s oder Sliema. Nomaden greifen auf Airbnb, Co-Living-Spaces oder langfristige Mietwohnungen zurück. Die Preise variieren stark: Während einfache Apartments auf Gozo relativ günstig sind, können Wohnungen in Sliema oder Valletta schnell mehrere tausend Euro im Monat kosten. Wer länger bleiben möchte, sollte rechtzeitig suchen und auch ruhigere Gegenden ins Auge fassen.
Kosten & Budget
Malta ist teurer als viele andere Nomaden-Hotspots. Einfache Mahlzeiten kosten zwischen 10 und 15 €, in Restaurants schnell mehr. Supermärkte sind teuer, da viele Produkte importiert werden. Busfahren ist dagegen günstig – ein Tagesticket kostet nur wenige Euro. Backpacker sollten mit einem Tagesbudget von 50–70 € rechnen, während digitale Nomaden für Miete, Nebenkosten, Verpflegung und Freizeit mit 1.200–1.800 € pro Monat kalkulieren sollten. Wer einen internationalen Lebensstil mit europäischen Standards sucht, findet in Malta das richtige Umfeld – Billigreisen sind hier jedoch Fehlanzeige.
Gesundheit & Versicherung
Das maltesische Gesundheitssystem gilt als solide, und EU-Bürger sind über die europäische Krankenversicherungskarte abgesichert. Dennoch empfehlen wir dringend eine private Zusatzversicherung. Für Backpacker und Kurzzeitreisende bietet die HanseMerkur gute und preiswerte Auslandskrankenversicherungen. Wer länger in Malta bleibt oder regelmäßig zwischen Ländern pendelt, ist mit einer internationalen Krankenversicherung besser beraten. Anbieter wie Genki richten sich speziell an digitale Nomaden, Expats und Langzeitreisende. Sie bieten weltweiten Schutz – ein wichtiger Faktor, wenn Malta nicht die einzige Station auf deiner Reise ist.
Mobiles Internet
Ohne mobiles Internet geht für Nomaden und Backpacker nichts. Glücklicherweise ist Malta bestens ausgestattet. Neben lokalen SIM-Karten lohnen sich internationale eSIM-Angebote:
- Airalo: günstige regionale und globale Datenpakete.
- Holafly: unbegrenzte Daten, ideal für kurze Aufenthalte.
- Pangia Pass: eine nachhaltige Option für Vielreisende mit fairer Nutzung und langfristigem Vertrag.
Mit einer eSIM bist du schon bei der Ankunft online und musst dich nicht um lokale Shops kümmern.
Sehenswürdigkeiten & Erlebnisse
Malta ist klein, aber voller Kultur und Natur. Besonders sehenswert sind:
- Valletta: Die Hauptstadt, UNESCO-Weltkulturerbe, beeindruckt mit barocker Architektur, engen Gassen, Museen und historischen Festungen wie dem Grandmaster’s Palace oder den Upper Barrakka Gardens.
- Mdina: Die „stille Stadt“ mit ihren mittelalterlichen Mauern, engen Straßen und atemberaubenden Ausblicken. Perfekt für einen Tagesausflug.
- Gozo: Ländlicher, ruhiger und grüner als Malta selbst. Hier locken malerische Buchten, Wanderwege und das berühmte Inland Sea in Dwejra.
- Comino & Blaue Lagune: Kristallklares Wasser, ideal zum Schwimmen, Schnorcheln und Sonnenbaden. Beliebt, aber in der Hochsaison oft überfüllt.
- Hal Saflieni Hypogeum & Megalithtempel: Einblicke in die prähistorische Kultur Maltas – älter als die Pyramiden.
- Strände: Golden Bay, Mellieħa Bay und St. Peter’s Pool sind nur einige der schönsten Spots für Meer und Sonne.
- Nachtleben: St. Julian’s bietet Bars und Clubs mit internationalem Publikum. Für entspannte Abende sind Gozo und kleine Küstendörfer die bessere Wahl.
Insider-Tipps
- Am Wochenende zieht es viele Einheimische an die Küste – früh kommen lohnt sich.
- Fähren nach Gozo und Comino sind günstig und fahren regelmäßig.
- In Valletta ist vieles fußläufig erreichbar, aber die steilen Straßen können anstrengend sein – bequemes Schuhwerk ist Pflicht.
- Festivals wie das Isle of MTV, Jazz-Festivals oder traditionelle Dorffeste mit Feuerwerken geben Einblicke in die maltesische Kultur.
Alltag & Community
Die Community auf Malta ist international: Sprachschüler, Expats, digitale Nomaden und Backpacker treffen hier aufeinander. Englisch als Amtssprache erleichtert Kontakte, und in Facebook-Gruppen oder bei Meetups findet man schnell Anschluss. Die Inselgröße spielt dir in die Karten – Wege sind kurz, und man trifft sich oft spontan wieder.
Malta als Auswanderungsziel
Malta ist nicht nur für Nomaden und Backpacker spannend, sondern auch für Menschen, die dauerhaft auswandern möchten. Gründe sind die steuerlichen Vorteile, das angenehme Klima und die englische Sprache. Einen ausführlichen Ratgeber findest du hier: Auswandern nach Malta.
Fazit
Malta ist kein klassisches Backpacker-Land wie Thailand oder Kolumbien. Es ist teurer, kleiner und geordneter – aber dafür auch sicher, europäisch angebunden und mit einer starken internationalen Community. Für digitale Nomaden ist es ein idealer Standort mit hervorragender Infrastruktur, zuverlässigem Internet und spannenden Branchen. Für Backpacker eignet es sich vor allem als Kurzzeitstation voller Kultur, Geschichte und Stranderlebnisse. Mit der richtigen Vorbereitung – von Krankenversicherung über Unterkunft bis eSIM – kann Malta zu einem perfekten Kapitel deiner Reise werden.