Kuba Backpacking & Digitale Nomaden Reiseguide

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Kuba – Backpacking & Digitale Nomaden Guide

Kuba – das sind Zigarren und Rum, Salsa und Oldtimer, endlose Strände und Havannas morbider Charme. Die Insel ist ein Mythos und gleichzeitig ein Land voller Widersprüche. Auf der einen Seite das Klischee vom karibischen Paradies, auf der anderen Seite eine Bevölkerung, die mit Knappheit, politischen Einschränkungen und dem Alltag in einem sozialistischen System lebt. Für Backpacker und Individualreisende ist Kuba ein faszinierendes Ziel, das Abenteuer und Herausforderung zugleich bedeutet.

Beste Reisezeit & Klima

Von November bis April herrscht Trockenzeit – das ist die beste Zeit für Backpacker. Der Sommer (Mai bis Oktober) bringt Hitze, Regen und Mücken. Zwischen August und Oktober ist Hurrikan-Saison. Wer flexibel ist, findet im Mai oder September günstigere Preise und weniger Touristen.

Klimatabelle Kuba (Havanna, Durchschnittswerte):

MonatTemperatur (°C)RegentageWassertemperatur (°C)
Jan25426
Apr28527
Jul31929
Okt291028

Einreise & Visum

Deutsche, Schweizer und Österreicher benötigen eine Touristenkarte (Tarjeta del Turista), gültig für 30 Tage (einmal verlängerbar). Sie wird meist beim Flugticket mitverkauft oder kann vorab beantragt werden. Pflicht: eine Auslandskrankenversicherung mit Nachweis.

Währung & Geld

Seit 2021 gibt es nur noch den Kubanischen Peso (CUP). Viele Waren und Dienstleistungen laufen aber über MLC-Karten (Moneda Libremente Convertible). Touristen zahlen oft mehr als Einheimische. Bargeld in Euro ist praktisch Gold wert – Schwarzmarkt-Wechselkurse sind oft doppelt so hoch wie der offizielle Kurs.

Tipp: Wechsel nur bei vertrauenswürdigen Kontakten, niemals offen auf der Straße.

Internet & SIM

Internet war lange das große Problem auf Kuba – heute gibt es 4G. Über ETECSA-SIM-Karten (10 GB ca. 25 €) oder eSIM-Anbieter wie Airalo, Holafly und Saily funktioniert mobiles Netz recht zuverlässig in Städten. Geschwindigkeit schwankt, aber in Havanna, Trinidad oder Varadero reicht es für Social Media, E-Mails und Calls. In ländlichen Regionen bleibt es schwierig. Viele Casas Particulares bieten inzwischen WiFi an, meist gegen Aufpreis.

Transport im Land

Reisen in Kuba braucht Geduld.

  • Viazul-Busse: Hauptverkehrsmittel für Touristen. Preis: Havanna–Trinidad ca. 25 €.
  • Taxi Colectivos: Klassiker – Oldtimer, die man mit anderen teilt. Preis: Havanna–Viñales ca. 20–25 €.
  • Züge: unregelmäßig, langsam, Abenteuerfaktor hoch.
  • Taxis in Städten: teils Dollarpreise. Verhandeln lohnt sich.
  • Mietwagen: teuer (ab 70 €/Tag) und durch Benzinknappheit schwierig.

Highlights & Sehenswürdigkeiten

Kuba ist reich an Orten, die Backpacker und Individualreisende faszinieren:

  • Havanna: Die Altstadt (Habana Vieja) mit kolonialen Palästen, bröckelnden Fassaden und Musik auf jeder Straße. Die Uferpromenade Malecón ist ein Erlebnis bei Sonnenuntergang.
  • Viñales: Westlich von Havanna – Tabakfelder, Mogotes (Kalksteinhügel), Reitausflüge und Farmbesuche. Eine Landschaft wie aus einem Gemälde.
  • Trinidad: Kopfsteinpflaster, bunte Kolonialhäuser, Salsa-Abende auf der Plaza Mayor. In der Nähe: Playa Ancón – einer der schönsten Strände Kubas.
  • Cienfuegos: Französische Kolonialarchitektur, entspannte Atmosphäre, tolle Ausblicke am Prado.
  • Santa Clara: Schauplatz der Revolutionsgeschichte mit dem Che-Guevara-Mausoleum.
  • Santiago de Cuba: Afrokaribische Kultur, lebendige Märkte und die Wiege des Son Cubano.
  • Baracoa: Im Osten Kubas, umgeben von Bergen und Flüssen – abenteuerlich und ursprünglich.
  • Varadero: Postkartenstrand und All-Inclusive-Hotels. Wer abseits sucht, findet auch kleinere Unterkünfte.
  • Cayo Largo & Isla de la Juventud: Traumstrände, Tauchparadiese – logistisch anspruchsvoll, aber ein Highlight.

Backpacking-Routen

  • 2 Wochen: Havanna – Viñales – Trinidad – Cienfuegos – Havanna.
  • 3 Wochen: Havanna – Viñales – Trinidad – Cienfuegos – Santa Clara – Varadero – Havanna.
  • 4 Wochen: Havanna – Viñales – Cienfuegos – Trinidad – Camagüey – Santiago de Cuba – Baracoa – Havanna (Flug zurück möglich).

Unterkünfte

Das Herzstück sind die Casas Particulares – Privatunterkünfte, die wie Homestays funktionieren. Preise: 15–30 € pro Nacht. Frühstück fast immer inklusive. Hostels nur selten, Airbnbs im Kommen.

Essen & Kultur

Die Küche ist einfach: Reis, Bohnen, Huhn. Aber die Kultur ist einzigartig: Musik, Tanz, Kunst. Besonders spannend: spontane Straßenkonzerte in Havanna oder Salsa-Tanzabende in Trinidad.

Arbeiten & digitale Nomaden

Kuba ist kein Hotspot für Nomaden. Internet reicht für einfache Tasks, Coworking kaum vorhanden. Wer arbeiten muss, sollte sich auf E-Mails und Textarbeiten beschränken. Kreative Pausen und Inspiration gibt es dafür reichlich.

Kosten & Budget

Kuba ist günstiger als viele Karibikinseln, aber teurer als Mittelamerika.

KategorieKosten (Durchschnitt)
Hostel/ Casa15–30 € / Nacht
Mahlzeit Streetfood2–5 €
Restaurant8–15 €
Viazul-Bus10–25 €
Tagesbudget30–45 €

Nomaden mit Apartment & Internet: ab 1.000 €/Monat.

Sicherheit & politische Lage

Kuba gilt als sicher, Gewalt ist selten. Taschendiebe und kleine Betrugsversuche (überteuerte Taxis, Wechselkurse) sind möglich. Politisch stabil, wirtschaftlich angespannt: Stromausfälle, Knappheit von Lebensmitteln und Benzin sind Alltag.

Nachhaltigkeit & Alltag

Tourismus bringt Geld, aber auch Probleme. All-Inclusive in Varadero ist Massenabfertigung. Casas Particulares sind nachhaltiger. Müll & Plastik sind ein Problem. Wer reist, sollte lokale Anbieter unterstützen und bewusst konsumieren.

Praktische Tipps

  • Bargeld in Euro mitbringen, Schwarzmarkt beachten.
  • Offline-Apps für Maps & Übersetzung nutzen.
  • Spanisch-Basics helfen enorm.
  • Geduld mitbringen: Wartezeiten gehören dazu.
  • Krankenversicherung & Touristenkarte Pflicht.

FAQ

Brauche ich ein Visum für Kuba?
Ja, eine Touristenkarte (30 Tage, verlängerbar).

Wie teuer ist Backpacking in Kuba?
Tagesbudget ca. 30–45 €, Nomaden ab 1.000 €/Monat.

Kann man eSIM in Kuba nutzen?
Ja, z. B. über Airalo, aber Netzqualität schwankt.

Wie funktioniert der Geldwechsel?
Offizieller Kurs vs. Schwarzmarkt – letzterer oft doppelt so hoch. Bargeld in Euro ist am besten.

Ist Kuba sicher?
Ja, relativ sicher. Taschendiebe in Städten möglich.

Welche Route eignet sich für 3 Wochen?
Havanna – Viñales – Trinidad – Cienfuegos – Santa Clara – Varadero – Havanna.

Fazit

Kuba ist mehr als Klischees von Zigarren und Oldtimern. Es ist ein Land voller Musik, Kultur und Widersprüche. Backpacker finden hier eine Mischung aus karibischem Traum und sozialistischer Realität. Für digitale Nomaden bleibt es eine Herausforderung, aber als Reiseziel voller Geschichten und Begegnungen ist Kuba einzigartig. Wer mit offenen Augen reist, erlebt ein Kuba, das inspiriert, überrascht und bewegt.