Ein Traum für Reiter:innen: Durch die Mongolei im Sattel

Für alle, die gerne reiten – oder früher mal geritten sind – ist es ein Erlebnis fürs Leben: Tagelang im Rhythmus des Hufschlags durch unberührte Natur, im Sattel getragen von robusten mongolischen Pferden, begleitet vom Wind der weiten Steppe.

Ob Irland, Texas oder die Anden – ja, es gibt viele Reitziele weltweit. Aber die Mongolei ist mit ihrer einzigartigen Pferdekultur und den zähen, kleinen Pferden ein echtes Highlight für Reiter:innen mit Abenteuerlust.

Pferd kaufen oder mieten?

In der Mongolei hast du zwei Optionen:

1. Pferd kaufen

Mutige Reisende kaufen sich ihr eigenes Pferd – für rund 250 EUR. Viele Viehzüchter bieten einen Rückkauf-Deal an. Wichtig: Nur machen, wenn du dich mit Pferden wirklich auskennst und dich wohlfühlst, allein loszuziehen.

2. Pferd mieten + Guide

Wer lieber sicher reist, mietet ein Pferd (ca. 5–10 EUR pro Tag) und engagiert direkt einen Guide (bis zu 20 EUR/Tag). Das ist die beliebteste Variante, auch für mehrtägige Touren.

Tipp: Im Lonely Planet „Mongolia“ findest du seriöse Adressen für Pferdeverleih oder -kauf in verschiedenen Regionen.

Unsere Tour & Erfahrungen

Wir haben eine organisierte Reittour bei Stepperiders gebucht. Die Tour war Teil einer individuell geplanten Reise: Anreise mit dem Zug von Peking nach Ulaanbaatar, Reittour in der Steppe und danach noch ein Abstecher in die Wüste Gobi.

FAQ: Häufige Fragen vor deiner Reittour

Welche Reitausrüstung brauche ich?

  • Atmungsaktive Trekkingschuhe oder Reiterschuhe aus Leder
  • Chaps (teilweise ausleihbar)
  • 2 Reithosen
  • Reithelm
  • Handschuhe
  • Langes Reiter-Regencape
  • Regenschutz für Schuhe (z. B. aus dem Radsport)

Wie lange hält man es im Sattel aus?

Viele Touren dauern 10–12 Tage, aber bereits 5–7 Tage sind für Anfänger:innen ausreichend.
Wer erschöpft ist, kann auch mal einen halben Tag pausieren oder zu Fuß gehen.

Welcher Reitstil wird geritten?

Der Stil orientiert sich an Westernreiten – locker und praktisch.

In welcher Währung zahlt man?

In mongolischen Tugrik. US-Dollar werden gelegentlich akzeptiert.
Unbedingt zwei Kreditkarten mitnehmen – Geldautomaten funktionieren nicht immer zuverlässig.

Sollte man Gastgeschenke mitbringen?

Ja – wenn du eine Jurte betrittst, sind kleine Geschenke üblich.
Beispiele: Aufkleber für Kinder, Souvenirs aus deiner Heimat, praktische Kleinigkeiten.

Gibt man Trinkgeld?

Ja. Besonders für Guides und Köch:innen ist ein angemessenes Trinkgeld üblich.

Sprechen die Guides Englisch?

Teilweise. Das Englisch ist oft einfach, manche sprechen etwas Deutsch. Sonst hilft Zeichensprache und Lächeln – oder ein Übersetzer-App.

Ausrüstung für Reiter:innen

Das solltest du zusätzlich einpacken:

  • Schlafsack (Nächte können unter 0 °C sein)
  • Isomatte
  • Feuchttücher & Trockenshampoo
  • Daypack zum Reiten
  • ILON Protect Salbe & Hirschtalg für den Sattelkomfort
  • Gepolsterte Fahrradhose (unter der Reithose)
  • Funktionsshirts
  • Trinkflasche mit Hüftgurt oder Hipbelt
  • Stirnlampe

Sicherheit & Risiken

Reiten ist nie völlig risikofrei – auch nicht für Profis. Beachte Folgendes:

  • Pferdeverhalten kennen: Die mongolischen Pferde sind zäh und freiheitsliebend.
  • Jurtenhunde meiden: Diese können territorial reagieren.
  • Fußfessel lernen: Mongolen sichern ihre Pferde nachts – das solltest du ebenfalls tun.
  • Diebstahl ist selten, aber möglich: Besonders im russischen Grenzgebiet.
  • Alleinreisen: Ideal sind Routen im Changai-Gebirge, mit Wasserquellen und Jurten entlang der Strecke.

Übernachtung & Gepäcktransport

  • Unterkunft: Meist in Zelten. Hochpreisige Anbieter bieten auch Jurtenübernachtungen.
  • Gepäck: Je nach Tour im Begleitfahrzeug oder auf Packpferden. Bring einen wasserdichten Daypack und ggf. ein Regenüberzug mit.

Beste Regionen für Wanderreiten

Wähle Regionen mit abwechslungsreicher Landschaft – weite Täler, Berge, Wasserquellen:

  • Changai-Gebirge
  • Tarwagatai
  • Khuvsgul-See
  • Orchon–Selenge-Bergland
  • Khorgo Nationalpark

In der Wüste Gobi empfiehlt sich eher ein Kamelritt als ein Pferd.

Noch nicht sattelfest?

Dann schau dir Reiterhöfe in Deutschland für ein Auffrischungswochenende an. Dort kannst du dich perfekt vorbereiten.

Und was kommt als Nächstes?

Mein Traum? Mit Cowboyhut durch Texas reiten.
Meine Freundin schwärmt von Andalusien – oder vielleicht doch die Rockies?

Du willst lieber auf vier Rädern?

Wie wäre es mit einer Roadtrip-Tour durch die Steppe oder mit dem Kamel durch die Wüste?

Hinweis: Dieser Artikel wurde ursprünglich im Jahr 2017 veröffentlicht und zuletzt am 9. Juni 2025 aktualisiert.