Lombok ist die entspanntere Alternative zu Bali. Hier findest du endlose Strände, sattgrüne Hügel, den mächtigen Mount Rinjani und eine Kultur, die von den Sasak geprägt ist. Während Bali oft überlaufen wirkt, spürst du auf Lombok noch das ursprüngliche Indonesien – mit freundlichen Menschen, kleinen Warungs und Momenten, die man nicht mehr vergisst.

Anreise und Fortbewegung

Nach Lombok kommst du am einfachsten mit dem Flugzeug – der internationale Flughafen wird regelmäßig von Bali, Jakarta, Singapur oder Kuala Lumpur angeflogen. Wer es abenteuerlicher mag, nimmt das Boot von Padang Bai (Bali) nach Bangsal oder Senggigi. Vor Ort bist du am flexibelsten mit dem Roller unterwegs: für wenige Euro pro Tag kannst du deine eigenen Wege erkunden. Alternativ gibt es Fahrer mit Auto oder die klassischen Bluebird-Taxis. Grab funktioniert teilweise, aber nicht flächendeckend.

Beste Reisezeit

Die Trockenzeit von Mai bis September ist perfekt, wenn du viel draußen unterwegs bist – Sonne, Surfen, Trekking. In der Regenzeit zwischen Oktober und April wird die Insel grün und üppig, allerdings auch nasser. Wenn du zur Zeit des Ramadan reist, solltest du wissen, dass viele Restaurants tagsüber geschlossen bleiben. Dafür bekommst du ein Stück authentisches Inselleben.

Regionen und Sehenswürdigkeiten

Lombok ist abwechslungsreich – von weißen Stränden über grüne Berge bis hin zu kleinen Inseln. Hier ein tieferer Blick in die spannendsten Regionen:

Senggigi & Westküste

Früher das touristische Zentrum, heute etwas ruhiger. Senggigi bietet lange Strände, Sonnenuntergänge über Bali und eine solide Infrastruktur mit Hotels und Restaurants. Von hier starten viele Bootstouren zu den Gilis im Westen (wie Gili Nanggu, Gili Sudak und Gili Kedis – kleine Inseln mit Traumstränden).

Kuta Lombok & Südküste

Der Backpacker- und Surfer-Hub. Rund um Kuta findest du Strände wie Tanjung Aan, Mawun und Selong Belanak. Besonders Selong Belanak ist für Anfänger ein Traum: eine weite Bucht, sanfte Wellen und viele Surfschulen. Tanjung Aan besticht durch puderzuckerweißen Sand und türkisblaues Wasser. Mawun ist eine ruhige Bucht zum Entspannen.

Mount Rinjani & Norden

Mit 3.726 Metern ist der Rinjani der zweithöchste Vulkan Indonesiens. Das Trekking ist anspruchsvoll, aber unvergesslich: auf dem Kraterrand hast du Ausblicke auf den Kratersee Segara Anak und bis nach Bali. Im Norden warten außerdem spektakuläre Wasserfälle – Tiu Kelep und Sendang Gile sind die bekanntesten und lassen sich gut mit einem Abstecher ins Bergdorf Senaru kombinieren.

Osten & Pink Beach

Der Osten ist touristisch noch kaum erschlossen. Highlight ist der Pink Beach, dessen Sand durch Korallenreste rosa schimmert. Ein idealer Ort für Ruhe, Schnorcheln und einsame Strandspaziergänge.

Sekotong & Südwest-Gilis

Ein Geheimtipp. Die kleinen Gilis (wie Gili Nanggu oder Gili Gede) sind weit weniger besucht als die bekannten drei im Norden. Hier findest du einsame Strände, einfache Homestays und kristallklares Wasser zum Schnorcheln.

Die bekannten Gilis (Trawangan, Meno, Air)

Nur eine halbe Bootsstunde von Lombok entfernt liegen die berühmten Gilis. Gili Trawangan ist Partyhochburg, Gili Meno ruhig und romantisch, Gili Air die perfekte Mischung aus beiden. Sie eignen sich hervorragend für Tauchen, Schnorcheln oder einfach zum Abschalten.

Zu unserem Artikel über die Gili Inseln

Erlebnisse und Aktivitäten

Lombok ist ein Paradies für Abenteuer und Entspannung zugleich:

  • Surfen: Kuta und Gerupuk für Einsteiger, Desert Point für Könner.
  • Tauchen & Schnorcheln: Gilis, Belongas Bay und Sekotong bieten spektakuläre Unterwasserwelten mit Schildkröten, Haien und bunten Riffen.
  • Trekking: Neben dem Rinjani gibt es viele Tageswanderungen, z. B. durch Reisfelder oder zu Wasserfällen im Norden.
  • Kultur: Die Sasak-Dörfer wie Sade oder Ende geben Einblick in Traditionen, Handwerk und Architektur.
  • Märkte: In Mataram und kleineren Orten gibt es lebendige Märkte, auf denen du exotisches Obst, Gewürze und lokale Snacks findest.
  • Yoga & Wellness: Besonders rund um Kuta entstehen immer mehr kleine Yogastudios, Spas und Retreats.

Unterkunft

In Kuta Lombok findest du stylische Hostels, Boutique-Hotels und Villen mit Pool, in Senggigi eher klassische Resorts. Wer Wert auf Nachhaltigkeit legt, wählt eine Eco-Lodge oder einen Homestay – so unterstützt du direkt die lokale Community und lernst die Menschen besser kennen.

Essen und Trinken

In den Warungs gibt es Klassiker wie Nasi Campur oder Satay, in Kuta dazu jede Menge hippe Cafés mit Smoothie Bowls und Avocado Toast. Fangfrischer Fisch landet abends am Strand auf dem Grill. Für ein echtes Erlebnis solltest du unbedingt über die Nachtmärkte schlendern: dort gibt es authentisches Streetfood für ein paar Cent.

Praktische Infos: Visa, Budget & Internet

Für die meisten Reisenden reicht das Visa on Arrival, das 30 Tage gültig ist und sich auf 60 Tage verlängern lässt.
Ein Tagesbudget liegt – je nach Reisestil – bei 20 bis 30 Euro für Backpacker, 40 bis 70 Euro für Mittelklasse und ab 80 Euro, wenn du etwas mehr Komfort möchtest. Roller kosten ca. 5 Euro pro Tag, ein lokales Essen zwei bis drei Euro. Internet gibt es zuverlässig über Telkomsel, alternativ bieten eSIMs wie Airalo oder Pangia Pass unkomplizierten Zugang. In Kuta gibt es mittlerweile auch kleine Coworking-Spaces und viele Cafés mit stabilem WLAN.

Gesundheit und Sicherheit

In Mataram findest du Krankenhäuser und internationale Kliniken. Eine Auslandskrankenversicherung solltest du auf jeden Fall haben, wir empfehlen HanseMerkur. Impfungen gegen Hepatitis A/B und Typhus sind empfehlenswert, für längere Aufenthalte auch Tollwut. Und: Bitte Helm tragen – Rollerunfälle sind das häufigste Risiko. Einen internationalen Führerschein solltest du dabei haben.

Kultur und Respekt

Lombok ist muslimisch geprägt. Während auf Bali Tempel und Hindu-Zeremonien zum Alltag gehören, hörst du hier den Muezzin und siehst viele Moscheen. Ein respektvoller Umgang mit Kleidung und Verhalten – besonders während des Ramadans – wird geschätzt.

Nachhaltig Reisen

Wie in vielen Teilen Indonesiens ist Müll ein Thema. Nutze wiederauffüllbare Wasserflaschen, wähle Eco-Lodges und respektiere die Natur. Wildlife-Touren sind beliebt – denk daran: Schildkrötenbabys gehören ins Meer, nicht in Menschenhände.

Festivals und Feste

Ein besonderes Erlebnis ist das Bau Nyale Festival im Februar, wenn die Einheimischen traditionell Meerwürmer sammeln – begleitet von bunten Festen und Ritualen. Auch die Zeit um Idul Fitri nach dem Ramadan ist intensiv und prägt das Leben auf der Insel.

Routenvorschlag

Eine Woche Lombok kann so aussehen: Starte in Kuta, erkunde die südlichen Strände, zieh weiter in den Norden zu den Wasserfällen oder zum Rinjani, entspanne auf den Gilis und gönn dir zum Abschluss einen Abstecher in den Westen nach Sekotong oder zum Pink Beach. Wer mehr Zeit hat, kann die Reise nach Flores oder Sumbawa verlängern.

Häufig gestellte Fragen zu Lombok

Wie lange sollte man bleiben?

Viele unterschätzen Lombok. Für die Highlights wie Kuta, ein paar Strände und einen Ausflug zu den Gilis reicht eine Woche. Wer den Rinjani besteigen oder die Insel intensiver kennenlernen möchte, sollte zehn bis vierzehn Tage einplanen.

Ist Lombok günstiger als Bali?

Ja – in vielen Bereichen. Roller, Unterkünfte und Essen sind meist günstiger. Nur in den touristischen Hotspots wie den Gilis können Preise ähnlich wie auf Bali sein.

Kann man als Anfänger surfen?

Auf jeden Fall. Selong Belanak ist einer der besten Strände für Surf-Einsteiger in ganz Indonesien. Boards gibt es ab wenigen Euro zu leihen, Surflehrer stehen am Strand bereit. Fortgeschrittene finden Spots in Gerupuk, Pros fahren nach Desert Point.

Eignet sich Lombok für Alleinreisende?

Ja. Lombok ist ein freundliches, sicheres Reiseziel und auch allein problemlos zu bereisen. In Kuta gibt es eine wachsende Community von Backpackern und digitalen Nomaden, sodass man schnell Anschluss findet.

Wie komme ich am besten zu den Gili-Inseln?

Von Bangsal im Norden fahren regelmäßig Boote auf die Gilis. Es gibt auch Direktverbindungen von Bali nach Gili Trawangan. Wer flexibel bleiben will, bucht erst vor Ort.

Brauche ich einen internationalen Führerschein?

Ja, offiziell schon. Für das Fahren eines Rollers ist der internationale Führerschein nötig. Ohne diesen kann es bei Polizeikontrollen teuer werden.

Wie sieht es mit Internet und Arbeit aus?

Das mobile Netz ist überraschend gut, Telkomsel bietet eine stabile Abdeckung. In Kuta gibt es Coworking-Spaces und Cafés mit zuverlässigem WLAN – für digitale Nomaden ein Pluspunkt.

Wie sicher ist Lombok?

Die Insel gilt als sicher. Die meisten Vorfälle betreffen Rollerunfälle oder kleinere Diebstähle. Mit gesundem Menschenverstand reist du hier sehr entspannt.

Fazit

Lombok ist eine Insel voller Kontraste: wilde Natur, ruhige Dörfer, endlose Strände und ein wachsender Backpacker-Vibe. Wer Bali zu laut findet, wird hier das Indonesien entdecken, das viele suchen – mit einer Mischung aus Abenteuer und Gelassenheit, die schwer zu toppen ist.

Foto von Mayur Arvind auf Unsplash