Früher oder später erwischt es fast jede*n, der längere Zeit in Südostasien unterwegs ist – und Bali bildet da keine Ausnahme. Lebensmittelvergiftungen und Magen-Darm-Erkrankungen gehören in Regionen mit tropischem Klima und oft anderen Hygienestandards fast schon zum Reisealltag.

Auch wir haben über die Jahre einiges erlebt: Von Parasiten über eine ausgewachsene Salmonelleninfektion bis hin zu klassischem „Bali Belly“ – dem berüchtigten Reisedurchfall. Und das, obwohl wir meist sehr bewusst essen gehen, auch mal in teure westliche Restaurants.

Warum ist Bali (und SEA) so anfällig für Magenprobleme?

  • Warmes, feuchtes Klima begünstigt das Bakterienwachstum – vor allem bei Fleisch, Fisch und Saucen.
  • Anderer Umgang mit Trinkwasser: Eiswürfel, gewaschener Salat oder Zähneputzen mit Leitungswasser können Infektionsquellen sein.
  • Straßenstände & Warungs: Lecker, aber oft ohne Kühlung oder westliche Hygienestandards.
  • Selbst in „sicheren“ Restaurants: Probleme entstehen teils durch Kühlketten-Unterbrechung oder Reinigungslücken.

Kurz gesagt: Man kann aufpassen – aber ganz vermeiden lässt es sich oft nicht.

Unser Anti-Bali-Belly-Plan: So handeln wir

Nach etlichen Jahren Erfahrung auf Reisen haben wir eine einfache, aber effektive Strategie entwickelt:

Tag 1: Erste Symptome

  • Imodium (Loperamid) zur Durchfallreduktion (nur im Notfall, z. B. bei Reisen)
  • Elektrolytlösung (z. B. Elotrans) oder selbst gemacht mit Salz, Zucker, Wasser
  • Leichte Kost: Reis, Bananen, Toast
  • Probiotika nehmen (sofern verfügbar)

Tag 2: Besserung oder Arzt

  • Wenn es besser wird: Schonung, Flüssigkeit, weiter Elektrolyte
  • Wenn keine Besserung: Ab zur Klinik / Arztbesuch (kostet meist < 20 €)

Tag 3: Stuhlprobe + gezielte Behandlung

  • Nie einfach Antibiotika nehmen!
  • Zuerst Stuhlprobe abgeben, dann gezielte Diagnose (Bakterien, Parasiten, etc.)
  • Wir selbst hatten einmal Salmonellen – und wurden falsch behandelt. Daraus wurde eine monatelange Geschichte. Seitdem: Immer Diagnose VOR Behandlung.

Unsere Reiseapotheke (Bali Edition)

  • Imodium / Loperamid (Durchfallstopper)
  • Elotrans / Elektrolytpulver
  • Aktivkohle (bei leichter Lebensmittelvergiftung)
  • Probiotika (z. B. Kijimea, Omnibiotic)
  • Fieberthermometer
  • Antibakterielle Salbe + Wunddesinfektion
  • Desinfektionsmittel (Reisegröße)
  • Je nach Reiseziel: Ciprofloxacin (auf ärztlichen Rat) + Mückenspray (Dengue!)

Woran erkenne ich was? – Typische Erreger & Symptome

ErregerSymptomeBehandlung
Bakterien (z. B. Salmonellen)Durchfall, Fieber, BauchkrämpfeAntibiotika (gezielt!)
Viren (z. B. Norovirus)Übelkeit, Erbrechen, GliederschmerzenRuhe, viel trinken
Parasiten (z. B. Giardia)Blähungen, Durchfall, MüdigkeitSpezielle Antiparasitika
LebensmittelvergiftungPlötzliches Erbrechen + DurchfallAktivkohle + Elektrolyte

Unsere Parasiten-Erfahrung

Einmal haben wir uns mit einem Parasiten infiziert – wurde zum Glück schnell erkannt (Stuhlprobe nach anhaltenden Beschwerden) und mit einem Antiparasitikum behandelt. Danach war schnell wieder alles okay.

Nicht vergessen: Dengue-Fieber ist KEINE Mageninfektion!

  • Plötzlich hohes Fieber, Ausschlag, Gliederschmerzen?
  • Kein Durchfall? → Sofort Arzt! → Könnte Dengue sein.

Zahlt das meine Auslandskrankenversicherung?

In fast allen Fällen: Ja. Wichtig:

  • Rechnung & Laborbericht sichern
  • Meist direkte Rückerstattung oder Einreichung später

Reist du mit Kindern oder allein?

  • Kinder & ältere Menschen: Dehydrieren schneller → schneller zum Arzt
  • Alleinreisende: Informiere dein Hostel/Guesthouse, wenn es dir schlecht geht – sie helfen oft mit Kontakten oder Elektrolyten

Fazit: Locker bleiben, aber vorbereitet sein

Du kannst alles richtig machen – und es trifft dich trotzdem. So ist das nun mal in Südostasien. Wichtig ist, nicht in Panik zu verfallen, sondern vorbereitet zu sein und bei anhaltenden Symptomen gezielt zu handeln.