Backpacking Belize: Tipps, Routen & Top 10 Sehenswürdigkeiten

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Einleitung

Belize ist das kleine Land zwischen Mexiko und Guatemala, das auf der Landkarte oft übersehen wird – und genau das macht es so spannend. Es vereint Karibikstrände, das zweitgrößte Barrier Reef der Welt, dichte Regenwälder, Maya-Ruinen und eine kulturelle Vielfalt aus Garifuna, Maya und Kreolen. Englisch ist Amtssprache, was Backpackern und digitalen Nomaden das Reisen erleichtert. Belize ist damit ein Geheimtipp für alle, die Abenteuer, Kultur und Entspannung suchen.

Beste Reisezeit

Belize hat ein tropisches Klima mit einer Trockenzeit von Mitte Dezember bis April. Das ist die beliebteste Reisezeit, sonnig und ideal für Strände und Outdoor-Aktivitäten – allerdings auch teuerer und voller. Die Regenzeit dauert von Mai bis November, bringt kurze, kräftige Schauer und üppig grüne Natur. Zwischen August und Oktober kann es zu Hurrikanen kommen. Wer abseits der Hauptsaison reist, findet günstigere Preise und weniger Touristen.

Backpacking-Routen & Highlights

Belize lässt sich gut in zwei bis drei Wochen bereisen. Typische Routen führen von der Küste ins Inland und zurück.

  • Caye Caulker & Ambergris Caye: Karibik pur – schnorcheln mit Haien, tauchen am Great Blue Hole, entspannte Insel-Atmosphäre.
  • San Ignacio & Cayo District: Dschungel, Maya-Ruinen (Caracol, Xunantunich), und die berühmte ATM Cave (Actun Tunichil Muknal) – eine Höhlentour voller Abenteuer und Maya-Artefakte.
  • Placencia & Hopkins: Traumstrände, Garifuna-Kultur, entspannte Vibes.
  • Tobacco Caye & South Water Caye: kleine Inseln mit Robinson-Crusoe-Feeling.
  • Cockscomb Basin Wildlife Sanctuary: das erste Jaguar-Reservat der Welt, mit Wasserfällen und Wanderwegen.

Beispielrouten

  • 7 Tage: Belize City – Caye Caulker – San Ignacio – Rückflug.
  • 14 Tage: Belize City – Caye Caulker – San Ignacio – Placencia – Hopkins – Belize City.
  • 21 Tage: inkl. Caracol, ATM Cave, Tobacco Caye und Cockscomb Basin.

Kosten & Budget

Belize ist teurer als Guatemala oder Honduras, aber günstiger als viele Karibikinseln.

KategoriePreis (ca.)
Hostelbett12–20 €
Guesthouse (DZ)25–40 €
Nationalpark-Eintritt5–15 €
Busticket (z. B. Belize City – San Ignacio)5 €
Boot Belize City – Caye Caulker15 €
Essen im Restaurant7–12 €
Streetfood2–4 €

Tagesbudget:

  • Backpacker: 35–50 €
  • Komfortabler: 60–90 €

Unterkünfte

In Belize gibt es eine bunte Mischung aus Hostels, Guesthouses und Eco-Lodges. Besonders beliebt sind Hostels auf Caye Caulker und in San Ignacio, die oft auch Touren anbieten. Auf den Cayes findest du von Budget-Schlafsälen bis zu Boutique-Hotels alles – allerdings oft teurer als im Inland.

Transport im Land

Das wichtigste Transportmittel sind Busse – günstig, langsam, bunt und voller lokaler Begegnungen. Zwischen den Inseln verkehren Schnellboote (Water Taxis), etwa zwischen Belize City, Caye Caulker und Ambergris Caye. Inlandsflüge (z. B. Belize City – San Pedro) sind möglich, aber teuer. Straßen sind nicht immer in gutem Zustand, vor allem in der Regenzeit. Mietwagen lohnen sich für abgelegene Nationalparks.

Top 10 Sehenswürdigkeiten

  1. Great Blue Hole – Das bekannteste Wahrzeichen Belizes. Ein gigantisches, kreisrundes Unterwasser-Sinkloch mitten im Riff. Perfekt für erfahrene Taucher oder bei einem Rundflug von oben – ein echtes Weltwunder der Natur.
  2. Hol Chan Marine Reserve – Direkt vor Ambergris Caye gelegen. Hier kannst du schnorcheln zwischen farbenfrohen Korallen, Rochen und sogar Ammenhaien. Ein Highlight für Unterwasserfans.
  3. Caye Caulker – Die kleine Insel mit dem Motto „Go Slow“ ist Backpacker-Himmel. Keine Autos, nur Fahrräder und Golf-Carts, entspannte Bars am Wasser und Sonnenuntergänge am Split.
  4. Ambergris Caye – Größte und beliebteste Insel Belizes. Lebendige Stadt San Pedro, gute Restaurants, Tauchschulen und der perfekte Ausgangspunkt zum Riff.
  5. ATM Cave (Actun Tunichil Muknal) – Eine spektakuläre Mischung aus Abenteuer und Archäologie. Man watet durch Flüsse und klettert in die Höhle, um alte Maya-Opferstätten und Knochenfunde zu sehen.
  6. Caracol – Tief im Dschungel des Cayo-Distrikts liegt die größte Maya-Stätte Belizes. Die Pyramide Caana ragt 43 Meter hoch und übertrifft alles, was die Umgebung zu bieten hat.
  7. Cockscomb Basin Wildlife Sanctuary – Berühmt als das weltweit erste Jaguar-Reservat. Dschungelwanderungen, Wasserfälle und die Chance, eine beeindruckende Artenvielfalt zu entdecken.
  8. Placencia – Eine lange Halbinsel mit endlosem Sandstrand. Ideal zum Relaxen, für Wassersport und Bootsausflüge ins Riff.
  9. Hopkins – Ein Küstendorf, bekannt für seine Garifuna-Kultur. Hier kannst du Trommelworkshops besuchen, lokale Gerichte probieren und Karibikflair pur erleben.
  10. San Ignacio – Backpacker-Hub im Westen. Bunte Märkte, Zugang zu den Maya-Ruinen Xunantunich, Touren in die ATM Cave und Ausflüge nach Guatemala (Tikal) machen den Ort zur idealen Basis.

Sicherheit

Belize ist im Großen und Ganzen sicher, aber es gibt Unterschiede. Belize City gilt als problematisch, besonders südlich des Flusses – hier ist Vorsicht geboten. Die Inseln und Touristengebiete sind deutlich entspannter. Standardregeln: nachts Taxi nehmen, keine Wertsachen offen zeigen, auf Märkten und in Bussen aufmerksam sein.

Gesundheit & Vorbereitung

Auslandskrankenversicherung

Unbedingt abschließen – Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte können teuer werden. Besonders bei Tauch- oder Abenteuersport lohnt ein Tarif, der Extremsportarten abdeckt. Weitere Informationen zur internationalen Krankenversicherung.

Impfungen & Krankheiten

Empfohlen sind Standardimpfungen plus Hepatitis A und Typhus, bei längeren Aufenthalten ggf. Tollwut. Belize ist Dengue- und Zika-Gebiet – Mückenschutz ist Pflicht. Malaria kommt im Süden vor, Risiko aber gering. Für Einreisen aus Gelbfiebergebieten ist eine Impfung vorgeschrieben.

Einreise & Visa

Für Deutsche, Österreicher und Schweizer gilt: 30 Tage Aufenthalt bei Einreise. Verlängerungen sind gegen Gebühr bei der Immigration möglich. Viele Reisende machen auch „Visa Runs“ nach Mexiko oder Guatemala.

Work Where You Vacation – das Nomadenprogramm

Belize bietet kein klassisches Digital Nomad Visa, aber das „Work Where You Vacation“-Programm. Es erlaubt bis zu 180 Tage Aufenthalt.

  • Voraussetzungen: Einkünfte von mind. 75.000 USD (Einzelpersonen) bzw. 100.000 USD (Familien), Auslandskrankenversicherung, Führungszeugnis, Bankreferenz.
  • Kosten: ca. 500 BZD pro Person, 200 BZD pro Kind.

Leben & Arbeiten als Nomade

Belize ist (noch) kein typischer Digital-Nomad-Hub wie Mexiko oder Costa Rica.

  • Internet: Gut auf Caye Caulker und Ambergris Caye, im Inland teils instabil.
  • Community: Klein, aber wachsend – vor allem auf den Cayes.
  • Kosten: Lebenshaltung eher hoch im Vergleich zu Nachbarländern.
  • Realität: Eher Langzeiturlauber mit Remote-Job als echte Nomaden-Szene. Wer Natur und Karibikfeeling sucht, kann hier aber wunderbar arbeiten.

Tipps für unterwegs

  • Währung: Belize Dollar (BZD), fest an den US-Dollar gekoppelt (2 BZD = 1 USD). Viele Preise auch in USD angegeben.
  • Sprache: Englisch ist Amtssprache; daneben Spanisch, Kreol, Garifuna.
  • Essen: Unbedingt probieren – Fry Jacks (frittierte Teigtaschen), Rice & Beans mit Kokosmilch, frischen Fisch und Hummer (Saison Juni–Februar).
  • Nachhaltigkeit: Belize schützt aktiv seine Natur – Eco-Lodges und Community-Tourismus unterstützen.
  • Connected bleiben dank eSIM-Karte von beispielsweise Airalo, Saily oder Pangia Pass.

Checkliste vor der Reise

  • Auslandskrankenversicherung abschließen.
  • Impfungen prüfen (Hepatitis A, Typhus, ggf. Tollwut).
  • Weiter- oder Rückflugticket für Einreise bereithalten.
  • Mückenschutzmittel einpacken.
  • Adapter (US-Steckdosen, 110V) besorgen.
  • Schnorchel-/Tauchausrüstung ggf. mitnehmen.
  • Bargeld (USD und BZD) für ländliche Regionen einplanen.

FAQ

Ist Belize teuer? Ja, teurer als Guatemala oder Mexiko, aber günstiger als klassische Karibikinseln.

Kann man allein reisen? Ja, Belize ist ein gutes Ziel für Solo-Reisende, mit etwas Vorsicht in Belize City.

Wie lange bleiben? Backpacker: 2–3 Wochen. Nomaden: bis zu 6 Monate mit Programm.

Wildcamping? Nicht üblich und nicht sicher empfohlen.

Belize vs. Guatemala/Mexiko? Belize punktet mit Karibikflair, englischer Sprache und Riff, ist aber teurer und kleiner. Guatemala bietet mehr Berge und Kultur, Mexiko mehr Vielfalt und Infrastruktur.

Fazit

Belize ist ein kleines Land mit großer Vielfalt: Karibikinseln, Dschungelabenteuer, Maya-Kultur und eine entspannte Atmosphäre. Für Backpacker ist es ein leicht zu bereisendes Ziel mit unvergesslichen Erlebnissen. Für digitale Nomaden ist es (noch) ein Geheimtipp – mit dem „Work Where You Vacation“-Programm, einer kleinen Community und karibischem Lebensgefühl. Wer Natur, Kultur und Meer verbinden will, findet hier ein echtes Abenteuerland.

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