Hinweis: Dieser Artikel wurde ursprünglich 2012 veröffentlicht und am 12. Juni 2025 umfassend aktualisiert.

Die Besteigung des Kilimandscharo ist ein Lebenstraum für viele Abenteurer – und eines der eindrucksvollsten Trekkingerlebnisse weltweit. In diesem ausführlichen Guide findest du alles, was du zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung deiner Tour wissen musst: von den beliebtesten Routen über körperliche Vorbereitung bis hin zur Ausrüstung, Kosten und Nachhaltigkeit. Unsere Tipps basieren auf eigener Erfahrung – wir waren selbst am Gipfel.

Fakten zum Kilimandscharo

  • Höhe: 5.895 m
  • Lage: Tansania, nahe der kenianischen Grenze
  • Besonderheit: Höchster freistehender Berg der Welt, UNESCO-Weltnaturerbe

Beste Reisezeit

Die besten Monate für eine Besteigung sind Januar bis März sowie Juni bis Oktober. In diesen Zeiträumen ist das Wetter meist stabil und die Sichtverhältnisse gut. Die Monate April, Mai und November gelten als Regenzeit.

Tourenplanung & Vorbereitung

Wie lange im Voraus planen?

Wir haben etwa 4 Monate vor Abreise mit der Planung begonnen. Viele Quellen empfehlen aber ein ganzes Jahr Vorbereitungszeit, insbesondere, wenn man sich körperlich intensiv vorbereiten und die Reise individuell zusammenstellen möchte.

Welche Route ist die richtige?

Es gibt sieben offizielle Routen auf den Kilimandscharo, von einfach bis anspruchsvoll:

RouteSchwierigkeitDauerBesonderheit
Marangu (Coca Cola)Mittel5–6 TageHüttenübernachtung, einfache Infrastruktur
Machame (Whiskey Route)Anspruchsvoll6–7 TageSehr abwechslungsreiche Landschaft
LemoshoAnspruchsvoll7–8 TageWeniger frequentiert, landschaftlich großartig
RongaiMittel6–7 TageStart von Norden, trockenes Klima
ShiraAnspruchsvoll7–8 TageÄhnlich wie Lemosho, startet aber höher
UmbweSehr anspruchsvoll6 TageSteil, für Erfahrene
Northern CircuitAnspruchsvoll8–9 TageLängste Route, gute Höhenanpassung

Wir haben uns für die Machame Route entschieden – landschaftlich atemberaubend, aber körperlich fordernd. Wer es komfortabler möchte, findet in der Marangu Route mit Hüttenübernachtung eine beliebte Alternative.

Anbieterwahl & Preise

Wir haben über Shah Tours gebucht – ein etablierter Anbieter mit Fokus auf Budget-Touren. Weitere Anbieter mit gutem Ruf sind:

  • Zara Tours – großer Veranstalter, breite Preisspanne
  • Kili Warriors – High-End-Touren mit Fokus auf Komfort
  • Altezza Travel – moderner Anbieter mit guten Bewertungen

Preislich solltest du mit 1.500 bis 3.000 EUR für eine 7-Tages-Tour rechnen (ohne Flüge). Achte auf folgende Punkte:

  • Gruppengröße
  • Erfahrungsgrad der Guides
  • Qualität des Equipments
  • Fairer Umgang mit Trägern

Crew, Essen & Übernachtung

Man darf den Kili nur mit einem lizenzierten Guide besteigen. Eine typische Crew besteht aus:

  • Guide & Co-Guide
  • Koch
  • 2–4 Träger pro Teilnehmer

Wir haben in Zelten übernachtet. Die Marangu Route bietet Hütten.

Verpflegung: Einfach und funktional: Haferbrei, Pasta, Eintöpfe, Eier. Kalorienreich, aber nicht sehr abwechslungsreich. In sieben Tagen haben wir je über 5 kg abgenommen.

Abends im Camp: Kaum Langeweile. Es gibt viel zu tun: umpacken, trocknen, ausruhen, essen. Danach fällt man meist erschöpft in den Schlafsack.

Körperliche Vorbereitung & Höhenkrankheit

Wer den Kili bezwingen will, sollte:

  • Ausdauertraining (Laufen, Wandern, Radfahren) über mehrere Monate betreiben
  • Mental vorbereitet sein: Durchhaltevermögen ist entscheidend
  • Optional: Höhentraining oder Wanderungen über 2.500 m

Wir waren sportlich fit, hatten aber keine Zeit für Höhentraining – das wurde spürbar.

Höhenkrankheit hat uns beide unterschiedlich erwischt: leichte Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit. Wichtig: „Climb high, sleep low“ und auf den Körper hören. Die Symptome verschwinden meist sofort beim Abstieg.

Packliste: Unsere Essentials

✔️ Wasserdichte Wanderschuhe (eingelaufen!)
✔️ Thermounterwäsche & Funktionskleidung
✔️ Wärmekleidung (für -10 °C am Gipfel)
✔️ Schlafsack (für -15 °C geeignet)
✔️ Trekkingstöcke
✔️ Stirnlampe & Ersatzbatterien
✔️ Trinksystem & Wasserentkeimung (Micropur)
✔️ Snacks (Energieriegel, Elektrolyte)
✔️ Sonnenschutz (Creme, Mütze, Sonnenbrille)
✔️ Wärmekissen (Tipp!)

Vermeide Baumwolle – sie trocknet schlecht. Vor Ort kann man Equipment mieten, aber Qualität und Hygiene sind nicht immer top.

Was wir falsch gemacht haben

  • Schlafsack geliehen → zu kalt
  • Zu wenig warme Wechselkleidung
  • Zu wenig Snacks für Gipfeltag
  • Baumwollshirts statt Funktionswäsche

Nachhaltigkeit & Fairness

  • Achte auf einen Anbieter, der seine Träger fair bezahlt (z. B. Mitglied bei KPAP)
  • Hinterlasse keinen Müll am Berg
  • Verwende wiederverwendbare Wasserflaschen

Versicherungen & Sicherheit

Eine Reiseversicherung mit Rücktransport und optional Höhenerkrankung ist empfehlenswert. Anbieter wie HanseMerkur, World Nomads oder SafetyWing decken solche Risiken ab.

Persönliche Highlights & emotionale Momente

  • Das erste Mal die schneebedeckte Spitze zu sehen – magisch
  • Die letzten Meter vor dem Gipfel – Tränen der Erschöpfung & Freude
  • Der Moment am Uhuru Peak – unvergesslich!

Häufige Fragen (FAQ)

Wie viele Tage dauert die Besteigung?
Zwischen 5 und 9 Tagen, je nach Route.

Muss man Erfahrung im Bergsteigen haben?
Nein, aber gute Kondition und mentale Stärke helfen sehr.

Kann man alleine gehen?
Nein – es ist Pflicht, mit einem lizenzierten Guide zu gehen.

Welche Impfungen sind nötig?
Gelbfieber (bei Einreise aus Risikogebieten), Hepatitis A/B, Tetanus, ggf. Malariaprophylaxe.

Wie sieht es mit dem Internet aus?
Am Berg: kein Empfang. In Moshi/Arusha gutes 4G-Netz (z. B. über Pangia eSIM nutzbar).

Gibt man der Crew Trinkgeld?
Ja. Erwartet wird ein Trinkgeld von 10–20 % der Reisekosten – am besten vorab klären.

Unser Fazit & Tipp

Die Kilimandscharo-Besteigung war eine der intensivsten Erfahrungen unseres Lebens. Körperlich fordernd, emotional überwältigend und landschaftlich atemberaubend.

Noch Fragen zur Kili-Tour?
Schreib uns einen Kommentar oder lies unsere weiteren Artikel zu Tansania, Sansibar oder Safari-Erlebnissen in Ostafrika.

Unser Tipp: Nehmt eine Fahne eures Herzens mit – am Gipfel ist der perfekte Moment, sie zu hissen!

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Photo by Stephan Bechert on Unsplash