
Die Vereinigten Staaten von Amerika – für viele Reisende das Sehnsuchtsziel schlechthin. Kaum ein anderes Land ist so vielfältig, so groß und so widersprüchlich zugleich. Von den Wolkenkratzern New Yorks über die Musikclubs von New Orleans, die Weiten der Prärie, die Rocky Mountains und die Wüsten Arizonas bis hin zu den Traumstränden Hawaiis und der Wildnis Alaskas: Die USA sind ein Kontinent im Land. Wer hier reist, entdeckt 50 Staaten, die jeder für sich eine eigene Welt darstellen – mit eigener Geschichte, Kultur, Küche und Lebensgefühl.
Dieser Guide ist dein Einstieg in das Abenteuer USA. Er gibt dir einen Überblick über die wichtigsten Regionen, praktische Tipps für Backpacking und Roadtrips, Hinweise für digitale Nomaden und eine Übersicht aller Bundesstaaten – von Alabama bis Wyoming.
Quick Facts
- Hauptstadt: Washington, D.C.
- Fläche: rund 9,8 Millionen km²
- Einwohner: ca. 330 Millionen
- Währung: US-Dollar (USD)
- Sprache: Englisch (weitere verbreitete Sprachen: Spanisch, Chinesisch, Französisch)
- Zeitzonen: 6 Hauptzeitzonen plus Territorien
- Beste Reisezeit: je nach Region unterschiedlich, Frühjahr und Herbst sind oft ideal
Einreise & Visum
Für Reisende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gilt das Visa Waiver Programm. Damit ist ein Aufenthalt von bis zu 90 Tagen mit einer ESTA-Genehmigung möglich. Für längere Aufenthalte oder zum Arbeiten ist ein Visum erforderlich. Internationale Flughäfen wie New York (JFK), Los Angeles (LAX), Miami (MIA) oder Chicago (ORD) sind wichtige Einreisepunkte. Sicherheitskontrollen sind streng, die Einreiseprozeduren dauern oft etwas länger – Geduld lohnt sich.
Regionen & Highlights
Die USA sind so groß, dass es Sinn macht, sie in Regionen zu unterteilen. Jede bietet eigene Schwerpunkte und Attraktionen.
Neuengland und der Nordosten: Boston mit seiner Kolonialgeschichte, Maine mit zerklüfteten Küsten, Vermont und New Hampshire mit buntem Indian Summer. New York City ist eine Welt für sich – pulsierend, chaotisch, kreativ. Washington, D.C. als Hauptstadt zeigt Monumente und Museen von nationaler Bedeutung.
Ostküste & Süden: Von Florida mit seinen Stränden, Everglades und Vergnügungsparks über Georgia bis zu den Südstaatenmetropolen Atlanta, Charleston und New Orleans. Letzteres gilt als Herz der Jazzmusik und der kreolischen Küche.
Midwest: Chicago mit seiner Architektur und Musikszene, die Great Lakes, endlose Farmlandschaften und der Beginn der Route 66. Der „Rust Belt“ erzählt von Industriegeschichte und kulturellem Wandel.
Rocky Mountains & der Westen: Colorado, Montana, Wyoming und Utah mit spektakulären Nationalparks wie Yellowstone, Grand Teton und Arches. Outdoor-Abenteuer von Skifahren bis Wildwasser-Rafting.
Südwesten: Kalifornien, Arizona, Nevada. Hier liegen der Grand Canyon, Las Vegas, die Mojave-Wüste und ikonische Roadtrip-Routen. Kalifornien allein bietet vom Yosemite-Nationalpark bis zum Highway 1 eine unglaubliche Vielfalt.
Nordwesten & Pazifikküste: Seattle, Portland, endlose Wälder, Küsten und die hippe Szene des Nordwestens. Washington State und Oregon sind beliebte Ziele für Roadtrips und Outdoor-Fans.
Alaska & Hawaii: Zwei Extreme. Alaska als Wildnis voller Bären, Gletscher und Nordlichter. Hawaii als tropisches Paradies mit Vulkanen, Surferkultur und Aloha-Spirit.
Die 50 Bundesstaaten im Überblick
Jeder Bundesstaat der USA hat seinen eigenen Charakter. Hier eine Übersicht mit kurzen Beschreibungen:
- Alabama – Südstaaten-Flair, Civil Rights Trail, Strände an der Golfküste.
- Alaska – Natur pur: Gletscher, Bären, Nordlichter.
- Arizona – Grand Canyon, Wüstenlandschaften, Monument Valley.
- Arkansas – Ozark Mountains, heiße Quellen und Flüsse.
- Kalifornien – Hollywood, Silicon Valley, Yosemite, Highway 1.
- Colorado – Rocky Mountains, Wintersport und Outdoor-Kultur.
- Connecticut – Neuengland-Romantik, Yale University.
- Delaware – Kleine Küstenstrände, Steuerparadies.
- Florida – Miami, Everglades, Vergnügungsparks in Orlando.
- Georgia – Südstaatenkultur, Atlanta, Savannah.
- Hawaii – Tropisches Paradies, Strände und Vulkane.
- Idaho – Berge, Flüsse, Outdoor-Paradies.
- Illinois – Chicago, Architektur, Blues.
- Indiana – Indianapolis, Motorsport, Farmlandschaften.
- Iowa – Landwirtschaft, Mississippi.
- Kansas – Prärie, Tornado Alley.
- Kentucky – Bourbon, Pferderennen, Bluegrass-Musik.
- Louisiana – New Orleans, Cajun-Küche, Bayous.
- Maine – Leuchttürme, Hummer, raue Küsten.
- Maryland – Chesapeake Bay, Nähe zu Washington, D.C.
- Massachusetts – Boston, Harvard, Cape Cod.
- Michigan – Great Lakes, Detroit, Automobilgeschichte.
- Minnesota – Land der 10.000 Seen, Minneapolis.
- Mississippi – Blues-Geschichte, Flusslandschaften.
- Missouri – St. Louis, Gateway Arch, Ozarks.
- Montana – Big Sky Country, Glacier National Park.
- Nebraska – Great Plains, Sandhills.
- Nevada – Las Vegas, Wüste, Lake Tahoe.
- New Hampshire – White Mountains, Indian Summer.
- New Jersey – Atlantikküste, Nähe zu NYC.
- New Mexico – Santa Fe, Wüstenkunst, Indianer-Kultur.
- New York – New York City, Niagara-Fälle, Adirondacks.
- North Carolina – Outer Banks, Blue Ridge Mountains.
- North Dakota – Badlands, Prärie.
- Ohio – Cleveland, Rock & Roll Hall of Fame, Amish Country.
- Oklahoma – Route 66, Native American Heritage.
- Oregon – Küste, Portland, Crater Lake.
- Pennsylvania – Philadelphia, Pittsburgh, Amish-Kultur.
- Rhode Island – kleinster Staat, Segelkultur, Küstenstädte.
- South Carolina – Charleston, Strände, Plantagenhäuser.
- South Dakota – Mount Rushmore, Badlands.
- Tennessee – Nashville, Memphis, Great Smoky Mountains.
- Texas – riesig und vielfältig: BBQ, Austin, Houston, Dallas.
- Utah – Nationalparks (Arches, Zion, Bryce Canyon).
- Vermont – Indian Summer, Ahornsirup, ländlicher Charme.
- Virginia – Geschichte der Kolonien, Blue Ridge Parkway.
- Washington – Seattle, Vulkane, Regenwälder.
- West Virginia – Berge, Outdoor, Whitewater-Rafting.
- Wisconsin – Milwaukee, Seen, Käse.
- Wyoming – Yellowstone, Grand Teton, Cowboys.
Backpacking & Budget
Die USA sind kein klassisches Low-Budget-Reiseziel. Unterkünfte sind teurer als in vielen anderen Ländern, Hostels gibt es fast nur in Großstädten. Motelketten und Airbnb bieten eine günstigere Alternative. Essen im Diner oder Fast Food ist erschwinglich, während Restaurants deutlich teurer sein können. Wer sparen möchte, setzt auf Roadtrips mit Camping, RVs oder kocht selbst.
Roadtrips in den USA
Die USA sind das Land der endlosen Straßen und perfekten Roadtrips. Ob legendäre Routen wie die Route 66 von Chicago nach Los Angeles, der spektakuläre Pacific Coast Highway in Kalifornien, die Nationalpark-Schleife durch Utahs „Mighty Five“ oder ein Südstaaten-Trip von New Orleans nach Nashville – kaum ein Land ist so auf das Reisen mit dem Auto zugeschnitten. Die Infrastruktur ist hervorragend, Motels säumen die Highways und Tankstellen gibt es fast überall. Wer die Freiheit liebt, mehrere Wochen lang mit dem Auto oder Camper durch das Land zu ziehen, erlebt die USA in ihrer ursprünglichsten Form.
Mietwagen in den USA
Für die meisten Reisenden ist der Mietwagen das wichtigste Fortbewegungsmittel. Mietstationen gibt es an allen großen Flughäfen und in Städten. Die Preise sind im internationalen Vergleich moderat, oft günstiger als in Europa. Wichtig ist ein internationaler Führerschein (ergänzend zum nationalen) und eine Kreditkarte für die Kaution. Versicherungspakete sind in den USA komplex – eine Haftpflichtversicherung ist Pflicht, ebenso sinnvoll sind Vollkasko und Diebstahlschutz. Bei der Buchung lohnt es sich, genau auf Kilometerbegrenzungen, Zusatzfahrer und Einwegmieten zu achten. Für Reisen durch Nationalparks sind SUVs oder Campervans besonders beliebt.
USA für Digitale Nomaden
Für digitale Nomaden sind die USA ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite Top-Infrastruktur, schnelles Internet, unzählige Coworking-Spaces und eine riesige Community in Städten wie New York, San Francisco, Austin oder Miami. Auf der anderen Seite hohe Lebenshaltungskosten und die restriktive Aufenthaltsdauer mit ESTA. Für kürzere Aufenthalte oder Workations eignen sich die USA perfekt, für langfristige Nomaden sind Visa und Kosten eine Herausforderung.
Mobilität & Transport
Neben dem Auto gibt es in den USA weitere Möglichkeiten, das Land zu erkunden. Busse (Greyhound, Megabus) verbinden viele Städte, sind aber zeitaufwendig. Amtrak bietet spektakuläre Zugstrecken, doch auch hier ist das Netz begrenzt. Inlandsflüge sind häufig die schnellste Option bei großen Distanzen. Camper und Wohnmobile sind besonders beliebt für Reisen durch Nationalparks.
Essen & Trinken
Die kulinarische Vielfalt der USA ist enorm. Von New Yorker Pizza über texanisches BBQ bis hin zu kreolischen Gerichten in Louisiana – jede Region hat ihre Spezialitäten. Klassiker sind Burger, Hotdogs, Pancakes und Bagels. Aber auch die High-End-Szene ist spannend, von Kalifornischem Wein über Craft Beer bis zu innovativer Fusion-Küche in Metropolen.
Praktische Tipps
- Trinkgeld: 15–20 % sind Standard.
- Krankenversicherung: unbedingt vorher eine Auslandskrankenversicherung abschließen, da Gesundheitskosten extrem hoch sind. Wir empfehlen die HanseMerkur Auslandskrankenversicherung.
- Strom: 110 Volt, Adapter notwendig.
- Sicherheit: in den meisten Gegenden sicher, übliche Vorsicht in Großstädten.
- Mobilfunk: US-SIM oder eSIM-Anbieter wie Airalo, Holafly, Saily oder Pangia Pass nutzen.
Kombinationen & Routen
Beliebte Routen sind der Westküsten-Roadtrip von San Francisco nach Los Angeles über den Highway 1, die klassische Route 66 von Chicago nach Los Angeles, die Südstaaten-Route von New Orleans über Memphis nach Nashville oder die Florida-Rundreise von Miami über die Keys bis Orlando. Auch Nationalpark-Loops wie Utahs „Mighty Five“ gehören zu den Klassikern.
Fazit
Die USA sind ein Land der Superlative. Sie bieten Reisenden nahezu alles: pulsierende Metropolen, stille Natur, Kulturgeschichte, Musik, Film und eine Küche, die so vielfältig ist wie das Land selbst. Für Backpacker ist es eine Herausforderung, für digitale Nomaden ein Ort mit Top-Infrastruktur, für Abenteurer ein Traum. Wer sich auf die Größe und Vielfalt einlässt, erlebt eine Reise, die in Erinnerung bleibt – egal ob zwei Wochen Roadtrip oder mehrere Monate Entdeckungstour.
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