Ich erinnere mich noch genau an diesen Moment in der marokkanischen Wüste:
Die untergehende Sonne tauchte den Sand in flammendes Orange, während mein Kamel gemächlich über die Dünen trottete. Kein Handyempfang, kein Lärm – nur das leise Schnauben der Tiere und das Knirschen der Hufe im Sand. Es war mein erstes Kameltrekking – und ich hätte nie gedacht, wie sehr mich diese entschleunigte Welt berühren würde.
Zehn Jahre später ist das Erlebnis noch genauso intensiv – aber das Angebot hat sich weiterentwickelt. Heute gibt es modernere Camps, nachhaltigere Anbieter und neue Regionen, in denen du das Gefühl völliger Weite und Ursprünglichkeit erleben kannst.
In diesem aktualisierten Guide zeige ich dir, was dich 2025 beim Kameltrekking erwartet: Wo du die besten Touren findest, wie du dich vorbereitest und was du unbedingt wissen solltest, bevor du auf den Rücken eines Kamels steigst.
Warum Kameltrekking heute noch fasziniert
- Langsamkeit & Entschleunigung: Wie 2013 beschrieben, bietet die ruhige Gangart der Kamele echten Digital‑Detox – Adieu WLAN, Halligalli, Hallo Gelassenheit.
- Nächte unterm Sternenzelt: Auch heute noch gelten Wüstencamps als Naturkino der Extraklasse.
Komfort & Erwartungen – was bleibt, was hat sich verändert?
Zelte & Camps: Moderne Anbieter (z. B. in Jordanien, Marokko, Tunesien, Sinai) bieten mittlerweile glam‑ oder eco‑friendly Camps – mit Eco‑Toiletten, Solar‑Duschen, Schlafsäcken etc. Zwar ist Luxus selten, doch Komfort wächst stetig.
Reitdauer: Kamele reiten meist 4–6 Std./Tag, Pausen inklusive. Eher moderate Fitness erforderlich, bei längeren Touren oft kombiniert mit Wanderpassagen.
Saisonalität & Sicherheit:
- Optimal: Frühjahr (März–Mai) und Herbst (September–Oktober).
- Sommer (Juni–August) ist extrem heiß – oft keine Touren.
- Reisehinweise (z. B. Auswärtiges Amt) vor Buchung checken, z. B. Sinai mögliche Einschränkungen.
Beliebte Reiseziele im Überblick
Zielregion | Besonderheiten & Updates 2025 |
---|---|
Jordanien | Wadi Rum-Camps bieten nächtliche Stern‑Beobachtungen, Geo‑Dünen, 1‑bis‑3‑Tages‑Trekking. |
Marokko | Erg Chebbi/Tafilalet: 2–3‑Tage‑Touren, oft mit Übernachtung in Berberzelten, stets Vollpension & Tee. |
Tunesien | Saharatouren – 3–8 Tage, Sternenhimmel, Dattelhaine, meist mit Allradtransfer/Pendelbus. |
Ägypten/Sinai | Sinai‑Region mit Beduinen geführt, 5–7 Tage; gute Infrastruktur. |
Namibia | Kaokoland: Kombination aus Kamel‑ und Wandertrekking, wilde Natur. |
Mongolei | Wüste Gobi mit Jurten‑Camps, teils 7–15 Tage, tiefes Natur‑Erlebnis. Hier findest du übrigens einen spannenden Erfahrungsbericht zum Wanderreiten in der Mongolei. |
Indien | Rajasthan‑Wüstentouren (Thar‑Wüste, Pushkar & Jaisalmer) mit lokalem Flair. |
Planungstipps: Anreise, Visa & Budget
Anreise
- Europa → Naher Osten/Nordafrika: Mittlerweile gute Direktflüge nach Marrakesch, Tunis, Djerba, Amman, Hurghada oder Dubai.
- Asien/Südafrika: Langstrecke + Inlandsflug möglich – z. B. nach Windhoek für Namibia.
Reiseformalitäten
- Visa:
- Jordanien, Marokko, Tunesien: viele EU‑Staatsbürger:innen visafrei (meist bis 3 Monate).
- Ägypten, Namibia, Indien: Visa‑Pflicht (eTA/E‑Visa/Vorab-Beantragung).
- Sinai: Check aktuelle Sonderzonen-Regelungen.
Budget-Rahmen
- 2‑3‑Tage‑Tours: ca. 80–150 € p.P. inkl. Transfers, Camp & VP.
- 5‑8‑Tage‑Touren: 400–1.500 €, je nach Ziel, Season & Komfort.
- Zusatzkosten: Trinkgelder, evt. Schlafsack, Anreise (Flug, Transfer), Komfort-Upgrades.
Zu Fuß oder mit dem Kamel – was ist besser?
- Kamelreiten: Ideal wenn man Mobilität schätzt und Wüstenerfahrung erleben will, ohne täglich zu wandern.
- Wandern: Beliebte Kombination – Trekking zu Fuss mit Packtieren im Hintergrund, wie bei Namibia oder Sinai üblich.
- Hybrid-Camps: Moderne Anbieter ermöglichen individuelle Kombinationen – Kamelreiten mit Wanderabschnitten.
Tipps & Empfehlungen 2025
- Komfortcheck: Online-Bewertungen (Google, Tripadvisor) nutzen – auf Zelttypen, sanitäre Ausstattung, Gruppengröße achten.
- Nachhaltigkeit: Anbieter mit fairer Bezahlung lokaler Guides, Müllvermeidung & Eco‑Lösungen bevorzugen.
- Reisezeit optimal wählen: Frühling oder Herbst, um extreme Hitze oder Regen (z. B. Monsun in Indien) zu vermeiden.
- Packliste: Leichte Kleidung, Sonnenschutz, eigene Kopfbedeckung, Schlafsack falls nötig, Taschenlampe, ausreichend Wasser & Snacks.
- Optionale Verlängerung: Strandurlaub (z. B. Rotes Meer, Djerba) oder City-Stippvisite (Marrakesch, Amman oder Windhoek) lohnen sich bei kleinen Touren!
Fazit & Ausblick
Kameltrekking ist auch 2025 weiterhin ein faszinierendes Erlebnis für Alltagsflucht, Entschleunigung und authentische Kultur. Die Camps sind moderner, das Angebot global vielfältiger und nachhaltiger – von Marokko bis in die Gobi.
Neu empfehlenswert: Kombi‑Touren, eco‑friendly Camps und kurze Extensions garantieren maximale Flexibilität.
ohhauaa… Kamele sind ziemlich breite und unbequeme Tiere 😉 Ein paar Stunden „Ausritt“ in Marokko haben meinem Hintern und den Oberschenkeln gereicht. Aber DER Sternenhimmel war es wert!
hahaha. Ja, egal ob Kamel oder Pferd zuuuuuuu lang kann schonmal unbequem werden 😉