Sonnencreme ist auf Reisen unverzichtbar – oder? Ich bin Franzi, lebe vegan, achte auf Naturkosmetik und reise oft in sonnenreiche Länder. Dabei habe ich gelernt: Nicht jede Haut braucht dieselbe Chemiekeule – manchmal braucht sie sogar gar keine.

Hier teile ich meine persönlichen Erfahrungen, fundiertes Expertenwissen, erprobte DIY-Rezepte und praktische Tipps für deine Hautgesundheit unterwegs.

Warum auf natürlichen Sonnenschutz umsteigen?

Immer mehr Menschen stellen sich die Frage: Braucht man Sonnencreme überhaupt? Oder ist die sogenannte „Sonnencreme-Lüge“ mehr als nur eine Verschwörungstheorie? Tatsächlich lohnt sich ein kritischer Blick: Viele chemische Filter stehen in der Kritik, gesundheitsschädlich zu sein, während gleichzeitig das Hautkrebsrisiko medial betont wird. Ich sage: Es geht nicht um Schwarz-Weiß, sondern um aufgeklärte Entscheidungen.

Chemische UV-Filter wie Oxybenzon, Octinoxat oder Octocrylen stehen unter Verdacht, hormonell zu wirken, Allergien auszulösen und Meeresökosysteme zu schädigen – einige sind in Regionen wie Hawaii, Mallorca oder Palau bereits verboten.
Mineralische Filter (Zinkoxid & Titandioxid) bilden ein Schutzschild auf der Haut, reflektieren Strahlen und gelten als haut- und umweltfreundlicher.

Dermatologin Dr. Katharina Medek (Uniklinikum Salzburg):

„Mineralische Sonnencreme schützt sofort, dringt nicht ein und ist besonders verträglich – ideal für Babys und empfindliche Haut“.

Quellen & Studien

Meine persönliche Erfahrung: Reisen – auch mal ohne Creme

Ich bin viel draußen, liebe tropisches Klima und habe über die Jahre gelernt: Sonne ist nicht unser Feind. Ich habe mich systematisch entwöhnt von täglicher Sonnencreme – und stattdessen meinen Körper beobachtet.

  • Langsame Gewöhnung (täglich 10–15 Min. Sonne ohne Schutz, möglichst morgens)
  • Mittagssonne meiden (zwischen 11 und 15 Uhr bin ich meist im Schatten)
  • Bedeckte Kleidung (Leinen, Cap, Tuch, Sonnenbrille)

Was ich besonders inspirierend finde: In vielen asiatischen Ländern sieht man selbst bei 35 Grad Menschen mit langärmligen Blusen, Sonnenhüten und langen Hosen – nicht etwa aus religiösen Gründen, sondern aus einem tief verankerten Schutzbewusstsein gegenüber der Sonne. Das hat mir zu denken gegeben – und ich übernehme das heute intuitiv selbst: lieber kühlende Stoffe als Sonnenbrand.

Das Ergebnis: keine Sonnenbrände – und kein komisches Hautgefühl durch synthetische Inhaltsstoffe. Heute nutze ich situativ mineralischen Sonnenschutz – beim Wandern, Surfen oder längeren Outdoor-Tagen.

Warum Sonnencreme (allein) oft nicht hilft

Viele Menschen klagen: „Ich habe mich eingecremt – und trotzdem Sonnenbrand!“ Kein Wunder:

  • Oft wird zu wenig aufgetragen (empfohlen: 2 mg/cm²)
  • Es wird zu selten nachgecremt (empfohlen: alle 2 Stunden)
  • Wasser, Schweiß und Reibung mindern die Wirkung
  • Manche Inhaltsstoffe bieten nur Schutz gegen UVB, nicht UVA

Fazit: Sonnencreme kann schützen – aber nur bei richtiger Anwendung. Sie ist kein Freifahrtschein für stundenlanges Sonnenbaden.

Natürliche Alternativen im Überblick

Natürliches ÖlLichtschutzfaktorEigenschaften
Kokosölca. 6Pflegend, wasserlöslich, schwer auf der Haut – eher nicht fürs Gesicht
Sesamölca. 4Reich an Antioxidantien, schützt vor 30 % UVB, angenehmes Hautgefühl
Olivenölca. 2–3Schwer, eher ungeeignet für heiße Regionen
Hanfölca. 3–4Regenerierend, gut für bereits gebräunte Haut
Jojobaölca. 4Leicht, gut fürs Gesicht, ideal für tägliche Pflege
Rotes Palmölca. 5Reich an Carotinoiden – Achtung: färbt Kleidung
Himbeersamenölbis ca. 30–50*Sehr umstrittene Werte, ggf. überbewertet – nur als Zusatz sinnvoll

👉 Wichtig: Diese Öle bieten keinen zuverlässigen Ersatz für klassischen Sonnenschutz bei starker UV-Strahlung – sondern eignen sich als Ergänzung oder zur Pflege.

Für wen ist natürlicher Sonnenschutz geeignet – und für wen nicht?

Natürlicher Sonnenschutz funktioniert – aber nicht für jede:n in gleichem Maße. Besonders vorsichtig sollten sein:

  • Menschen mit sehr heller Haut (Typ I)
  • Kinder unter 3 Jahren
  • Personen mit erhöhtem Hautkrebsrisiko

In solchen Fällen solltest du dich nicht ausschließlich auf Hausmittel oder pflanzliche Öle verlassen, sondern lieber auf zertifizierte Produkte mit hohem LSF zurückgreifen – und zusätzlich auf Kleidung & Schatten setzen.

Checkliste: Natürlich geschützt in der Sonne

  • Schatten statt Sonnencreme nutzen
  • Kleidung als Schutzschild tragen (z. B. Leinen, lange Ärmel, Hut, Sonnenbrille)
  • Mittagshitze meiden (11–15 Uhr)
  • Haut langsam an Sonne gewöhnen
  • Ernährung optimieren: Karotten, Tomaten, Beeren, Astaxanthin
  • Im Notfall: DIY-Creme oder mineralische Sonnencreme (Zink/Titan)
  • Auf Wasserfestigkeit achten – oder nachcremen
  • Haut beobachten: Wird sie rot oder warm – ab in den Schatten

Praktische Tipps für clevere Sonnenroutine

  • Schatten ist dein Freund: Bleib zwischen 11 und 15 Uhr im Schatten – oder mach Siesta!
  • Kleidung schützt besser als Creme: Langärmlige Leinenkleidung, Sonnenhüte, UV-Shirts
  • Antioxidantien essen: Tomaten, Karotten, Beeren & grünes Blattgemüse stärken die Haut
  • Nahrungsergänzung: Astaxanthin (z. B. 4–6 mg täglich) unterstützt Hautschutz von innen
  • Hydration: Viel Wasser trinken unterstützt die Hautelastizität und Regeneration (Tipp: Wiederbefüllbare Trinkflasche und Elektrolyte ohne Zucker)

Persönliche Favoriten (Naturkosmetik ohne Kompromisse)

Hier ein paar Produkte, die ich getestet und für gut befunden habe:

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DIY-Rezept: Natürlicher Sonnenschutz zum Selbermachen

Achtung: Dieses Rezept ersetzt keine zertifizierte Sonnencreme! Es eignet sich eher zur Unterstützung im Alltag oder für kürzere Aufenthalte im Schatten – nicht für stundenlanges Sonnenbaden.

Zutaten für ca. 100 ml:

🛠️ Zubereitung:

  1. Sheabutter, Kokosöl, Jojobaöl und Bienenwachs im Wasserbad schmelzen.
  2. Vom Herd nehmen, leicht abkühlen lassen.
  3. Zinkoxid-Pulver vorsichtig unterrühren (nicht einatmen!).
  4. In einen sauberen Glastiegel füllen, vollständig abkühlen lassen.

Wichtig:

  • Vor Gebrauch gut umrühren
  • Kühl & dunkel lagern
  • Nicht bei Kindern oder auf verletzter Haut anwenden
  • Das Ergebnis ist nicht wasserfest

☀️ Tipp: Diese DIY-Creme lässt sich auch für Gesicht und Dekolleté verwenden – aber bitte mit Bedacht und zusätzlichem Schatten- und Kleidungsschutz kombinieren.

Was tun, wenn man keine Sonnencreme hat?

Manchmal vergisst man sie, manchmal ist sie leer. Hier ein paar Notfall-Strategien:

  • Schatten aufsuchen (Bäume, Schirme, Hauswände)
  • Kleidung als Schutz: lange, luftige Stoffe aus Leinen oder Baumwolle
  • Sonnenzeiten beachten: morgens oder später nachmittags rausgehen
  • DIY-Creme nutzen oder natürliche Öle (Kokos, Sesam) sparsam anwenden
  • Hut & Sonnenbrille tragen, Gesicht schützen

Sonnenschutz von innen – geht das wirklich?

Ja! Studien zeigen, dass bestimmte Nährstoffe die Haut gegen UV-Schäden stärken können:

Diese Antioxidantien neutralisieren freie Radikale und können die Hautregeneration fördern – besonders bei regelmäßiger Einnahme über Wochen.

Was tun bei Sonnenbrand?

FAQ: Natürlicher Sonnenschutz

FAQs: Häufige Fragen rund um natürlichen Sonnenschutz

Schützt Kokosöl wirklich?
Kokosöl bietet einen leichten Schutz (ca. LSF 7), ist aber nicht ausreichend für intensives Sonnenbaden. Gut als Zusatz – nicht als alleiniger Schutz.

Werde ich mit Sonnencreme trotzdem braun?
Ja – Sonnencreme verzögert lediglich den Prozess. Die Haut wird langsamer, aber sicherer gebräunt.

Ist selbstgemachte Sonnencreme sicher?
Sie kann unterstützen, ersetzt aber keine wissenschaftlich geprüfte Wirkung. Vorsicht bei starker Sonne oder empfindlicher Haut!

Welche Sonnencreme ist für Kinder geeignet?
Am besten mineralische Varianten mit Zinkoxid, ohne Duftstoffe, alkoholfrei – speziell gekennzeichnet für Kinderhaut.

Wie erkenne ich schädliche Inhaltsstoffe?
Checke die INCI-Liste: Meide Oxybenzon, Octinoxat, Octocrylen & chemische Filter, wenn du empfindlich bist oder auf Umweltfreundlichkeit achtest.

Disclaimer

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische oder dermatologische Beratung. Bitte konsultiere eine Fachperson, wenn du dir bei deinem Hauttyp oder deinem UV-Schutz unsicher bist.

Wenn du Fragen oder Ergänzungen hast – schreib’s in die Kommentare.
🌎 Stay conscious – bleib geschützt – und genieße die Sonne bewusst!