Chiles Atacamawüste

Chiles Atacamawüste: Magische Mondlandschaften, die dir den Atem rauben!

Barbara hier! Warst du schon mal in einer Wüste? Ich bisher nicht.

Deswegen war ich ganz aus dem Häuschen, als ich in Valparaíso in Chile in den Bus stieg, um nach San Pedro de Atacama eine Stadt im Norden weiter zu fahren. San Pedro liegt mitten in der Atacamawüste auf 2.438 Metern.

Atacama-Wüste in Chile

Der Ort ist klein, staubig und die Einheimischen wohnen in flachen Lehmhäusern.

Du merkst die Höhe und den geringeren Sauerstoffgehalt in der Luft schon daran, dass dein Atmen schwerer wird. San Pedro ist der beste Ausgangspunkt für Ausflüge in die surrealen und spektakulären Landschaften dieser Gegend.

Wüste? Wenn du an den Süden von Chile denkst dann gibt es dort das Gegenteil: Nämlich Eisgletscher. Es ist schon faszinierend wie viele unterschiedliche Klimazonen dieses Land hat.

Und jetzt halt dich fest: Die Atacamawüste zählt sogar zu den trockensten Landschaften auf der ganzen Welt. Der Grund, warum kein Tropfen Wasser ankommt ist, dass die Wolken den Regen schon im Anden-Gebirge abladen. Nur alle 6-10 Jahre gibt es so heftige Regenfälle, dass die Wüste in prächtigen Farben blüht.

Du fragst dich bestimmt, was du in solch einer scheinbar lebensfeindlichen Umgebung eigentlich machen sollst? Trotz ihrer Trockenheit gibt es Lebensraum für Menschen und auch Tiere wie Esel oder Lamas, denen du hier und da begegnen wirst.

Aktivitäten und Ausflugsmöglichkeiten gibt es viele. Ich habe einiges ausprobiert!

Valle de la Luna

Barbara im Valle de la Luna

Das Besondere am Valle de la Luna ist, dass es so trocken ist, dass es dort wirklich überhaupt keine Lebensform gibt. Während meines vierstündigen Ausfluges dorthin, habe ich nicht mal Vögel gesehen, die darüber hinweg flogen!

Auch Reptilien gibt es keine. Die NASA hat angeblich Nachforschungen angestellt und herausgefunden, dass es nur ein Bakterium gibt, das sich von dem bisschen Restfeuchtigkeit in der Erde ernährt.

Die Gegend erinnert an eine gigantische Mondlandschaft und wird deshalb „Tal des Mondes“ genannt. Die Formationen des Valle de la Luna sind aus Salzgestein. Eine der Sehenswürdigkeiten ist auch die Salzformation „Las Tres Marias“, die wie drei betende Frauen aussehen.

Tres Marias

Und apropos Salz: Du wirst beim Rumlaufen immer wieder was glitzern sehen. Wenn du näher rangehst, wird dein erster Gedanke sein, dass das Kristalle oder sowas sind.

Aber es ist Salz!

Salz aus dem Valle de la Luna

Der Ausflug ist der günstigste von allen und kostet nur 10.000 chilenische Pesos (etwa 13,50 €). Trotzdem ist er einfach fantastisch.

Zum Abschluss genießt du den herrlichen Sonnenuntergang, der alles in rote Farbtöne verwandelt, im angrenzenden Valle de la Muerte: Dem Tal des Todes. Hier kannst du die endlose Weite genießen, bevor es auf unbefestigten Strassen wieder zurück geht.

Valle de la Luna

Sandboarding

Beim Sandboarding geht es 150 m hohe Dünen im Valle de la Muerte runter.

Es ist zwar wahnsinnig anstrengend, weil du mit voller Montur (Helm, Board und Schuhen) immer wieder die Düne raufklettern musst. Aber es lohnt sich, macht wahnsinnig viel Spaß und kann ich absolut empfehlen.

Das Sandboarding kostet bei jeder Agentur um die 15.000 Pesos (etwa 20 €) und schließt um die zwei Stunden auf dem Board ein.

Special Tipp: Eine ganz besondere Erfahrung ist es bei Vollmond in San Pedro zu sein. Dann kannst du nämlich nachts Sandboarden gehen. Das ist der Temperatur her viel angenehmer (tagsüber ist es richtig heiß).

In San Pedro kannst du übrigens bei wolkenlosem Nächten einen fantastischen Sternenhimmel beobachten. In den Bergen gibt es auch Sternwarten, da kaum ein anderer Ort auf der Welt wie die Atacama Wüste für die Sternenbeobachtung so perfekt geeignet ist.

Barbara beim Sandboarding

Reitausflüge

Das Reiten ist war zwar mit 7.000 chilenischen Pesos (etwa 9 €) pro Stunde echt unschlagbar günstig, dafür aber nicht so der Hit. Da du um die 45 Minuten auf dem Pferd unterwegs ist, bis du richtig in der Wüste bist, lohnt sich ein Ausritt eigentlich erst ab vier Stunden.

Ich habe einen dreistündigen Ausritt gemacht und war eher enttäuscht. Die richtig schönen Ecken sind in dieser Zeit einfach nicht erreichbar. Außerdem musst du auf demselben Weg zurück, wie du gekommen bist, sodass du zweimal das gleiche sieht.

Barbara reitet in San Pedro

El Tatio Geysire

Ein anderer Ausflug führt zu den über 80 Grad heissen Geysiren, die riesige Dampffontänen verursachen. Aber Achtung: es geht auf über 4.000 m Höhe! Wenn du unter Höhe leidest, kann dir schwindelig werden oder du bekommst Kopfschmerzen. Dann kannst du den Ausflug nicht wirklich genießen.

Die Touren gehen sehr früh in San Pedro los, so dass du den Sonnenaufgang bewundern kannst. Meist ist auch das Baden in vulkanischen Thermalquellen im Ausflug mit inklusive.

Geysir

Altiplano-Seen

Nicht weit von San Pedro ist der „Salar de Atacama“ gelegen, ein ca. 100 Kilometer langer und 60 Kilometer breiter Salzsee. Hier gibt es Lagunen, die durch Mineralien in verschiedensten Farben erstrahlen, und in der Laguna Chaxa kannst du Flamingos in flachem Wasser stolzieren sehen.

Flamingos

All das siehst du jedoch auch, wenn du die 3-Tages-Tour zu Salar de Uyuni ins nahegelegene Bolivien machst. Die Tour mit dem Geländewagen kostet ab San Pedro ohne Rückfahrt (also wenn du ab Uyuni in Bolivien weiterreisen möchtest) ab 90.000 chilenische Pesos (etwa 120 €). Was sie genau beinhaltet, liest du in meinem nächsten Blogpost.

Falls du anders herum unterwegs warst und über den Salar de Uyuni nach San Pedro gekommen bist, empfehle ich dir die Weiterreise nach Valparaíso. Das ist eine übersichtliche und herrlich bunte und lebendige Stadt an der chilenischen Küste. Die Stadt hat mich einfach verzaubert!

Wie kommst du nach San Pedro de Atacama?

Du kaufst ein Ticket nach Calama (etwa 80 km von San Pedro entfernt) und steigst dort in einen Bus in die Wüstenstadt San Pedro um. Das Ticket von Calama nach San Pedro de Atacama kostet um die 2.700 chilenische Pesos (etwa 4 €) und der Bus fährt alle zwei Stunden. Du musst das Ticket also nicht vorher buchen.

Wenn du am Busbahnhof in San Pedro ankommst, wirst du sofort von zig Menschen angesprochen, die dir ein Hostelzimmer anbieten.

Die günstigste Möglichkeit ist, entweder direkt zum Hostel zu gehen, das du dir im Internet rausgesucht hast oder eines der Angebote am Bahnhof anzunehmen.

Buchst du übers Internet bei den einschlägigen Portalen, zahlst du mit ziemlicher Sicherheit einiges drauf. Als ich geschaut habe, gab es kein Bett unter 20 €.

Ich war im Hostel La casa del sol naciente. Dort hat eine Nacht ohne Frühstück 8.000 chilenische Pesos (etwa 11 €) gekostet.

Auch wenn San Pedro alles andere als groß ist, hat mich die Lage meines Hostels dennoch etwas gestört. Vom Stadtzentrum läuft man ungefähr 7 Minuten zum Hostel, wobei ein Drittel der Strecke unbeleuchtet ist.

Das klingt erst mal sehr wenig. Aber in einer Stadt, die nur um die zehn Straßen hat, ist es doch recht viel.

Wenn du ein Bett in der Hauptstraße bevorzugst, kann ich dir das Hostelling International empfehlen. Dort kostet die Nacht nur 1.000 chilenische Pesos mehr, also 9.000 chilenische Pesos (etwa 12,50 €), aber dafür ist im Preis das Frühstück inbegriffen.

Special Tipp: Wenn du im Jugendherbergsbund Mitglied bist, kriegst du das Bett im Hostelling International sogar für nur 7.000 chilenische Pesos (etwa 9 €)!

Bist du bereit für das Wüsten-Abenteuer?

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