Do it Yourself Charity

Do it Yourself Charity – Meine Erkenntnisse & mein Plan

Mein Traum: Die Welt retten

Früher wollte  ich unbedingt bei einem Hilfsprojekt im Ausland mitmachen für Menschen, Umwelt oder Tiere. In meinen Gedanken habe ich mich auf True-Manila einem Greenpeace Boot über die Weltmeere schippern sehen. Seitdem stand dieser Punkt auf meiner imaginären Bucketlist. Etwas sinnvolles Tun – da bin ich wohl nicht die einzige die schonmal auf die Idee gekommen ist.

Die Realität

Projekte für die man jede Menge Geld bezahlen muss um zu arbeiten kamen für mich nicht in Frage. Also habe ich mir 2007 dann selbst ein Projekt in Costa Rica im Internet rausgesucht. Rettung von Meeresschildkröten in Costa Rica. Für 10 Dollar am Tag bekam man Unterkunft und Verpflegung. Mit diesem Vorhaben bin ich allerdings gescheitert. Auch wenn es mir ein etwas peinlich ist kannst Du hier die Geschichte nachlesen warum: Meine Flucht aus dem Schildkröten Camp.

Aufgeben? Kommt nicht in Frage

Natürlich habe ich wie immer trotzdem nicht locker gelassen und mich munter über alle möglichen Entwicklungshilfe & Tierschutzorganisationen und deren Möglichkeiten und Jobs informiert. GIZ, WWF, Oxfam, DED usw.

Dabei habe ich dann ziemlich schnell festgestellt dass es sehr schwer ist dort einzusteigen wenn man nicht gerade ein bestimmtes, exotisches Studium absolviert hat oder einen Beruf der eben im Ausland dringend benötigt wird. Diese Organisationen sind tendenziell eher konservativ, bürokratisch und schwerfällig. Nicht mein Ding.

Insbesondere hat mir geholfen mit Mitarbeitern direkt zu sprechen die ich ausfindig gemacht hatte. Auf Reisen habe ich ausserdem mal in Afrika jemanden von Ärzte ohne Grenzen kennen gelernt und auf den Philippinen Danny von Greenpeace. Siehe auch mein Interview mit ihm Volunteering@Greenpeace. Weiter war ich aber immer noch nicht.

Als ich in Berlin gewohnt und gearbeitet habe kam dann allerdings Betterplace.org auf den Markt. Eine coole Online Plattform die weltweit Projekte mit Spendern zusammenbringt. Online und mit Pepp – das fand ich interessant. Ich bin dann mal auf eine betterplace.org Party gegangen und habe dort Till, einen der Mitgründer persönlich kennengelernt.

Jede Menge Umwege

Einige Zeit später bin ich ja unabhängig davon in mein neues Leben aufgebrochen. Selbständig und ortsunabhängig werden!

Auf der darauf folgenden Reise nach Südostasien mit Marcus sind wir irgendwann in Kuta auf Lombok gestrandet. In einem kleinen netten Homestay bei July. Sie ist mit einem Neuseeländer verheiratet und die beiden haben beschlossen einen gewissen Teil ihres Einkommens an die lokale Bevölkerung weiterzugeben die Hilfe braucht. July hat Kinder unterstützt damit sie in die Primary School gehen konnten und den „Kuta Cleaning Day“ mit den Kids veranstaltet.

Beim Kuta Cleaning Day helfen die Kinder ihre Insel vom Müll zu befreien und bekommen dafür am Ende des Tages ein großes gemeinsames Essen bei July. Leider wissen viele Indonesier nicht zu schätzen was für ein Paradies Ihnen geschenkt wurde. Aber es wird besser und das Umweltbewusstsein steigt. Wir fanden das super und haben sie direkt gefragt ob wir nicht auch 2 Kids unterstützen könnten. Gesagt getan. Wie cool. Da ist mir bewusst geworden dass man gerade auf Reisen selbst jede Menge Möglichkeiten hat direkt zu helfen. Warum große Organisationen?

Think Big

Dank dem Digitalen Nomadentum haben wir -wieder zurück in Berlin- jede Menge interessanter und inspirierender Leute kennen gelernt die genauso ticken. Darunter Thomas Jakel. Thomas hat eine fixe Idee einfach in die Tat umgesetzt und ist mit 3 anderen über mehrere Monate mit dem Fahrrad von Berlin nach Indien gefahren um 10.000 € für Sanitäre Anlagen in Indien zu sammeln. Guts for Change heißt das Projekt. Die Spenden wurden über Betterplace gesammelt.

In Kürze wird Thomas auf Travelicia berichten wie man so ein Projekt plant. Dazu hat er uns noch ein Video über die ganze Tour geschickt was wir gestern angeschaut haben.

Eine eigene Idee entwickeln und über Crowdfunding Spenden selbst sammeln. Die Idee hat mich sehr fasziniert. Mit geringen Mitteln haben wir dank des Internet mittlerweile die Möglichkeit selbst zu handeln und etwas großes zu schaffen. Das anzugehen traue ich mich aber jetzt nur aufgrund meiner Erfahrungen die ich auf dem Weg in die Selbständigkeit und zum ortsunabhängigen, digitalen Arbeiten gesammelt hab.

take time Meine neue Vision

Ein eigenes Crowdfunding Charity Projekt. Vielleicht für Afrika. Vielleicht für Asien oder Mittelamerika. Wie es genau aussehen wird ist noch nicht klar und auch hier bin ich noch lange nicht am Ziel. Aber mit der Zuversicht dass es klappen wird, geht es weiter. Thomas und seine Orga Tipps als Best – Practice Vorbild.

Meine wichtigsten Erkenntnisse

1. Manchmal hat man eine Idee zu einem Zeitpunkt wo sie sich aufgrund des eigenen Wissens und den äußeren Bedingungen nicht (erfolgreich) umsetzen lässt. Wenn man aber daran glaubt und weiter dran bleibt wird der Punkt irgendwann kommen wo plötzlich alles zusammen passt. Jeder kleine Schritt bis dahin ist dann plötzlich wichtig auch wenn der Weg vorher endlos erschien. Wenn man bei anderen Menschen Erfolg sieht geht man oft davon aus dass er ihnen einfach so zugeflogen ist. Wenn ich jetzt ein Crowdfunding Charity Projekt starten würde, würden alle sagen man das war Glück ohne meine jahrelang erfolglosen Bemühungen davor zu sehen. So ist es auch bei Weltreisen, so ist es auf dem Weg zum ortsunabhängigen Arbeiten.

2. Wir denken viel zu oft nicht groß genug und trauen uns selbst nichts zu. In der heutigen Zeit des Internet haben wir die Möglichkeit als kleiner, normaler Mensch ohne viele Mittel großes zu erschaffen. Sei es durch einen Blog mit dem Du viele Menschen erreichst oder hilfst oder Crowdfunding bei dem andere Dir helfen ein Business oder Charity Projekt umzusetzen. Jeder kann mit seiner Idee plötzlich groß werden wenn andere sie gut finden und unterstützen. Ich habe diese Sichtweise und Learnings auch nur durch meinen Blog bekommen.

So zum Schluss noch Empfehlungen für coole Projekte bei denen Freunde von mir waren. Dort könnt ihr helfen ohne viel dafür zahlen zu müssen.

– Casita del Arbol, Nicaragua

Azafady, Madagascar

– Nkosinathi, Südafrika

Und ja, hier nochmal der Link zu meiner gescheiterten Schildkröten-Camp Erfahrung: Flucht aus dem Schildkröten-Camp.

 

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