Wenn man an Backpacking oder Rucksacktourismus denkt, denkt man oft an Reisende nach dem Abitur, Ausbildung oder Studium die mit dem nötigsten Gepäck bis zu einem Jahr möglichst ohne große Kosten durch die Welt tingeln. Ihre Unterkünfte suchen sie sich überwiegend vor Ort, möglichst fern vom Massentourismus. Populär unter jungen Rucksackreisenden Anfang 20 ist es auch, sich den Aufenthalt mit Hilfe eines Working Holiday Visa zu finanzieren. Es scheint schon fast normal zu sein in dieser Lebensphase für eine längere Zeit ins Ausland zu gehen.
Sind dann alle Ende 20 oder über 30 zu alt für Backpacking?
Meinen ersten Backpacking Trip habe ich mit 23 gemacht und knapp 10 Jahre später im Alter von 31 bin ich wieder länger unterwegs – mit dem Rucksack. Was hat sich geändert?
Natürlich hängt es auch sehr stark vom Reiseziel ab aber ich war wirklich überrascht wieviele ältere Reisende mit dem Rucksack unterwegs sind und damit meine ich durchaus auch älter als ich.
Das Grundprinzip ist geblieben nur die Prioritäten haben sich verschoben: Anstelle von Party steht ein bischen mehr Komfort im Vordergrund und die Reise wird grundsätzlich mit einem höheren Budget angetreten da man schon länger gearbeitet hat. Low-Budget Backpacking wird einem schon etwas zu anstrengend. Dennoch will man mehr sehen als nur einen Strand und ein Resort, man will Spaß, Abenteuer, Kontakt zu Einheimischen und anderen Reisenden.
Flashpacker?
Als “Flashpacker“ werden all diejenigen Individualreisenden bezeichnet die ein größeres Budget zur Verfügung haben aber oftmals weniger Zeit und mehr Geld für Komfort ausgeben. Sie leisten sich ein Privatzimmer statt Schlafsaal oder mal eine luxeriöse oder ausgefallene Unterkunft, ein gutes Essen oder einen komfortableren, schnelleren Transport oder eine teurere Once-in-a-lifetime Abenteueraktivität. Aber auch sie sind keine Millionäre. In günstigen Regionen wie Südostasien ist man was das Preis-/ Leistungsverhältnis anbelangt schneller ein Flashpacker als anderswo.
Darüber hinaus kennzeichnet die Flashpacker auch die Technik: MacBook, iPhone, iPad mit Bluetooth Tastatur, die Action Kamera GoPro Hero oder andere High Tech Kameras, PowerTubes, Kabel und Adapter gehören mit ins Gepäck. Zu den Flashpackern können auch Reisende gehören, die im Rahmen ihres Jahresurlaubes mit dem Rucksack losziehen.
Rucksack – ein Must-Have?
Von mir ein klares „JA“ für den Backpacking Rucksack wenn man länger unterwegs ist und viel herumreist – Egal ob als Backpacker oder Flashpacker. Es ist einfacher und komfortabler insbesondere auch dann wenn man in Gegenden kommt in denen die Infrastruktur nicht dem Massentourismus angepasst ist.
Was bin ich jetzt eigenlich?
Ich glaube ein „Bashpacker“ – Technik dabei, Low Budget bis auf ein paar Abenteueraktivitäten – Der Mix machts! Wenn ich mit 40 auf meine nächste Reise gehe erzähle ich euch was sich bis dahin geändert hat.
Fazit
Backpacker oder Flashpacker? Jung oder Alt? Es ist völlig egal. Niemand ist zu alt fürs Reisen. Mit dem Alter reist man höchstens langsamer. Außerdem gibt es auch 20-jährige Flashpacker und 70-jährige Backpacker.
Luxus kann man sich auch nicht kaufen. Auch im einfachsten Hostel oder im langsamsten Bus kann man einen schönen Moment haben.
Gemeinsam verbindet uns jedenfalls: We love to travel!
Wozu zählt Ihr Euch? Was sind Eure Erfahrungen? Freue mich sehr auf Kommentare!
Menschen die direkt nach der Schule oder der Ausbildung eine "Weltreise" unternehmen wollen sind in der Regel gnadenlos verwöhnte, westliche Jugendliche. Reisen ist ein Luxus den man sich in den meisten Teilen der Welt hart erarbeiten muss. Übrigens heißt es "luxuriös", nicht "luxeriös".. oO
Sich dann mit iPhone und GoPro hinzustellen und stolz zu berichten, wie wenig Geld man für seine Trips ausgegeben hat, weil man nur die "armen Regionen der Welt" bereist, ist moralisch schon höchst bedenklich. Die Spitze dieses Eisberg sind dann die "Begpacker", denen im Reiseland das Geld ausgeht und die dann anfangen, auf der Straße nach Geld für ihre Weltreise zu schnorren. Ich halte nichts davon, in so jungen Jahren schon die Welt umreisen zu wollen. Und ich bin selbst 27.
Was haben solche „Pseudoreisenden“ wie du und die AfD gemeinsam? Beide scheißen auf den Klimawandel! Yuhuuu exotische Kulturen und Billigfliegerei! Mein CO2-Fußabdruck ist der größte!
Also ich bin jetzt Ende 50 und kein bißchen greise 😉 Habe mit dem Rucksack und Zelt, mit Fahrrad und Packtaschen oder einfachen Öffies und Unterkunft in Hostels ca. 85 Länder bereist. Meine letzte Reise ging über 4 Monate von Mexiko bis Panama. Als Gepäck ein Rucksack von Pacsafe der mit 5kg Inhalt als Handgepäck durchging. 3 Slips, 3 Shirts, 2 Shorts und eine lange Hose, Fleecjacke, Badezeug und Travelhandtuch – fertig. Mit dabei Pad und Smartphone. Unterwegs im Chickenbus und Übernachtung in Hostels – aber keine Dorms mehr 🙂 So macht mir Reisen seit mehr als 35 Jahren Spaß. Was bin ich jetzt? Backpacker, Flashpacker oder Bashpacker? Ich glaube eine Mischung aus allem. Was zählt ist sich die Neugier zu erhalten, Freude an Natur und fremden Ländern, Menschen, Lebensweisen und ohne Probleme die Komfortzone verlassen zu können und mit der Fähigkeit auch mit etwas Schmutz koexistieren zu können. Ich glaube das alles kann ich auch noch mit 70 wenn ich gesund bleibe.. Im Herbst geht es mit dem Fahrrad durch Georgien und Armenien….Yeah I love to travel!
Hallo, bin auf Deinen Beitrag jetzt über viele links gestoßen.
Die Bezeichnung „Flashpacker“ kannte ich noch nicht. Finde den aber gut!
Ich selbst überlege gerade ob es sich lohnt neben meiner Website noch einen Blog aufzumachen. Hatte aber bisher den Eindruck, daß Blogger nur Backpacker und maximal 30 Jahre alt sind. Jetzt weiß ich, daß es auch „Packer“ gibt, die auch bequem übernachten wollen 😉
Noch eine Frage: betreibst Du Deinen Blog auf einem WordPressTheme?
Liebe Grüße
Sylwia
Hey Sylwia,
ja, ich habe ein WordPress Theme. Viel Erfolg mit deinem Blog!
LG Feli
Hey,
auch wenn der Beitrag schon was älter ist: Klasse geschrieben! Ich stimme absolut zu, dass es die Mischung macht. Mir ist es wichtig top Ausrüstung dabei zu haben. So bin ich für vieles gerüstet und kann unterwegs sorgloser agieren. Dafür gebe ich unterwegs praktisch kein Geld aus, außer für einmalige Highlights, wie ein Fallschirmsprung oder das Ausleihen eines Motorbootes.
Durch das Low Budget reisen hatte ich soooo viele großartige Erlebnisse! Auch wenn ich es in so manchem Regenguss im Zelt verflucht habe. Besser als jeder Hotel-Tripp!
LG Jannis
Hey Feli
Cooler Post! Hab ich erst jetzt gesehen 😉 Ich denk auch, dass ich der Bashpacker (geiler Ausdruck) bin! Ich finds immer noch cool auf das Geld zu achten, obwohl ich genug dabei hab und trotzdem leiste ich mir dann etwas wenn ich es wirklich will auf der Reise. Ich denke vom Erlebnis her erlebt man mehr Echtes wenn man auf die Preise acht gibt und daher auch mehr versucht sich so wie die Locals „durch zu schlagen“
Happy traveling cheers Marco
Hey Marco, oh ja der ist ja schon uralt jetzt der Post :). Denke auch! Für besondere Activity Erlebnisse gebe ich auch echt gern mal was aus. Als nächstes für den Rescue Diver auf Utila in Honduras :). Bin schon gespannt was Du alles erlebst !!! Liebe Grüße aus Antigua
Witzig, ich kannst das Wort „Flashpacking“ gar nicht. Wieder was gelernt auf meine „alten Tage“. Das zum Thema. Mit 17 habe ich unterwegs auch mal Open-Air neben einem französischen Bahnhof geschlafen, mit 20 noch vor dem Bahnhof mit dem Gaskocher gekocht, mit 26 beim 6-monatigen touren auch mal getrampt, aber immer schön im Hostel geschlafen 😉 Und jetzt mit 35? Der Rucksack ist dabei, aber tatsächlich auch der ein oder andere Luxus wie schnellere Fähre, mal schick Essen gehen unterwegs. Trotzdem lernen wir immer witzige Leute vor Ort kennen und wollen offen für das Land bleiben. Ich fand als Jugendliche grad die Älteren, die noch locker unterwegs waren – aber trotzdem altersentsprechend und nicht so pseudojugendlich – immer richtig gut und vorbildhaft.
Hi Christina, wow da hast Du ja eine vorbildliche Travelkarriere hinter Dir, cool :). Bin auch froh dass Backpacking so bunt gemischt ist – jedes Alter und alle Formen – Jeder wie er will haha.