Hallo, ich bin es wieder: Felis Co-Autorin Barbara!
Am 2. Juni 2015 war es soweit: Ich bin in Colombo gelandet, der Hauptstadt von Sri Lanka, der letzten Etappe meiner Weltreise.
Die Einreise ist kein Problem: das Touristenvisum kannst du entweder bequem online beantragen oder einfach on arrival bekommen. Da gibt es keine Probleme.
18 Tage habe ich dort verbracht und beinahe den ganzen Süden erkundet. Wie du das auch machen kannst? Ich sag’s dir!
Aber vorneweg möchte ich dir noch einen Rat geben: Ich habe mich zum ersten Mal in meinem Leben als allein reisende Frau nicht wirklich wohl gefühlt.
Versteh mich nicht falsch! Ich habe viele wunderbare Menschen in Sri Lanka kennengelernt.
Als ich zum Beispiel am ersten Tag mein Mittagessen in einer Art Bäckerei – dort gab es nämlich auch warmes Essen – geholt habe und kein Tisch frei war, musste ich mich zu einem jungen sri-lankischen Paar setzen.
Sie haben sich sehr gefreut (anders als in Deutschland, wo man immer das Gefühl hat, man stört, wenn man sich zu Fremden mit an den Tisch setzen muss) und mich sofort auf Englisch angesprochen.
Sie wollten alles von mir wissen und hörten mir aufmerksam und verblüfft zu, als ich von meiner Reise um die Welt erzählt habe.
Daraufhin haben sie mir von sich erzählt: Er hat in Deutschland gearbeitet (hat aber kein Deutsch gelernt), bis er zwei Wochen zuvor zu seiner Hochzeit zurück nach Sri Lanka musste. Die Ehe war von den Eltern arrangiert worden und sie hatten sich vorher nie gesehen.
Ich war ganz schön baff, wie sehr die beiden den Eindruck gemacht haben, als würden sie sich ein Leben lang kennen und nicht erst seit zwei Wochen!
Am Ende haben wir unsere Kontaktdaten ausgetauscht und noch am gleichen Tag habe ich eine Mail bekommen, in der er mir erklärt hat, dass ich mich jederzeit melden kann, wenn ich ein Problem in Sri Lanka habe.
Allerdings hatte ich es auch mit weniger weltoffenen Menschen zu tun.
Mit Männern, die dich anschauen und du weißt genau, was sie denken. Als könntest du das Kopfkino durch ihre Augen sehen.
Mit Taxifahrern, die mich während der ganzen Fahrt nicht in Ruhe gelassen haben, die nicht aufgegeben haben, bis ich ihnen meinen Facebook-Namen gesagt habe.
Zum Glück war mir klar, dass sie sich so einen westlichen Namen wie Barbara Riedel niemals merken könnten. Und selbst wenn doch: Ich hätte sie dann ja blockieren können.
Aber schön war es nicht!
Also Fazit #1: Reise möglichst nicht als Frau allein nach Sri Lanka!
Kommen wir nun zu meiner Reise:
Erster Tag: Ankunft
Du kommst in Colombo an. Der Flughafen liegt etwas außerhalb, sodass Taxis ziemlich teuer sind. Versuch also in ein Hostel in der Nähe zu kommen. An meinem letzten Tag war ich im Colombo Airport Luxury Hostel.
Das ist keine 20 Minuten vom Flughafen entfernt. Sie bieten auch einen Airport Shuttle Service, der im Preis enthalten ist, aber der gilt nur zum Flughafen und nicht für die Abholung bei Ankunft. Das Bett ohne Shuttle Service kostet die Hälfte und, auch wenn ihr online bucht, zahlt ihr dann nur den günstigeren Preis!
Ich hatte das Sea View Hostel in Dehiwala gebucht, etwa 45 Minuten vom Flughafen entfernt und musste deswegen 20 € für das Taxi zahlen.
Das Hostel war sehr nett, auch wenn ich es nicht als klassisches Hostel bezeichnen würde. Es ist ein Appartement in einem Hochhaus, in dem es mehrere Zimmer mit Hochbetten gibt.
Aber die Hostelmama ist wirklich zauberhaft und macht dir leckeres Essen, wann immer du hungrig bist (Frühstück und eine Brot- und Tee-Flatrate sind im Preis inbegriffen) und ist bemüht, dir die typische Küche Sri Lankas zu zeigen:
Von verschiedenen Currys über Egg Hoppers (sehr dünne Teigschicht, die in einer halbrunden Pfanne mit einem Spiegelei in der Kuhle gebraten wird) und Roty (so ähnlich wie Pfannkuchen) habe ich dort gleich am ersten Tag die wichtigsten Gerichte kennengelernt.
Wie der Name des Hostels sagt, hast du von dort einen tollen Blick aufs Meer und bist in weniger als fünf Minuten dort. Ich bin zwei Nächte dort geblieben, habe den Ausblick und das Meer genossen und mich mit Hilfe der vielen Reiseführer über Sri Lanka informiert und mir eine ungefähre Route überlegt.
Dritter Tag: Auf nach Kandy!
Mein erstes Ziel war die kulturelle Hauptstadt Sri Lankas: Kandy.
Der Zug von Colombo nach Kandy fährt mehrmals am Tag und du musst im Normalfall nicht vorher buchen. Du solltest aber versuchen, mindestens zwei Stunden vor Abfahrt dort zu sein, da die zweite Klasse schnell ausverkauft ist.
In Sri Lanka gibt es in der zweiten Klasse zwei Kategorien:
- reservierte Plätze: mit reservierten Plätzen kosten Tickets etwa drei bis vier Euro
- nicht reservierte Plätze: wenn du keinen Platz reservierst, kostet dich das Ticket im Normalfall weniger als einen Euro.
Wichtig: Die Sitzplätze befinden sich in unterschiedlichen Waggons. Es kann also nicht passieren, dass du am Ende stehen musst, wenn du keinen Platz reservierst.
Als ich angekommen bin, gab es leider schon nur noch Tickets für die erste Klasse. Aber selbst das hat für die dreistündige Fahrt nur 5 € gekostet.
In Kandy gibt es so viel zu tun, dass du gut eine Woche bleiben könntest. Ich bin für drei Nächte dort gewesen.
Am ersten Tag habe ich eine Tour mit einem Tuk Tuk gemacht. Eigentlich bietet dir das hier jeder Tuk Tuk-Fahrer gleich an. Die Preise variieren (ich habe 20 € gezahlt) und du solltest auf jeden Fall handeln.
In meiner Tour war Folgendes enthalten:
- Besuch einer Maskenwerkstatt
- Besuch einer Teefabrik
- Besuch eines Kräutergartens
- Besuch eines Elefanten-Waisenhauses, wo man für etwa 20 € einen Elefanten reiten kann
- Besuch eines Tempels, der in einer Buddhastatue drin ist
Ich war ziemlich überrascht, welche Rolle Trinkgeld in Sri Lanka spielt. Für alles und jeden musst du hier extra Geld einplanen und das macht es manchmal ganz schön schwierig, die Ausgaben im Voraus zu planen.
Fazit #2: Rechne immer und überall damit, dass du Trinkgeld zahlen musst!
Fünfter Tag: Tagesausflug nach Sigiriya
In Sigiriya gibt es einen berühmten Felsen, den Lion’s Rock, auf dem früher eine Festung gestanden hat und deren Ruinen heute eine Art Museum sind. Der Eintritt kostet 20 €.
Da ich mir das nicht entgehen lassen wollte, aber auch nicht so viel Geld zahlen wollte, habe ich etwas recherchiert und herausgefunden, dass es einen etwas kleineren Felsen in der Nähe gibt: den Pidurangala-Felsen. Dort kostet der Eintritt nur ein paar wenige Euro als Spende.
Fazit #3: Es muss nicht immer das Original sein!
Von Kandy gibt es mehrere Busse (Kostenpunkt: zwischen 60 Cent und 2 €) nach Dambulla, dem nächstgrößeren Ort. Pass auf, dass du einen Bus nimmst, der nicht an jeder Haltestelle hält. Sonst sitzt du den halben Tag nur im Bus.
Von Dambulla bietet es sich an, mit dem Tuk Tuk weiterzufahren (wieder unbedingt handeln!). Die Fahrer wissen genau, wo sich Tiere verstecken (es kann durchaus passieren, dass eine Elefantenfamilie die Straße überquert), wo die Foto-Spots sind und bei mir ist er sogar den Felsen mit raufgelaufen und hat uns raufgeholfen.
Der Aufstieg ist nicht ganz einfach und am Ende musst du auch ganz kurz ein wenig klettern, aber es lohnt sich!
Von oben siehst du eine unendliche Weite, den Lion’s Rock und sonst bist du ziemlich allein mit dir und der Natur.
Sechster Tag: Der Pilgerweg
Der Adam’s Peak ist ein Berg mit etwa 6000 bis 7000 Stufen, die dich auf den Gipfel in 2243 Metern Höhe bringen. Außerdem ist es ein Pilgerweg, den jeder Bürger Sri Lankas mindestens einmal im Leben laufen sollte.
Falls du zweifelst, ob du dir den Muskelkater in den Beinen antun willst: Man bereut später nur die Dinge, die man nicht getan hat.
Traditionell läuft man den Pilgerweg in der Nacht.
Der Vorteil ist, dass es dann nicht so heiß ist. Außerdem siehst du dann den atemberaubenden Sonnenaufgang vom Gipfel aus.
Um den Adam’s Peak zu laufen, musst du übrigens nichts zahlen. Allerdings stehen am Eingang Mönche, die sich über eine Spende freuen, die neben deinem Namen in einem Buch notiert wird.
Ich rate dir danach entweder ein bis zwei Nächte im Dorf Delhouse am Fuß des Adam’s Peak dranzuhängen und deinen schmerzenden Beinen etwas Ruhe zu gönnen (und Tigerbalsam – das hilft!) oder dir am nächsten Zielort erst mal nichts vorzunehmen.
Wenn du nicht Hulk bist, wird dir für ein paar Tage jeder Schritt weh tun!
Neunter Tag: Nuwara Eliya – Die höchste Stadt Sri Lankas
In Nuwara Eliya gibt es vor allem viele, schöne Wanderwege. Es macht also keinen Sinn, wenn du das direkt für den Tag nach dem Adam’s Peak einplanst.
Die Stadt selbst hat zwar einen schönen Park, aber alles wirklich Sehenswerte liegt außerhalb. In der Umgebung gibt es viele schöne Wasserfälle wie die Ramboda Falls, zu denen du dich gleich am Tag der Ankunft von einem der Tuk Tuks fahren lassen kannst.
Keine Angst! Die Fahrer kennen sich super aus und bringen dich schon an die Orte, deren Ausblick du niemals vergessen wirst.
Am nächsten Tag musst du wieder früh raus, denn es geht in den Horton-Plains-Nationalpark mit dem World’s End, einer 1050 Meter hohen Felsschlucht.
Elfter Tag: Ella – Wundervolle Wanderwege und Traditionen
Ella liegt ebenfalls im Hochland inmitten von Teeplantagen und auch hier gibt es unzähligen Wanderwege und Wasserfälle.
Wenn du weniger als 18 Tage zur Verfügung hast, würde ich am ehesten hier kürzen und entweder Nuwara Eliya oder Ella streichen.
Die tollsten Wanderwege sind die auf den Ella Rock und den Little Adam’s Peak.
Dreizehnter Tag: Tissamaharam/Yala – Meine erste Safari
In Sri Lanka gibt es mehrere Nationalparks, in denen du Elefanten, Wasserbüffel und Leoparden sehen kannst. Hier gibt es die größte Leopardenpopulation in ganz Sri Lanka. Wenn du also irgendwo eine Chance hast, die eleganten Raubkatzen aus der Nähe zu sehen, dann hier!
Auch landschaftlich hat der Park so einiges zu bieten. Wüstenartige Gegenden mit riesigen Felsen und Oasen an den Wasserlöchern findest du hier direkt nebeneinander.
Der Bus von Ella fährt etwa drei Stunden nach Tissa (die Abkürzung für Tissamaharama), das Ausgangspunkt für die Safaris in den Yala Nationalpark sind.
Vor Sonnenaufgang geht es los, denn die Leoparden sind nachtaktiv.
Ich hatte leider ziemliches Pech. Wir sind zu spät losgefahren und haben damit verpasst, wie die Leoparden auf Jagd waren. Die anderen Gruppen, die früher da waren, haben das an diesem Morgen beobachten dürfen.
Ich rate dir also, Druck zu machen, dass es pünktlich losgeht.
Meine „Ausbeute“: ganz viele Wasserbüffel, ein Elefant auf der anderen Seite eines Sees, kein Leopard.
Ich war ziemlich enttäuscht, aber wir waren leider zur falschen Zeit am falschen Ort. Da kann man wohl nichts machen.
Also probier’s und drück die Daumen!
Vierzehnter Tag: Mirissa – Endlich wieder ans Meer
Zum Schluss solltest du dir ein paar Tage am Meer gönnen.
In der Gegend um Mirissa gibt es noch mehr Orte am Meer, die einen Besuch wert sind, zum Beispiel Galle oder Unawatuna.
Da das die letzten Tage meiner Weltreise waren, hatte ich aber keinen Drang mehr, die Zeit damit vollzustopfen, möglichst viel zu sehen. Ich wollte einfach einen ruhigen und entspannten Abschluss.
Abgesehen vom Liegen in der Hängematte war Whale Watching das einzige, was ich mir in Mirissa noch gegönnt habe.
Hier war es deutlich günstiger (nur 10 €) als auf der Península Valdés in Argentinien. Aber weil Nebensaison war, haben wir auch nur einen einzigen Wal gesehen.
Gelohnt hat es sich aber trotzdem! Ich finde es immer etwas ganz Besonderes, wenn ich die eleganten Riesen des Meeres sehen darf.
Siebzehnter Tag: Negombo – der Abschied naht
Wenn du mit dem Taxi zum Flughafen nach Colombo fährst, kannst du auch am Tag des Abflugs fahren.
Solltest du dich aber wie ich für den Bus entscheiden, rate ich dir noch eine Nacht in Negombo einzuplanen.
Warum? Ganz einfach: Der Bus fährt, wenn er voll ist!
Es gibt zwar eine Abfahrtzeit, aber wenn nicht genug Leute da sind, fährt der Bus nicht. Dadurch saß ich über eine Stunde im Bus und habe gewartet.
Mach es dir also leicht und sorg dafür, dass du gar nicht erst in die Gefahr kommst, dass du den Flieger verpassen könntest.
In Negombo kann ich wie gesagt, das Luxury Airport Hostel empfehlen.
Fazit #4: Eilig solltest du es hier nicht haben!
Achtzehnter Tag: Abreise
Da das Shuttle zum Flughafen in diesem Hostel schon mit dabei ist, brauchst du dir darüber auch keine Gedanken machen und hast alle Zeit der Welt, deinen Aufenthalt noch einmal Revue passieren zu lassen.
Sri Lanka ist ein wunderschönes Land! Ob Kulturprogramm, Trekking in den Bergen und in Regenwäldern oder Wassersport wie Surfen oder Tauchen an der etwas rauhen Südküste des Landes… Hier ist wirklich für jeden etwas dabei.
Hier noch einmal zusammengefasst mein Fazit nach drei Wochen im ehemaligen Ceylon:
- Reise nicht allein als Frau dorthin!
- Stell dich darauf ein, für alles Trinkgeld zahlen zu müssen!
- Es muss nicht immer das Original sein!
- Sorge dafür, dass du nicht unter Zeitdruck kommst!
Wenn du diese vier Tipps beachtest, kannst du auf dieser Insel eine unvergessliche Zeit erleben.
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