Thüringen bietet einige Lost Places, die absolut sehenswert sind. Dazu gehören unter anderem verlassene Häuser, die die verschiedensten Geschichten, von den unterschiedlichsten Menschen erzählen. Aber auch spannende Bahnhöfe, die jetzt einen atemberaubenden Lost Place bieten. In diesem Artikel erfährst du die geheimen Ecken und Lost Places von Thüringen.
Die Top 10 verlassenen Lost Places in Thüringen:
1. Ziemestalbrücke
Die Ziemestalbrücke ist 115 Meter lang und ragt 32 Meter, in die Höhe. Man findet die Ziemestalbrücke, seit dem 19. Jahrhundert, an ihrem Platz. Inspiriert wurde die Brücke, durch den Eiffelturm in Paris. Aktuell darf die Attraktion, nicht betreten werden. Sie wurde unter Denkmalschutz gesetzt und steht somit außer Betrieb.
Normalerweise eignete sich die Brücke perfekt, für alle Fotografen, die damit ein echtes Highlight, in Szene setzen konnten. Auch für alle abenteuerlichen Menschen, gab es eine Wandermöglichkeit. Es führte in sehr dünner Trampelpfad dort hin. Von oben erblickt man einen außergewöhnlichen Ausblick.
Möchte man eine Wanderung erleben, kann von dem Parkplatz Wysburg gestartet werden. Man befindet sich auf einem Forstweg, der in den Wald führt. Läuft man einige Kilometer weiter, kann man unter der Thüringer Ziemestalbrücke stehen bleiben. Es sollte genau darauf geachtet werden, an welcher Stelle der Trampelpfad beginnt.
2. Kloster Georgenthal
Im Norden von Thüringen, liegt das Kloster Georgenthal. Der Ort Gotha liegt 16 Kilometer entfernt, vom Rand des Thüringer Waldes. Vom Kloster Georgenthal selbst, ist nicht mehr viel übrig. Man kann es nur mehr als Ruine erkennen. Das Kloster existiert seit dem Jahr 1140. Früher erkannte man dies, als Zisterzienserkloster.
Besonders im 16. Jahrhundert, wurde im Kloster viel unterrichtet. Dies passierte hauptsächlich, durch den Lehrer Georg Spalatin. Leider stehen heutzutage nur mehr Säulenstümpfe und Mauerreste. Das Kloster selbst, dient als Architekturerzeugnis. Als besonderes Merkmal, steht das Kornhaus. Dieses hält Rosettenfenster bereit, die als Einzigartigkeit dienen. Im Jahr 1152, wurde das Kloster von Grafen Sizzo III. gegründet. 1143 wurde das Kloster, mit Mönchen besetzt, die aus dem Kloster Morimond kamen.
Später wurde das Kloster, zu einem großen Grundbesitz. Leider starben die Schutzvögte, im Jahr 1385 aus. Nach dieser Zeit, übernahm der Landgraf von Thüringen, das Kloster. Das Kloster wurde 1525 geplündert. Dabei wurden viele Teile, des Klosters zerstört. Die Einrichtung wurde schließlich 1528 aufgelöst. Danach wurde die Umgebung als Steinbruch genutzt.
Innerhalb des Klosters war besonders der Säulenraum, eine echte Attraktion. Dieser befand sich auf der Nordseite. Zwischen den Jahren 1840 und 1906, fand eine Freilegung der Grundmauern statt. Bei der Ausgrabung fand man einige wertvolle Stücke, die von Paul Baethcke entdeckt wurden. Es wurde ein Klosterbrunnen gefunden, der aufgestellt wurde und heute betrachtet werden kann oder die Teile, die davon noch übrig sind. Die gesamte Fläche, steht bereits vor dem Fall.
3. Sophienheilstätte in Bad Berka
Zu weiteren Lost Places in Thüringen, gehört eine Heilstätte. Die Sophienheilstätte in Bad Berka, liegt direkt im Wald. Gegen Ende des 19. Jahrhundert wurde von dem Arzt Dr. Ernst August Willrich, eine Waldschlafstätte eingerichtet. Dabei sollten Tuberkulosekranke behandelt werden. Zu Beginn, wurden die Patienten noch in Hängematten untersucht, bis er nach einer Zeit Holzhütten erbauen lies. Diese waren zur Rückseite geschlossen. Es gab die Möglichkeit, dass die anderen drei Seiten hochgerollt werden konnten. Man setzte dabei auf die Frischluftliegekur. Zu diesem Zeitpunkt, gab es noch keine Medikamente, die zur Behandlung dienten.
Die Patienten wurden auch im Winter, bei Temperaturen, um den Nullpunkt, nach draußen geschickt. Die Sophienheilstätte wurde 1898 übergeben. Dabei wurde diese, nach der bereits verstorbenen Großherzogin benannt. Insgesamt war die Sophienheilstätte später, eine Einrichtung des Frauenvereins. Die Heilstätte hatte immer noch den Charakter, einer Volksheilstätte. Im Jahr 1902 wurde die Publikation „Lebensgeschichte eines modernen Fabrikarbeiters“ veröffentlicht.
Diese wurde von dem Fabrikarbeiter Miritz William Bromme geschrieben. In dem Werk, wurden die verschiedensten Kuren, in der Sophienheilstätte beschrieben. Zusätzlich konnte man auch Bilder, dieses Lost Places erkennen. 1904 wurde die Heilstätte, an die Landesversicherungsanstalt Thüringen übergeben. Bis schließlich zwischen den Jahren 1911 und 1912, ein Erweiterungsbau geschaffen wurde.
Bis 1929 die Weltwirtschaftskrise eintrat. Im Jahr 1932 war die Heilstätte, somit nur zur Hälfte belegt. Zwei Jahre später übernahm der Lungenspezialist, die Sophienheilstätte. Dieser nannte sich Dr. Adolf Tegtmeier. Ein weiteres Jahr später, konnte man chirurgische Behandlungen wahrnehmen und es wurden Lungenkollapstherapien durchgeführt. Heute kann dieser Lost Place von Thüringen, von außen betrachtet werden.
4. Kloster Paulinzella
Von dem Kloster Paulinzella, steht nur mehr eine Ruine. Es handelte sich bei diesem Kloster, um eine Klosterschule. Die Einrichtung wurde 1100 gegründet und dies von der Sächsin, namens Paulina. Man bezeichnete das Kloster am Anfang, auch als Marienzelle.
Als die Gründerin verstarb, bürgerte sich der Name Paulinzelle ein. Paulina verstarb im Jahr 1107. Danach gehörte die Einrichtung, zu der Reformbewegung Hirsauer. Bis in das 14. Jahrhundert, galt das Kloster als Doppelkloster. Danach fand man es, als reines Mönchskloster.
Im Jahr 1534 wurde die Reformation beendet und das Kloster wechselte den Besitzer. Das Kloster gehörte von da an, dem Grafen von Schwarzburg. Danach wurde das Kloster zu einer Ruine, die allerdings ab 1800 wieder mehr Aufsehen erlangte. Man beschloss damals, dass ein Denkmal errichtet werden sollte. Ab 1994 wanderte der Besitz wieder. Schließlich wurde das Kloster 1994, Teil der Stiftung der Thüringer Schlösser und Gärten.
Besucht man die Klosterkirche heute, findet man immer noch dreischiffige Säulen. Steinplatten zeichnen das Fundament und über die Mittelschiffwand, kann man ein flach gedecktes Dach erkennen. Auch der klassische Schachbrettfries, wurde eingebaut. Diesen findet man auf jeden einzelnen Bogen. Abgeschlossen wird das Haus, mit einem steinernen Triumphbogen.
5. Walter Ulbrichts Gästehaus
Das Walter Ulbrichts Gästehaus, ist ein geheimer Ort, der früher als Nobelherberge diente. Früher war dieser Ort ein Schauplatz für die Politik. Damals wurde in dem Haus, mit dem sowjetischen Botschafter diskutiert. Da dieser zur damaligen DDR gehörte, ist das Haus bekannt für die Diskussionen, über Autoproduktionen in Eisenach.
Das Gebäude war altmodisch und war im 60er Jahre Stil eingerichtet. Walter Ulbricht, war Staatschef und Politiker. Er liebte besonders den Skilauf und teilte dies auch immer wieder mit. Dadurch fand man dies auch in der Herberge immer wieder. Heute ist das ehemalige Gästehaus, nur mehr eine Ruine, die nicht mehr betreten werden kann.
6. Bahnhof Kölleda
Der Bahnhof Kölleda, wurde am 14. August 1874 in Betrieb gesetzt. In den Jahren 1914 bis 1947, galt Kölleda als Anschlussbahnhof. Der Personenverkehr war für die Regionalzüge zuständig und der Güterverkehr, für die Anschlussgleise, die in das nähere Industriegebiet führten. Im Jahr 1947 beschloss man, dass der Streckenabschnitt nach Kölleda, abgebaut wird. Man bezeichnete es als Reparaturleistung an die Sowjetunion.
Das Empfangsgebäude, des Bahnhofes, ist aktuell ein Fachwerkgebäude. Das Gebäude selbst, stammt aus dem Jahr 1914. Das Haus liegt auf der nördlichen Seite, der Gleisanlagen. Im Jahr 2011 fand man darin drei Wohnungen. Insgesamt betrug die Fläche über 2347 Quadratmeter. Im Jahr 2011 erwirtschaftete die Stadt Kölleda, die Fläche bei einer Auktion. Der Bahnhof Kölleda findet man abgelegen im Wald.
Weitere schöne Städte, die nicht verpassen solltest, findest du bei unserem Artikel: Die schönsten Städte in Deutschland für 2022
7. Amish Haus
Das Amish Haus zählt auch als Lost Place, in Thüringen. Das Haus schien von außen, wie eine Jugendherberge. Dies bezog sich auf die Anordnung, der Räume. Daher wirkte das Gebäude, nicht wie ein normales Wohnhaus. Einige Bereiche waren miteinander verbunden und es gab sehr viele Küchen und Schlafzimmer. Bewohnt wurden die Räume, von der sogenannten Heft Family.
Die Hefts beschrieb eine Glaubensgemeinschaft, die ein klares Oberhaupt hatte. Es handelte sich dabei, um Herrn Heft. Dieser war ein amerikanischer Soldat, der in Deutschland seine Station hatte. Er wollte seinen Glauben weitergeben und suchte sich dafür Familien, die nach seinen Glaubensätzen lebte. Die Familie musste somit nicht verwandt sein. Es machte allerdings den Anschein, als ob diese es wären.
Einige Kinder waren adoptiert oder in Pflegschaft. Die Amish kapselten sich von der Welt ab und lebten nach ihren eignen Vorstellungen. Die Amish hatten im Haus, einen sehr besonderen Einrichtungsstil. Nach dem Tod des Oberhauptes, wurde alles zurückgelassen. Auch die Tapeten und die Möblierung war einzigartig. Durch diese Familie entstand ein außergewöhnlicher Lost Place. Es fand bis jetzt kein Vandalismus oder Verunstaltung, an dem Haus statt. Man kann die Ergebnisse, der Einrichtung, noch sehr gut erkennen. Man kann sich leider nicht für Touren anmelden, da diese nicht angeboten werden.
Nicht nur Thüringen zeigt die ein tolles Reiseziel, sondern noch viele weitere in Deutschland.
8. Burgruine Brandenburg
Es handelt sich bei der Burgruine Brandenburg, um eine Höhenburg, die 274 Meter hoch liegt. Die Burg befindet sich mitten im Werratal. Dies liegt östlich, im Dorf Lauchröden. Seit dem 14. Jahrhundert waren zwei getrennte Anlagen, auf dem Lost Place. Man bezeichnete diese, als Nieder- und Oberburg. Daher teilen sich die beiden Bereiche. Die Burg war gegen Ende des vorherigen Jahrhunderts zerstört worden. Am Anfang des 14. Jahrhunderts, beschäftigte man sich damit, dass alles wieder aufgebaut wird. 1322 wurde die Burg, den landgräflichen Lehen, Fritsche und Heinrich von Heringen, überreicht. Der Lost Place blieb bis 1359 im Besitz.
Der westliche Teil der Burg, stand am Anfang des 14. Jahrhunderts, als Pfand für die Stadt Erfurt. Viele Jahre später, wurde die Burg von Fritsche und Heinrich Heringen, an die Stadt Erfurt verpfändet. Im 16. Jahrhundert, spielte die Burg auch militärisch, keine Rolle mehr. Die Burg verfiel langsam und wurde als Steinbruch genutzt. Nach und nach wurde immer mehr abgerissen. Im Jahre 1841 stoppte der Großherzog Carl Friedrich, den Abriss. Von diesem Zeitpunkt an, begann man mit dem Baum der Thüringer Bahn.
Man könnte den Namen Brandenburg, auch mit der Stadt selbst verwechseln.
Möchtest du wirklich nach Brandenburg, findest du hier den passenden Artikel, zu den Lost Places, in diesem Teil von Deutschland.
9. Nirkendorf Viadukt
Im Jahr 1899 begannen Umbauarbeiten, an den Staatseisenbahnen. Es wurde festgestellt, dass mehrere Verbindungen nötig sind. Daraufhin baute man Viadukte. Der Werkstoff Beton war neuartig und es wurden gleich, alle neuartigen Viadukte, damit gebaut. Da 1989 eine politische Wende passierte, verlor die Zugstrecke und das Viadukt, sehr schnell an Bedeutung. Dies bedeutete, dass der Personen- und der Güterverkehr nicht mehr wichtig war.
1995 wurde schließlich der Zugverkehr eingestellt. Die Anschlussbahn blieb jedoch in Betrieb. Diese führt allerdings nur mehr zum Flughafen und war auch nur für den Gütertransport bestimmt. Die Einstellung erfolgte vor allem, durch die Rentabilitätsflaute. Das Viadukt konnte verlor wieder an Nutzen, als die Abschnitte zwischen Ehrenhain- Langenleuba-Oberhain, still gelegt wurden.
Das Viadukt zwischen Beiern und Langenleuba-Niederhain wurde abgerissen. Dieser Bereich wäre mittlerweile, wahrscheinlich auch schon Verfall gewesen. Ein Teil der Straßenbrücke steht still und der Rest, wurde zu einer kurvigen Straße umgebaut.
Auch das Bundesland Bayern, kann Lost Places bieten und sind wirklich einen Besuch wert.
10. Das kleine Paris
Man bezeichnet das Petit Paris, in Thüringen, auch als das kleine Paris. Der Lost Place besitzt einen Eifelturm, der sich in einem alten Wohnzimmer befindet. Dadurch entstand der Name, den der verlassene Ort heute trägt. Betritt man den Ort, findet man ein fast unberührtes Gebäude. Alle Möbel sind noch vorhanden und es macht zuerst nicht den Anschein, dass es verlassen sei. Früher wohnten in diesem Haus, zwei verschiedene Familien.
Dies zogen jedoch mit mehreren Generationen ein. Dieser Lost Place erzählt die Geschichte, der beiden Familien. Das Haus wurde geerbt und danach änderten sich die Familienumstände. Es lebten Franz, Karl und die Schwester im Haus. Die Gattin von Franz starb früh und somit, war das Haus für eine Zeit, nicht stark bewohnt. Später zogen in den zweiten Gebäudeteil, ein weiterer Teil der Familie. Dies hielt allerdings nicht lange und als mehrere Mitglieder, der Familie starben, gab es wieder nicht mehr viele Bewohner im Haus. Es wurde früher vermutet, dass der Rest der Familie in Sachsen Anhalt gewohnt hatte.
Es lebten dort weiterhin die Gattin, Andreas und Karl-Heinz. Margarete wurde 2014 schwer krank. Leider wurden nach ihrem Tod, finanzielle Probleme festgestellt und das Haus konnte nicht mehr bezahlt werden. Dadurch verlor auch der Rest der Familie das Haus.
Das besonders rätselhafte, an dem Lost Place ist, dass alle persönlichen Dokumente und Gegenstände dort gelassen worden sind. Hätte die Familie, in der heutigen Zeit gelebt, wäre dies in der Onlinwelt gefährlicher gewesen. Zum Glück gab es damals keine E-Mail Adresse oder verschiedenste Passwörter. Die weiteren guten Nachrichten sind, dass auch an diesem Lost Place, bis jetzt kein Vandalismus stattgefunden hat und sich alles noch ganz genau bestaunen lässt.
Fazit
Lass dich von den Lost Places, in Thüringen überzeugen. Es gibt viele versteckte Orte, an die man so nicht denken würde. Durch diesen Artikel, entdeckst du Orte, die du vorher vielleicht nicht entdeckt hättest. Das erkunden von Lost Places, mit alten Geschichten, macht Freude und man lernt immer etwas dazu. Viel Spaß bei der Suche nach neuen Orten!
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Zur Autorin: Toni arbeitet seit einigen Jahren ortsunabhängig und ist als digitale Nomadin an den schönsten und aufregendsten Orten der Welt unterwegs. Nach ihrem Studium und einer längeren Berufstätigkeit entdeckte Sie das reisen für sich. Seitdem hat Toni Ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. „Es gefällt mir, individuell und nachhaltig zu reisen, dabei Abenteuer zu erleben und vor allem auch sportlichen Aktivitäten nachzugehen!“